0128 - Mörder aus dem Hyperraum
werde unsere Kugel durch dreißig Höllen steuern - und wieder heraus", versicherte Claudrin. Wenn man ihn so sah, klein, doch wuchtig und breit, klangen seine Worte keineswegs übertrieben.
Allerdings verfügte der Epsalgeborene über eine Besatzung, die an Erfahrung und Spezialschulung ihresgleichen suchte. Diese Männer sahen jeder Situation mit großer Kaltblütigkeit entgegen, und solange sie sich noch bewegen konnten, führten sie die ihnen zugeteilte Aufgabe aus.
Selbst der geringste Soldat an Bord des Flaggschiffes war ein ausgebildeter Spezialist von überdurchschnittlicher Intelligenz und großem Können. Die Männer waren ein gut aufeinander eingespieltes Team, das sich in allen Situationen ergänzte und verstand.
Rhodan verständigte die Feuerleitzentrale und befahl dem zuständigen Offizier, daß er sich bereit halten solle. Die THEODERICH beschleunigte und raste ihrem Ziel entgegen. In der Zentrale umstanden die führenden Männer den Panoramabildschirm.
Das Fragmentschiff reagierte noch schneller als bei dem ersten Anflug des Flaggschiffes. Kaum war die THEODERICH aus der Halbraumzone gebrochen, als auch schon die unzähligen Geschütztürme des Würfelschiffes ihre mörderischen Strahlen ausspuckten. Doch Jefe Claudrin war diesmal vorbereitet, und das mächtige Kugelschiff huschte aus dem Wirkungsbereich.
Mit brennenden Augen verfolgte Rhodan das Geschehen. Die Feuerleitzentrale erhielt den Feuerbefehl.
Die Impulsgeschütze der THEODERICH rissen blutigrote Energieströme in das schwarze All, aber das Fragmentschiff zeigte sich nicht beeindruckt.
„Die Burschen müssen unwahrscheinlich starke Abwehrschirme haben", knurrte Reg Thomas, und niemand zweifelte an seinen Worten.
Der erste Treffer erreichte die THEODERICH und erschütterte sie, obwohl die Absorberschirme alles abhielten. Claudrin änderte den Kurs und raste in einer halsbrecherischen Flugbahn auf das fremde Riesenschiff zu. Gebündelte Strahlen zischten über das Flaggschiff der Solaren Flotte hinweg.
Der Epsalgeborene steuerte blitzartig in eine andere Richtung, und aus den Geschütztürmen des Terraschiffes blitzten die Waffen auf. Diesmal war der Angriff konzentrierter, aber das Fragmentschiff schluckte den Beschuß. Seine Abwehrschirme zeigten an keiner Stelle Schwächen, dagegen verstärkte sich die Wucht seiner Angriffe gegen die THEODERICH. Das Licht wurde schwächer, und Rhodan warf dem Kommodore einen besorgten Blick zu. In einer Entfernung von wenigen Meilen raste das Flaggschiff an den beiden anderen Raumern vorbei.
„Warum springen die Teleporter nicht zurück, Sir?" rief Slide Nacro nervös. „Hoffentlich ist ihnen nichts geschehen. Lange können wir uns nicht mehr hier aufhalten."
Claudrin lachte dröhnend und zog die THEODERICH in einem weiten Bogen herum. Trotzdem konnte er nicht verhindern, daß sie mehrere Treffer erhielten, mit denen die Schutzschirme jedoch fertig wurden.
John Marshall, der Mutantenführer, betrat die Zentrale und winkte Rhodan zu. Der Administrator verließ seinen Platz und ging dem Telepathen entgegen.
„Schwierigkeiten, Sir", berichtete Marshall in seiner knappen Art. „Ich habe vor wenigen Minuten einen telepathischen Impuls von Gucky empfangen. Die Teleporter befinden sich jetzt an Bord der HAT-LETE.
Sie wurden mit Lähmungsstrahlen angegriffen und sind noch zu schwach, um zu uns zurückzuspringen.
Gucky berichtete, daß sich an Bord des arkonidischen Robotraumers eine Menge Roboter aus dem Fragmentschiff befinden, mit denen sie Schwierigkeiten haben. Er befürchtet, daß sich ihre Zahl noch vergrößern wird."
Rhodan hatte den Telepathen nicht unterbrochen, aber bereits fieberhafte Überlegungen angestellt, während Marshall sprach. Den drei Teleportern mußte geholfen werden. Sie zählten zu den stärksten Stützen der Menschheit und hatten unzählige Auseinandersetzungen zugunsten Terras entschieden.
„Wir müssen den Mutanten helfen", sagte Rhodan leise.
Marshall schwieg und beobachtete den Administrator mit ernsten Blicken. Er wußte, daß Rhodan nichts unversucht lassen würde, um die Teleporter zu retten.
„Gucky, Ras und Tako sitzen in dem Arkonidenschiff fest", unterrichtete Rhodan seine Offiziere und kehrte an seinen Beobachtungsplatz zurück. „Wir müssen uns etwas einfallen lassen, um sie herauszuholen."
Jefe Claudrins mächtiger Kopf ruckte herum. „Wir kommen nicht näher heran, Sir: Wenn wir mehr riskieren, wird sich die Zahl der erhaltenen Treffer
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