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0127 - Zwischen den Milchstrassen

Titel: 0127 - Zwischen den Milchstrassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vorgesetzten fragend an.
    „... nämlich, daß es sich bei dem Fragesteller um einen Roboter handelt", vollendete Nike Quinto seinen Satz.
    Ron dachte darüber nach. Lofty, Larry und Meech hatten kein Wort verstanden und verhielten sich abwartend. Ja, er könnte recht haben, dachte Ron. Ein Roboter würde, je nach Programmierung, entweder seines oder das Leben organischer Wesen als „das wahre Leben" betrachten. Die Frage konnte also zweierlei bedeuten.
    Entweder: Seid ihr auch Roboter, so wie wir?
    Oder: Seid ihr organisches Leben, im Gegensatz zu uns?
    Das klang logisch, überlegte Ron, und im gleichen Augenblick fiel ihm ein, daß er davor gewarnt worden war, im Zusammenhang mit extragalaktischen Intelligenzen allzu logisch zu denken.
    Aber trotzdem - Nike Quinto hatte vielleicht recht.
    Wenn das so war und wenn auch ihre vorhergehende Hypothese stimmte, daß die Explosionen draußen in der Leere von einem Kampf herrührten, dann waren dort also Roboter in eine Schlacht mit anderen Wesen, wahrscheinlich organischen Intelligenzen, verwickelt.
    Das, fand Ron, klang gar nicht so fremdartig. Seitdem die galaktischen Zivilisationen Roboter kannten, kannten sie Roboteraufstände. Es fand sich immer einer, der die Existenz von Robotern für seine eigenen Zwecke ausnützen zu können glaubte. Er änderte das Programm eines Maschinenwesens und trug ihm auf, seine Kollegen im gleichen Sinn zu beeinflussen. Diejenigen, die daran gewöhnt waren, daß Roboter ihnen aufs Wort gehorchten, waren zunächst überrascht, daß das nun nicht mehr so war. Sie dachten gewöhnlich zuerst an einen kleinen technischen Defekt, und während sie nach ihm suchten, breitete sich der Aufstand aus. Roboterkriege gehörten zu den gefährlichsten Kriegen, die die Völker der Galaxis erlebt hatten.
    Und dort draußen, im Abgrund zwischen den Milchstraßen, schien es nicht anders zu sein. Ron bedauerte die Kreaturen, die an dem furchtbaren Kampf beteiligt waren, aber gleichzeitig empfand er es merkwürdigerweise als beruhigend, daß sie die gleichen Probleme hatten wie andere, weniger Fremde vor ihnen.
    Seitdem die BOB-XXI das Auftauchen des fremden Schiffes gemeldet hatte, waren mehr als elf Stunden vergangen. Nike Quinto hatte ein paar Stunden geschlafen, ebenso Lofty Patterson. Ron und Larry hatte das bevorstehende Abenteuer keine Ruhe finden lassen. Sie waren in ihrem kleinen Konferenzraum in der Nähe des Kommandostandes der JOANN sitzengeblieben und hatten die Nachrichten von der Beobachtungsstation verfolgt.
    Meech Hannigan kannte von Natur aus keine Müdigkeit. Er würde erst dann müde werden, wenn eines seiner plastikmetallenen Innenorgane den Dienst aufgab, bei normaler Beanspruchung also vielleicht in fünftausend Jahren. Bis dahin war er ein so perfekter Roboter, wie man ihn sich nur wünschen konnte.
    Abgesehen nat ürlich von dem kleinen Sprachfehler, der es ihm nicht erlaubte, seinen eigenen Vornamen richtig auszusprechen.
    Um zehn Uhr waren Nike Quinto und Lofty Patterson wieder aufgetaucht. Nike hatte versucht, Larry und Ron ins Bett zu schicken. Aber sie hatten ihm klargemacht, daß sie höchstens Alpträume haben würden.
    Nike Quinto hatte ein Frühstück für fünf Leute bestellt, und selbst Meech hatte seines gehorsam zu sich genommen. Denn, daß er ein Roboter war, sollte nach Möglichkeit nur ein kleiner Kreis von Menschen wissen, und die Besatzung der JOANN, so vertrauenswürdig sie auch sein mochte, gehörte nicht dazu.
    Kurz vor ein Uhr nachmittags - du liebe Güte, was hieß schon „nachmittags" an Bord eines Raumschiffes, das in der Finsternis fünftausend Lichtjahre jenseits des Milchstraßenrandes stand! - war Nike Quinto auf die Idee mit den Robotern gekommen.
    Und um ein Uhr fünfzehn meldete die BOB-XXI, daß der Antrieb des fremden Schiffes nach einem kurzen Warnschuß von der Station aus ausgesetzt habe und daß die Kollision kurz bevorstand.
    Fünf Sekunden vergingen, bevor Ron Landry richtig begriff, was da geschehen war. Er sprang auf. Er hatte plötzlich drei Dutzend Ideen auf einmal im Kopf. Aber die wichtigste davon war: Wir müssen sofort hin!
    Er kümmerte sich nicht um Nike Quinto und seine Befehle. Aber Nike kümmerte sich um ihn. Als das Schott vor ihm zur Seite glitt, hörte er seine keifende Stimme: „Wo wollen Sie hin, Major?" Ron fuhr herum.
    „Zur BOB einundzwanzig", stieß er hervor. „Wir können sie nicht allein lassen. Sie können nicht manövrieren. Wir müssen ihnen helfen!" Nike Quinto

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