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013 - Das Milliarden-Heer

013 - Das Milliarden-Heer

Titel: 013 - Das Milliarden-Heer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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das untere Armpaar in Richtung des alten Mannes. Die Klauen an den Enden dieser Glieder waren sichtlich scharf and spitz. Sie würden Staan aufspießen und zerteilen in einem Aruula rettete dem Alten das Leben.
    So schnell, dass Matt ihre Bewegung kaum verfolgen konnte, sprang die Barbarin hinter Staan her und rammte ihm den Griff ihres Schwertes in den Nacken.
    Der alte Mann sackte in sich zusammen, stürzte zu Boden und blieb in gekrümmter Haltung liegen.
    Das Insektenwesen wandte sich ruckartig Aruula zu, abwehrbereit, aber ohne anzugreifen.
    Aruulas Faust öffnete sich. Ihr Schwert polterte zu Boden. Sie spreizte die Arme ab, zeigte ihrem Gegenüber die leeren Hände - und die Kreatur ahmte die Geste zögernd oder einfach nur unbeholfen nach.
    Sekundenlang geschah nichts, was für Matt zu sehen oder zu hören gewesen wäre. Trotzdem spürte er, dass etwas vorging, am ehesten zu vergleichen mit dem Gefühl schwacher elektrischer Spannung; die in der Luft lag und Matt ein feines Kribbeln auf der Haut verursachte.
    Er zweifelte nicht daran, dass Aruula mit diesem Hybridwesen kommunizierte oder es zumindest versuchte.
    Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Er trat neben Aruula, widerstand allerdings dem Impuls, vorsichtshalber die Pistole zu ziehen.
    Die Kreatur wandte ihm abrupt ihr Chitingesicht zu und musterte ihn aus starren Facettenaugen. Sie sahen aus, als bestünden sie aus unzähligen Smaragdsplittern, glitzerten grün und kalt - und interessiert.
    »Freund«, sagte Aruula zu dem Wesen und wies auf Matt. »Maddrax ist mein Freund. Und dein Freund.« Sie sprach betont und langsam und unterstrich jedes Wort mit einer entsprechenden Geste.
    »Hey, nun mal langsam und keine falschen Versprechungen!«, protestierte Matt.
    »Sei still«, raunte Aruula. »Er ist weder böse noch gefährlich. Es ist…ein Kind.«
    »Muss ein ziemlicher Schock für die Eltern gewesen sein…«
    »Er hat Angst«, behauptete Aruula. »Und er ist anders als die anderen Wesen.«
    »Ach, sagt er das?«
    »Ich kann seine Angst spüren. Und…« Aruula schüttelte vage den Kopf, ohne die Kreatur aus den Augen zu lassen. »Ich kann es nicht erklären. Er weiß kaum, wer und was er ist. Was er tut, entspringt reiner Neugier und dem Wunsch zu leben… Er…erwachte, vor kurzem erst. Wurde angegriffen. Vernichtete die Angreifer. Wurde verfolgt…« Ein Lächeln kräuselte ihre Lippen. »Er ist uns dankbar, weil wir ihn gerettet haben.«
    »Vielleicht lügt er dir was vor«, gab Matt zu bedenken.
    Aruula schüttelte entschieden den Kopf. »Er kann nicht lügen. Das spüre ich ganz deutlich.«
    Staan war mittlerweile wieder zu sich gekommen. Seine Hand kroch wie eine fünfbeinige knochenbleiche Spinne auf das Beil zu, das er fallen gelassen hatte.
    Matt registrierte es aus den Augenwinkeln und stellte seinen Fuß auf den Stiel der Axt.
    Keuchend vor Empörung, Zorn und wohl auch Angst richtete sich der alte Mann auf. »Ihr seid verrückt!«, zischte er. »Wenn ihr glaubt, dass von diesem Ungeheuer keine Gefahr ausgeht, dann seid ihr Narren! Habt ihr nicht gesehen, was sie mit uns machen?«
    Er wies zur Decke empor und meinte damit die entsetzliche Aussicht, die man vom Dachfenster aus hatte.
    »Dieses Wesen«, entgegnete Aruula betont, »gehört nicht zu den Herren Aarachnes. Nicht direkt jedenfalls…« Sie seufzte. »Ich verstehe es selbst nicht ganz.«
    Ihr Wissen beschränkte sich auf das ihres Gegenübers. Was diese Kreatur nicht wusste, konnte auch Aruula nicht in Erfahrung bringen.
    Dazu kam noch, dass dieses Wesen in anderen Bahnen und Bildern dachte als ein Mensch; Aruula musste sie gewissermaßen übersetzen oder zumindest interpretieren.
    »Aber wenn er uns feindlich gesonnen wäre, würden wir schon nicht mehr leben«, fuhr Aruula fort.
    »Hat er auch einen Namen?«, fragte Matt.
    Das Wesen wandte sich wieder Matt zu. »Ch'zzarak.«
    Matthew lächelte schief. »Angenehm, Kzz…« Erfolglos gab er den Versuch auf, das Geräusch, das die Kreatur ausgestoßen hatte, wiederholen zu wollen.
    Staan lachte unfreundlich. »Verdammt, ihr seid dümmer als ich dachte! Das ist kein Name; diese Biester haben keine Namen! Ch'zzarak - das heisere Geräusch kam ihm mühelos aus der Kehle - ist ihr Begriff für Alarm, Gefahr - oder irgendwas in dieser Art!«
    Das Wesen, das sich Ch'zzarak nannte, gab einen Ton von sich, der eindeutig enttäuscht klang.
    »Es war das Erste, was er hörte, nachdem er erwacht war«, las Aruula in Ch'zzaraks

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