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0127 - Zwischen den Milchstrassen

Titel: 0127 - Zwischen den Milchstrassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Wucht eines Dampfhammers an den Schädel, und er verlor augenblicklich das Bewußtsein.
     
    *
     
    Ron Landry vergrub das Gesicht in den Händen, noch bevor der Zeiger die zehn Sekunden vollendete.
    Er versuchte, nicht an die Männer auf der BOB-XXI zu denken. Aber trotzdem sah er die mattschimmernde Scheibe der Beobachtungsstation, die taumelnde Kugel des fremden Schiffes - und erlebte den Augenblick, in dem die beiden sich ineinanderbohrten und in einer furchtbaren Explosion vergingen.
    Schweigen herrschte in dem kleinen Konferenzraum. Niemand schien zu atmen.
    Willenlos zählte Ron die Sekunden nach der Katastrophe. Eins... zwei ... drei ... vier ...
    Jemand scharrte heftig mit seinem Stuhl. Das mußte Nike Quinto sein, links neben Ron. Laut und deutlich hörte man Nike keuchen. Und dann seinen Schrei: „Sie sind davongekommen! Die Geräte zeigen noch an!"
    Das riß Ron in die Höhe. Mit großen Augen starrte er auf den Bildschirm der Telekomanlage, die die JOANN und die BOB-XXI miteinander verbanden. Es gab kein Bild mehr. Aber quer über die Mattscheibe lief die gezackte Linie des Pausenzeichens, das anzeigte, daß im Augenblick zwischen den beiden Stationen keine Sendung im Gang war.
    Man hätte kein Pausenzeichen sehen können, wenn der Sender am anderen Ende der Leitung nicht mehr da gewesen wäre.
    Das war es! Wenigstens der Telekomsender der BOB-XXI funktionierte noch. Und da er ein kompliziertes und empfindliches Gerät war, bestand Hoffnung, daß auch andere Dinge die Kollision mit dem fremden Schiff unbeschädigt überstanden hatten.
    Nike Quinto nahm das Mikrophon zur Hand und rief: „BOB-Einundzwanzig, melden Sie sich! BOB-Einundzwanzig, bitte melden! Hier ruft JOANN!"
    Er starrte dabei auf den Bildschirm. Das Zackenmuster blieb. Am anderen Ende der Leitung war niemand, der den Ruf annahm. Der Empfänger an Bord der BOB-XXI blieb ausgeschaltet.
    „Wahrscheinlich haben sie gerade ein mächtiges Durcheinander an Bord", murmelte Nike Quinto, „und die Station ist nicht besetzt."
    Ron bezweifelte das. Und er wußte, daß Nike selbst nicht daran glaubte. Sie beide kannten Eric Furchtbar. An Bord eines Fahrzeuges, das Eric befehligte, konnte die Aufregung noch so groß sein - die wichtigsten Posten würden immer besetzt bleiben.
    Nike Quinto fuhr fort zu rufen. Als er nach einer Viertelstunde immer noch keine Antwort bekommen hatte, wußte er, daß er nach einer anderen Erklärung suchen mußte. Das Telekomgerät an Bord der BOB-XXI funktionierte noch, aber von der Besatzung schien keiner mehr da zu sein.
     
    *
     
    Es mußte das unterbewußte Gefühl der Verantwortlichkeit sein, das Eric Furchtbar als ersten wieder auf die Beine brachte.
    Zuerst wußte er nicht, wo er war. Vor seinen Augen verschwamm das Bild eines Raumes, der ihm entsetzlich fremd vorkam. Ihm war übel.
    Er bewegte sich vorsichtig und zwang das Bild vor seinen Augen zur Ruhe. Überrascht erkannte er den Hauptschaltraum der BOB-XXI, und in diesem Augenblick erinnerte er sich auch wieder an das, was geschehen war.
    Das fremde Schiff! Er hatte es direkt auf die Station zurasen sehen! Wo war es?
    Er raffte sich auf. Zum Glück kam er dicht vor einer hohen Schalttafel auf die Beine; denn als er aufrecht stand, brauchte er einen Halt. Er hatte sich niemals in seinem Leben so elend gefühlt.
    Wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung, dachte er dumpf. Es machte ihm nichts aus. Er wü rde sich ein paar Tage ins Bett legen, wenn es an der Zeit war. Jetzt mußte er zuerst herausfinden, was geschehen war.
    Er schaute sich um. Am anderen Ende des Raumes lagen zwei dunkle Gestalten langgestreckt auf dem Fußboden. Leutnant Hynes und der wachhabende Korporal. Eric schleppte sich hinüber. Er konnte im Augenblick nichts anderes tun, als festzustellen, daß beide Männer noch atmeten. Das war das Wichtigste. Halbwegs beruhigt wandte er sich ab und kehrte zu seinem Platz zurück.
    Die Hyperortung arbeitete noch. Eric drehte mit tauben Händen an ein paar Knöpfen, um die Fokussierung nachzustellen. Das Glück half ihm dabei. Er brauchte nicht einmal eine Minute, da hatte er das fremde Fahrzeug wieder im Bild.
    Es entfernte sich von der BOB-XXI. Eric fühlte sich zu elend, als, daß er sich darüber hätte freuen können. Aber er fing an, aus der Begegnung des Bildpunktes auf dem Schirm den jetzigen Kurs des Fremden zu errechnen. Das Ergebnis, das er nach fünf Minuten bekam, war nicht sonderlich genau. Aber es zeigte deutlich, daß die Bahn des

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