013 - Das MAFIA-Experiment
warum ich? Ich bin doch das Original. Warum töten Sie nicht den anderen?«
»Ganz einfach, weil ich dich als ersten gefunden habe.«
»Aber das … das ist doch Mord«, meldete sich der dicke Veterinär zaghaft zu Wort.
»Verschwinden Sie hier, Lasso. Das ist nichts für sie. Los hauen sie ab – und vergessen sie, dass Sie uns Beide überhaupt jemals hier unten zusammen gesehen haben! Zu Ihrem eigenen Besten!«
Doch anstatt den Weg zurückzugehen, den sie gerade gekommen waren, drückte sich der Dicke nur ängstlich in die Nische zwischen den Getränkeautomaten.
»Oh, Gott! Oh, Gott! Oh, Gott!«, wimmerte er leise.
Nergaard wurde klar, dass er keine Chance mehr hatte. Wie in Zeitlupe sah er, wie sich Parisis Augen verengten und sich sein Zeigefinger um den Abzug der Pistole krümmte, die wohl noch aus dem zwanzigsten Jahrhundert stammen musste.
In diesem Augenblick fuhr ein kreischendes schwarzes Etwas aus dem Verbindungsgang. Alle, auch Parisi, zuckten erschrocken zusammen. Der Schuss aus seiner Pistole löste sich genau in diesem Augenblick und ging fehl.
Nergaard reagierte am schnellsten. Blitzschnell schlug er dem Sicherheitschef die Waffe aus der Hand.
Doch auch der zeigte, dass er seine antrainierten Reflexe noch nicht verloren hatte. Wuchtig krachte seine Faust gegen Nergaards Kinn, der daraufhin benommen zu Boden ging.
Auf allen Vieren versuchte er, Parisis am Boden liegende Pistole zu erreichen. Er war näher daran.
Mit einem Hechtsprung warf Parisi sich auf ihn, um ihn daran zu hindern. Ein wildes Handgemenge begann.
Felicitas, sie war natürlich das kreischende schwarze Etwas gewesen, taumelte verwirrt im Raum umher und fand offensichtlich keinen Fluchtweg. Ihr blieb nur der Weg, den sie gerade gekommen war. Doch gerade als sie den nehmen wollte, tauchten auch dort zwei Gestalten auf – die beiden Monster, die sie vor Kurzem vorhin erst bei ihrem Mäusefest gestört hatten. Verwirrt kauerte sich das Tier in einer Ecke zusammen.
Roberto Lasso, der Veterinär, nutzte diese Situation für seine Verhältnisse blitzschnell aus. Er stürzte aus seinem Versteck hervor, packte die geschockte und sich kaum wehrende Katze und lief den Weg zurück, den er mit Nergaard gekommen war.
Schulz und Rossi standen zunächst verdattert im Ausgang des Verbindungsganges und schauten verblüfft auf die Szene, die sich vor ihren Augen abspielte.
»Das ist Nergaard – und Parisi«, keuchte Schulz. »Aber wie kommen die denn hierher?«
»Egal, erledigen wir ihn, diesen Nergaard. Das war unser erster Auftrag – und die Katze ist ja jetzt auch in den besten Händen«, brüllte sein Partner. »Los, schieß doch endlich!«
Beide brachten ihre Waffen in Anschlag, konnten jedoch im Gewühl der beiden Körper von Parisi und Nergaard kein sicheres Ziel finden. Unschlüssig standen sie mit angelegten Waffen da.
»Sollten wir uns nicht doch erst um die Katze kümmern?«, fragte Rossi unschlüssig.
»Quatsch: Katze! Der Dicke hat sie doch jetzt«, bellte sein Partner. »Hier haben wir endlich Nergaard, der ist viel wichtiger. Komm, hilf mir, dass wir die beiden auseinander bringen. Und dann machen wir ihn fertig.«
»Mach du, was du willst. Der Befehl kam direkt vom Don und hat somit absolute Priorität. Wenn wir ihm seinen Liebling nicht zurück bringen – und zwar persönlich! –, sind wir es, die fertig gemacht werden. Ich hole jedenfalls jetzt das blöde Vieh, die können noch nicht weit gekommen sein.« Rossi drehte sich um und hetzte dem Veterinär hinterher.
»Helft mir doch endlich!«, keuchte Parisi undeutlich, der gegen Nergaard mehr und mehr den Kürzeren zog.
»Geht nicht«, rief Schulz, der sich entschieden hatte, seinem Partner zu folgen. »Direkter Befehl vom Don, wir müssen die Katze an uns nehmen und persönlich überbringen!«
Sprach’s, wandte sich ab und verließ den Raum in die gleiche Richtung wie vorher sein Partner und der Tierarzt.
»Merda«, knurrte Parisi und versuchte mit letzter Kraft, seine Waffe zu erreichen, die jetzt nur noch wenige Zentimeter von seinen Fingerspitzen entfernt lag.
Doch Nergaard gelang es, sich herumzuwerfen und die Pistole wegzukicken.
Die Waffe schlitterte unter einen der Getränkeautomaten, unerreichbar für beide. Dann gelang es ihm, Parisi seinen Ellenbogen in die Magengrube zu stoßen.
Der stöhnte auf und erschlaffte kurz.
Das genügte Nergaard, um sich loszureißen, aufzuspringen und zum angrenzenden Raum, tiefer in das Innere von Laborkomplex B und
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