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013 - Der Kopfjäger

013 - Der Kopfjäger

Titel: 013 - Der Kopfjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Haus. Wirkt völlig zerfallen und unbewohnt. Die anderen Häuser dort sind alle gepflegt. Das Haus paßt gar nicht in die Straße. Lassen Sie mich endlich frei. Ich beantworte Ihnen sonst keine Fragen mehr.«
    Ich griff nach dem Dolch und schnitt die Schnur durch. Sie stand auf und rieb sich die schmerzenden Handgelenke, dann kniete sie neben ihrem Mann nieder.
    »Was haben Sie mit ihm getan?« fragte sie ängstlich.
    »Er ging mit diesem Baseballschläger auf mich los. Ich mußte ihn niederschlagen.«
    Marquet stöhnte. Ich konnte mir vorstellen, daß ihm seine gebrochene Nase ziemliche Schmerzen verursachte. Tilda Marquet holte einen Schwamm und ein Handtuch und wusch das Gesicht ihres Mannes. Er setzte sich schließlich auf, und ich löste auch seine Fesseln, hielt aber noch immer den Baseballschläger umklammert. Ich wollte kein Risiko eingehen. Die beiden konnten sich von einem Augenblick zum anderen wieder in Wahnsinnige verwandeln.
    »Waren Sie mit Gilbert Sanson befreundet?«
    »Nein«, sagte sie. »Wir kannten ihn nur sehr flüchtig. Er kam einmal im Monat zu einer Seance. Sonst hatten wir keinen Kontakt mit ihm.«
    »Nun zu Ihnen, Marquet.«
    Er blickte mich böse an.
    »Kannten Sie den Mann, der vor drei Wochen mit Gilbert Sanson bei Ihnen war?«
    »Nein«, sagte Marquet. »Lassen Sie uns in Frieden! Verschwinden Sie endlich! Was haben Sie überhaupt hier zu suchen? Ich werde die Polizei …«
    »Halten Sie den Mund! Sehen Sie mal in Ihren Keller. Dort werden Sie Raymond Pellegrin finden. Und die Polizei wird sehr daran interessiert sein, was heute bei Ihnen geschah.«
    »Der Kopflose ist im Keller?« fragte Tilda überrascht.
    Ich nickte. »Ja. Ich habe ihn verfolgt. Er lief in den Keller, und deshalb kam ich nochmals zurück. Ich fand den Toten und wollte zu Ihnen in die Wohnung gehen. Es war dunkel. Da wurde ich plötzlich von ihnen angegriffen. Ihr Mann ging mit einem Baseballschläger auf mich los und Sie mit einem Dolch. Es hatte aber den Anschein, als wären Sie hypnotisiert. Können Sie sich an nichts erinnern?«
    Marquet schüttelte den Kopf. »Ich glaube Ihnen kein Wort. Machen Sie endlich, daß Sie verschwinden! Ich werde später in den Keller gehen.«
    »Tun Sie das«, sagte ich und warf den Baseballschläger zu Boden. »Und überlegen Sie es sich gut, ob Sie die Polizei verständigen.«
    Ich warf einen raschen Blick in den hohen Spiegel neben der Eingangstür. Mein Äußeres war etwas ramponiert, mein Gesicht schmutzig und meine Jacke zerrissen. Ich wischte mir übers Gesicht und steckte die Pistole ein. Als ich ging, warfen mir die beiden böse Blicke nach.
    Ich verließ das Haus, betrat das erste Restaurant, an dem ich vorbeikam, ging sofort auf die Toilette und wusch mein Gesicht. Dann klopfte ich die Jacke aus, kehrte ins Restaurant zurück, bestellte ein Bier und bat um einen Stadtplan. Zwei Minuten später hatte ich das Gewünschte. Ich breitete den Stadtplan auf dem Tisch aus, steckte mir eine Zigarette an und trank einen Schluck. Nach kurzem Suchen fand ich die Rue Servan. Der Gang war nach links verlaufen und etwa fünfhundert Meter lang gewesen. Mit dem Finger maß ich auf dem Plan die Entfernung ab und hielt den Atem an. In etwa fünfhundert Meter Entfernung befand sich die Rue Moret, in der Tilda Marquet den Mann gesehen hatte, der möglicherweise Frederic de Buer war.
    Ich drückte die Zigarette aus und schloß die Augen. Irgend etwas hatte ich übersehen. Mir war etwas aufgefallen, doch ich konnte mich nicht erinnern, was es gewesen war. Angestrengt überlegte ich. Rue Moret. Irgendwann hatte ich in letzter Zeit diesen Straßennamen schon gelesen. Und plötzlich wußte ich es. Ich griff in die Rocktasche, holte die Visitenkarten hervor, die ich dem Kopflosen abgenommen hatte, und blätterte sie rasch durch. Da war sie! Lucien Berval, Rue Moret 14.
    Ich starrte die Karte an. Verbarg sich hinter diesem Namen Frederic de Buer?
    Ich zahlte und steckte die Visitenkarte wieder ein. Zwei Minuten später überquerte ich die Avenue de la Republique.
    Zehn Minuten später hatte ich die Rue Moret erreicht. Vor dem Haus Nummer 14 blieb ich stehen. Tilda Marquet hatte recht gehabt, dieses Haus paßte überhaupt nicht in die Straße. Es war zweistöckig und wirkte baufällig. Alle Fenster waren dunkel.
    Sekundenlang spielte ich mit dem Gedanken, dem Haus einen Besuch abzustatten, doch ich verwarf diese Idee. Sollte sich tatsächlich hinter Lucien Berval mein Bruder verstecken, dann mußte ich

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