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013 - Das Milliarden-Heer

013 - Das Milliarden-Heer

Titel: 013 - Das Milliarden-Heer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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Erinnerung. »Deshalb dachte er, das sei sein Name.«
    Das Wesen legte den Schädel schräg, als lausche es auf etwas, das menschliche Ohren nicht hören konnten. Dann öffnete es sein Maul, aus dem zwei halbmondförmige Hauer ragten. Ein Speicheltropfen löste sich von einer der Spitzen und troff zu Boden. Zischend brannte sich der Tropfen ins Holz.
    »Mann, das ist ja widerlich.« Matt verzog das Gesicht.
    Aruula streckte die Hand aus und berührte Ch'zzarak an der linken Schulter seines oberen Armpaars.
    »Was ist?«, fragte Matt beunruhigt.
    »Er hört…«, setzte Aruula an. Doch noch ehe sie es ausgesprochen hatte, hörten sie es alle.
    Ein dumpfes Röhren, lang und unstet. Das Geräusch schien durchs ganze Haus zu dröhnen. Natt glaubte den Ursprung im Keller zu lokalisieren, wo es in die alten Abwasserkanäle ging.
    Staan hatte sich inzwischen Solde gewidmet und ihr beim Aufstehen geholfen. Die beiden schienen von dem gespenstischen Geräusch fast unbeeindruckt, in jedem Falle aber nicht beunruhigt.
    Der Alte bemerkte den Blick, den Matt ihm zuwarf, und sagte:. »Keine Sorge. Das Signal bedeutet nur, dass die Brüder von eurem hässlichen Freund da«, er warf einen verächtlichen Blick in Ch'zzaraks Richtung, »wieder auf der Jagd sind. Es ist eine Warnung unserer Späher, in den Häusern zu bleiben.«
    »Auf der Jagd?«, echote Matt. »Nach…ihm?« Mit dem Kinn wies er auf Ch'zzarak.
    Staan lauschte auf das Heulen, das immer noch aus der Kanalisation zu ihnen herauf drang. Setzt konnte auch Matt hören, dass es eine Wiederholung bestimmter Tonfolgen war; eine Art Code, vermutete er.
    Schließlich schüttelte der Alte den Kopf. »Nein. Offenbar wurden wieder ein paar Fremde in die Stadt getrieben - und sie scheinen weniger Glück zu haben als ihr.«
    Draußen, jenseits der beiden bretterverschlagenen Fenster, wurde es laut!
    Schreie klangen auf. Hastige Schritte. Und Geräusche, die nur von einem Kampf herrühren konnten.
    Matt stürzte an eins der Fenster. Zwischen den Brettern klafften Ritzen, durch die er hinaus sehen konnte.
    »O mein Gott!«, stöhnte er. »Das gibts nicht…Das glaub ich einfach nicht!«
    Er wirbelte herum, riss die Axt vom Boden hoch, stürzte zurück zu den Fenstern und wollte auf die Bretter einschlagen.
    Staan fiel ihm mit erstaunlicher Kraft in den Arm. »Nur über meine Leiche!«, schnaufte der Alte.
    »Bring mich nicht auf dumme Gedanken!«, drohte Matt und befreite sich aus Staans Griff.
    »Du kannst nichts tun, um diesen Leuten zu helfen! Du wirst nur mit ihnen sterben! Wir alle werden umkommen, wenn du dich in diese Jagd einmischst!«, ereiferte sich Staan.
    »Ich muss!«
    »Bei allen Göttern, warum denn nur? Bist du denn wirklich so verrückt?!«
    Matt schluckte hart. Dann sagte er düster und mit belegter Stimme: »Weil ich einen der Männer da draußen kenne!«
    ***
    Zwei, drei Sekunden lang herrschte Stille, betroffenes Schweigen. Dann schlug die Situation um, binnen eines Sekundenbruchteils - oder vielmehr innerhalb eines einzigen Gedankens!
    Ch'zzarak sprang wie von einer Stahlfeder geschnellt zwischen Matt und Staan hindurch, auf eines der beiden Fenster zu. Seine unteren Arme wirbelten plötzlich wie Dreschflegel - nur sehr viel effektiver, mit zerstörerischer Brachialgewalt!
    Die Bretter vor dem Fenster zersplitterten unter den Hieben des Insektoiden.
    Trümmer flogen nach allen Seiten weg. Und dann waren Sicht und Weg nach draußen zur Gasse auch schon frei. »Was ist denn in den gefahren?«, keuchte Matt erschrocken. Aruula war neben ihn getreten.
    »Er will helfen. Er mag nicht wirklich verstanden haben, worum es geht, aber er weiß, was da draußen passiert. Und er will diese Leute retten - so wie er es von uns gelernt hat.«
    Matt stieß einen schrillen Laut aus. »Ich fass es nicht…!«
    Ch'zzarak schnellte sich mit einem Satz durchs Fenster hinaus.
    »Wir können ihn nicht allein lassen«, sagte Aruula und kletterte dem Wesen nach, das Schwert wieder in der Hand. Matt folgte ihr. Nicht in erster Linie, um der merkwürdigen Kreatur beizustehen, sondern weil er tatsächlich unter den Männern, die dort draußen um ihr Leben kämpften, einen alten Bekannten entdeckt zu haben glaubte. Einen sehr alten Bekannten; jemanden, den er - legte man zu Grunde, wo und vor allem wann sie waren - seit ein paar hundert Jahren kannte: Hank Williams, der letzte seiner vermissten Kameraden!
    Es waren fünf oder sechs Männer, die von Ungeheuern angegriffen wurden im hektischen

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