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013 - Der Kopfjäger

013 - Der Kopfjäger

Titel: 013 - Der Kopfjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Raum wurde in mattes Licht getaucht. Marquet stand eben auf. Er duckte sich, und seine Augen funkelten mich böse an. Ich kannte diesen Blick. So sahen Menschen aus, die unter der Kontrolle eines Dämons standen. Jedes Gespräch mit Marquet war sinnlos; er würde bis zum bitteren Ende kämpfen.
    Ich wandte mich zur Flucht. Da tauchte aus den Schatten des Ganges eine dunkle Gestalt auf. Sie trat in den Lichtschein. In Tilda Marquets Hand funkelte ein Dolch. Ihr Gesicht war unmenschlich verzerrt. Sie schlich auf mich zu. In diesem Augenblick sprang mich Marquet an. Ich taumelte einige Schritte vorwärts und Tilda Marquet stach zu, doch ich konnte dem Stich noch einmal ausweichen. Ich schüttelte Marquet ab, verlor dabei das Gleichgewicht, bekam einen Stoß in den Rücken und flog mitten ins Vorzimmer. Noch immer zögerte ich, die Pistole zu gebrauchen. Die beiden standen unter der Kontrolle von Dämonen, und ich hatte wenig Lust, zwei unter Umständen völlig unschuldige Menschen zu töten.
    Die beiden gingen erneut auf mich los. Ich war neben dem Baseballschläger liegengeblieben und konnte Tildas Angriff mit dem Schläger abwehren. Da versuchte mich Marquet zu packen. Wieder schlug ich zu. Ich hörte das Krachen der Fingerknochen und warf einen Blick in sein Gesicht. Seine Nase war zerschmettert, Blut tropfte auf seine Brust.
    Endlich gelang es mir aufzustehen. Ich trat zwei Schritte zurück, wartete kurz und sprang dann vor. Der Schläger krachte gegen Tildas Stirn. Sie erstarrte mitten in der Bewegung und brach ohnmächtig zusammen. Blitzschnell wirbelte ich herum und schlug auch auf Marquet ein. Ich traf ihn hinter dem rechten Ohr, doch er wurde nicht bewußtlos. Ich mußte nochmals zuschlagen. Er bäumte sich ein letztes Mal auf. Seine Augen schienen aus den Höhlen zu quellen. Mit beiden Händen griff er sich an den Kopf, dann sackte er langsam in sich zusammen.
    Schwer atmend blieb ich vor dem Ohnmächtigen stehen. Als ich mich etwas erholt hatte, riß ich eine dicke Vorhangschnur ab und fesselte den beiden die Hände auf den Rücken. Dann holte ich aus der Küche einen Kübel Wasser, den ich einfach über Tilda Marquets Kopf ausleerte. Sie bewegte sich leicht. Ich holte noch einen Kübel, doch da schlug sie die Augen bereits auf und starrte mich an. Sie wollte sich aufrichten, war aber zu kraftlos.
    »Was ist los?« fragte sie verständnislos. »Oh, mein Kopf!«
    Eine große Beule zierte ihre Stirn, die sich langsam verfärbte.
    »Sind Sie jetzt vernünftig?« fragte ich.
    »Vernünftig? Ich habe fürchterliche Kopfschmerzen. Wieso bin ich gefesselt?«
    »Sie haben mich mit einem Dolch bedroht«, erklärte ich. »Ich mußte Sie betäuben.«
    Tilda schüttelte den Kopf. »Unsinn! Ich bin noch nie mit einem Dolch …« Ihr Blick fiel auf die Waffe, die unweit von ihr auf dem Boden lag. »Lösen Sie meine Fesseln!«
    »Nein«, sagte ich entschieden. »Ich habe keine Lust abzuwarten, bis Sie wieder auf mich losgehen. Beantworten Sie mir erst einige Fragen!«
    Ihr Mann bewegte sich leicht, stöhnte laut auf und wälzte sich auf den Rücken.
    »Weshalb sind Sie auf mich losgegangen?«
    »Ich kann mich an nichts erinnern«, sagte sie schwach. »Wir legten uns zeitig nieder. Ich bin sehr schnell eingeschlafen. Und jetzt liege ich gefesselt in meiner Diele. Ich kann mir das alles nicht erklären und glaube auch nicht, daß ich Sie mit einem Dolch bedroht habe. Wahrscheinlich wollten Sie bei uns einbrechen. Sie haben uns niedergeschlagen und gefesselt. Doch damit kommen Sie nicht durch.«
    »Glauben Sie, was Sie wollen«, sagte ich ungehalten. »Kennen Sie Frederic de Buer?«
    »Nein. Diesen Namen höre ich zum ersten Mal.«
    »Vielleicht kennen Sie ihn unter einem anderen Namen. Ich werde Ihnen den Mann beschreiben. Er ist klein, und sein Gesicht ist aufgedunsen. Er hat eine Halbglatze, nur einen schütteren Kranz blonder Haare. Seine Stimme klingt krächzend. Kennen Sie einen Mann, auf den diese Beschreibung zutrifft?«
    »Ja«, sagte sie. »Er war vor drei Wochen mit Gilbert Sanson bei einer Seance.«
    »Und wie nannte er sich?« Ich beugte mich interessiert vor.
    »Er hat sich nicht vorgestellt, und wir fragen prinzipiell nicht nach Namen.«
    »Haben Sie ihn danach noch einmal gesehen?«
    »Ja, auf der Straße. Aber er beachtete mich nicht.«
    »Wo war das? Versuchen Sie sich zu erinnern. Es ist wichtig.«
    »Es war in der Rue Moret. Er trat aus einem Haus.«
    »Welche Hausnummer?«
    »Keine Ahnung. Es ist ein altes

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