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0127 - Zwischen den Milchstrassen

Titel: 0127 - Zwischen den Milchstrassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unbekannten Raumschiffes an der Stelle, an der die BOB-XXI stand, einen scharfen Knick zeigte.
    In Erics Schädel führten Gedanken und Schmerzen einen bunten Tanz auf. Aber Eric fing langsam an zu begreifen. Die Korrekturtriebwerke hatten die BOB-XXI nicht vollständig aus dem Kurs des Fremden gebracht. Aber sie hatten verhindert, daß die Kollision zu einem Volltreffer wurde. Das fremde Schiff hatte den Feldschirm der Station gestreift, und beide, das Schiff und die Station, waren zur Seite geschleudert worden. Der Feldschirm hatte den größten Teil der mitgeteilten Energie absorbiert. Aber der rein mechanische Ruck des Aufpralls war im Innern der Station zu spüren gewesen.
    Nachträglich atmete Eric auf. Es hätte alles viel schlimmer kommen können. Er sah auf die Uhr. Es war vierzehn Uhr fünfunddreißig Bordzeit. Er hatte eine gute Stunde bewußtlos gelegen. Die JOANN fiel ihm ein. Quinto würde sich den Kopf darüber zerbrochen haben, was mit der Station los war.
    Eric horchte in den Raum hinein. Es war alles still.
    Er vergewisserte sich, indem er die einzelnen Stationen der Reihe nach anrief. Niemand meldete sich.
    Die Geräte dagegen schienen alle noch in Ordnung zu sein.
    Neue Besorgnis erfüllte Eric. Der Aufprall war kräftig genug gewesen, um jemand, der in ungünstigem Winkel von den Beinen gerissen wurde, zu töten. Er mußte nachsehen. Er mußte vor allen Dingen Doc Johannesson auf die Beine bringen, damit er nach den Verwundeten sah. Und verwundet waren sie wohl mehr oder weniger alle.
    An der Wand entlang ging er zum Schott. Er mußte wenigstens Johannesson finden und ihn auf die Füße stellen. Was danach kam, war ihm egal. Er fühlte sich nicht einmal mehr dafür verantwortlich, daß die JOANN Bescheid bekam.
    Die Gefahr war vorüber. Er war sich dessen bewußt, daß er selbst die endgültige Katastrophe verhindert hatte. Und er meinte, daß Nike Quinto ihm das ruhig zugute halten könnte.
    Das Schott fuhr vor ihm zur Seite. Er trat auf den Gang hinaus. Im Innern der Station war es beängstigend ruhig.
    Trotzdem hatte Eric das Gefühl, daß irgendwo in der Nähe sich jemand bewegte.
     
    *
     
    In der Funkstation war Art Cavanaugh gerade dabei, die Augen aufzuschlagen, als Eric Furchtbar ihn fand.
    Im Funkraum hatte der Zusammenprall sich stärker ausgewirkt als in der Zentrale. Zersplittertes Glassit lag auf dem Boden herum, ein paar Geräteskalen waren dunkel, die Lichtzeiger erloschen. Aber die wichtigsten Instrumente, davon überzeugte Eric sich mit einem Blick, waren noch betriebsbereit.
    Ken Lodge und Warren Lee lagen bewußtlos vor dem Telekom-Aggregat. Kens Stirn war aufgeplatzt und hatte heftig geblutet. An Warren war zunächst keine Verletzung zu erkennen. Er atmete, das war die Hauptsache.
    Art Cavanaugh lag etwa in der Mitte des Raumes. Eric fragte sich, wie er dahingekommen war. Denn er war bewußtlos, und das Bewußtsein konnte er schließlich nur bei einem Anprall gegen eine der Wände verloren haben.
    Art Cavanaugh wußte ziemlich schnell, wo er war. Er erkannte Eric und fuhr in die Höhe. Die Bewegung schien ihm nicht gut zu bekommen. Er schloß die Augen für ein paar Sekunden und verzog das Gesicht vor Schmerz.
    „Langsam, Mann", ermahnte ihn Eric. „Lassen Sie sich Zeit. Wir haben's jetzt nicht mehr so eilig." Art kam auf die Knie. „Danke, Sir", keuchte er. „Aber... ich schaffe es schon."
    Er stand auf. Er schwankte ein wenig, aber er konnte sich ohne fremde Hilfe auf den Beinen halten. „Wie fühlen Sie sich?" fragte Eric. Art brachte ein mattes Lächeln zuwege.
    „Danke, Sir. Miserabel, wenn ich ehrlich sein soll. Was ist geschehen?"
    Eric erklärte es ihm mit kurzen Worten. Er sagte nur: „Die Triebwerke schafften es gerade noch." Er erwähnte nicht, wer es fertiggebracht hatte, die Korrektoren in weniger als zwei Minuten auf Höchstleistung zu schalten und ihnen außerdem noch auf die Bogenminute genau den richtigen Kurs anzugeben.
    „Wir haben jetzt zwei Dinge zu tun", schloß Eric. Erstens müssen wir den Arzt finden, damit er nach den Männern sieht, und zweitens muß die JOANN Bescheid bekommen. Übernehmen Sie die JOANN, ich suche nac hJohannesson."
    „Selbstverständlich, Sir", antwortete Art und wandte sich um, um den Telekom einzuschalten.
    Eric ging auf das Schott zu. Aber noch bevor er nahe genug war, daß es sich vor ihm zu öffnen begann, rief Art ihn an: „Was sagten Sie bitte, Sir?" Eric war verblüfft. „Ich sagte, wir hätten jetzt zwei Dinge

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