0127 - Zwischen den Milchstrassen
zu tun.
Erstens, Johannesson aufzutreiben, und zweitens die JOANN..."
„Verzeihung, Sir", unterbrach ihn Art gegen alle Vorschrift. „Das meinte ich nicht. Haben Sie nicht gerade im Augenblick etwas gesagt?"
Verwundert schüttelte Eric den Kopf. „Nein ... keinen Ton." Art schaute ein wenig hilflos drein. „Das ... das tut mir leid, Sir. Dann ist wahrscheinlich", mit verlegenem Grinsen machte er eine Handbewegung zur Stirn, „bei mir da oben nicht mehr alles in Ordnung." Eric lächelte zurück. „Schon gut, Sergeant. Wir sind alle ziemlich durcheinander."
Er ging weiter und durchquerte das offene Schott. Als er in den Gang einbog, hatte er deutlich das Gefühl, als berührte ihn jemand an der Schulter. Er blieb stehen und sah sich um. Aber es war niemand in der Nähe. Der Gang war leer.
Kopfschüttelnd ging er weiter. Er erinnerte sich daran, was Art Cavanaugh gesagt hatte.
Es geht mir da oben nicht wesentlich besser als ihm, dachte er verwundert.
*
Fatalerweise hatte der Zusammenstoß Doktor Johannesson ziemlich übel mitgespielt. Als Eric Furchtbar ihn in einem der Geschützstände fand, wo er Dienst an einem Desintegrator getan hatte, war sein Gesicht so voller Schrammen und Blut, daß Eric ihn nur an seinem Rangabzeichen erkannte.
Er versuchte, ihn zum Bewußtsein zurückzubringen. Aber bevor ihm das gelang, war die Hälfte der Mannschaft von selbst wieder auf die Beine gekommen. Johannesson brauchte eine geraume Weile, bevor er verstand, was eigentlich passiert war. Aber als er es endlich begriffen hatte, machte er sich willig an die Arbeit, obwohl seine eigenen Schmerzen heftiger sein mußten als die der meisten anderen Männer. Die Erschütterung hatte ihn gegen den Strahlschutzverschluß des großen Desintegrators geschleudert, und die aus dem Verschluß herausragenden Strahlungsmeßgeräte hatten ihre Spur in seinem Gesicht hinterlassen. Als Johannesson sich in einem Spiegel betrachtete, murmelte er lakonisch: „Muß spät er operiert werden. Gibt schöne Narben."
Dann ließ er sich seine Instrumente reichen und machte sich an die Arbeit.
Es stellte sich heraus, daß niemand an Bord der BOB-XXI wirklich ernsthaft zu Schaden gekommen war. Ein doppelter Beinbruch war der schlimmste Fall von Verletzung. Die Mannschaft konnte von Glück sagen, daß sie einen Kommandanten hatte, der im Augenblick der höchsten Gefahr so blitzschnell und zielbewußt zu reagieren verstand.
Die JOANN war inzwischen verständigt. Art Cavanaugh berichtete, er hätte Nike Quinto vor Erleichterung seufzen hören. Eric wollte es ihm nicht glauben, aber sowohl Ken Lodge als auch Warren Lee, die inzwischen beide wieder zu sich gekommen waren, bestätigten Arts Behauptung.
„Das kann zweierlei heißen", knurrte Eric daraufhin ungerührt.
„Entweder wir haben ihn die ganze Zeit über falsch eingeschätzt, oder er hat vor lauter Aufregung den Verstand verloren."
Eric selbst fühlte sich im Augenblick nicht mehr so miserabel wie in den ersten Minuten. Er kehrte zum Hauptschaltraum zurück und traf dort wieder auf Doc Johannesson, der eben dabei war, Leutnant Hynes Arm zu reparieren. Ed Hynes saß aufrecht in einem Sessel. Als er Eric erkannte, lächelte er freundlich.
„Ich glaube, mir sind vorhin ein wenig die Nerven durchgegangen, Sir", entschuldigte er sich.
„Hoffentlich sehen Sie mir das nach." Eric nickte wohlwollend. „Schon ganz vergessen. Ed. Wir waren alle nicht richtig beisammen. Schmerzen?" Ed Hynes lachte vergnügt. „Keine Spur. Der Doc hat mir ein halbes Dutzend Spritzen gegeben, und in einer muß wohl eine kräftige Dosis Alkohol gewesen sein. Ich fühle mich wie nach dem fünften Glas."
Eric lachte mit. Dann ging er an seinen Platz. Ed Hynes sah ihm hinterdrein und dachte, daß der alte Furchtbar so furchtbar eigentlich gar nicht sei.
Eric fokussierte die Ortereinrichtung neu. Im Augenblick war er noch auf sich selbst angewiesen. Die meisten Männer waren auf Anordnung des Arztes dabei, sich auszuruhen und die Wunden zu pflegen. In den Beobachtungsräumen wurde nur ein Notdienst versehen. Eric hatte gezögert, dazu seine Zustimmung zu geben, aber da im Augenblick von Gefahr keine Spur zu erkennen war, hatte er schließlich eingewilligt. Er drehte solange an den Stellknöpfen, bis er den Bildpunkt des fremden Schiffes wieder ins Blickfeld bekam.
Eric erschrak im ersten Augenblick. Aber dann sah er, wie der hellgrüne Lichtpunkt auf dem Schirm hin und her hüpfte, und begriff, daß er von
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