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013 - Der Kopfjäger

013 - Der Kopfjäger

Titel: 013 - Der Kopfjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Dadurch gerieten auch Armand Melville und Sybill Ferrand in große Gefahr.
    »Worüber denken Sie nach?« fragte Sybill.
    »Über Pierre Gormat«, sagte ich. »Kam Ihnen irgend etwas seltsam an ihm vor?«
    »Sie meinen heute, nicht wahr?« fragte sie.
    Sie überlegte kurz, ehe sie antwortete. »Ich sagte ja schon, daß er mich einfach ignorierte. Aber es war nicht nur das. Er bewegte sich so seltsam. Ist Ihnen das nicht auch aufgefallen? Er hatte so abgehackte Bewegungen, als wäre er hypnotisiert. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Ja, ich verstehe.«
    Melville kam zurück und setzte sich. »Über Frederic de Buer ist nichts bekannt«, sagte er. »Er verschwand spurlos.«
    Das hatte ich vermutet. Der Secret Service hatte de Buer aufzuspüren versucht, doch keinen Erfolg damit gehabt. Er war irgendwo untergetaucht. Sehr wahrscheinlich hatte er einen falschen Namen angenommen.
    »Ich fahre jetzt die Straße nach Versailles entlang«, sagte Melville. »Sie kommen mit, Sybill. Sie zeigen mir die Stelle, wo der Unfall geschah.«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie unsicher.
    »Wir werden schon aufpassen, daß wir in keine Falle geraten.«
    Ich lehnte es ab, mitzufahren. Ich hatte etwas anderes vor. Melville gab mir seine Privatnummer. Ich sollte ihn morgen anrufen. Ich versuchte, ihm die unsinnige Fahrt auszureden, doch er blieb stur, und es gelang ihm schließlich auch, Sybill zu überreden. Sie verabschiedeten sich von mir, und ich sah ihnen gedankenverloren nach. Ich hatte Melville warnen wollen, aber es wäre sinnlos gewesen; er hätte mich nur ausgelacht. Ich zahlte und trat auf die Straße. Wieder hatte ich dieses scheußliche Gefühl, beobachtet zu werden.
    Nach einigen Minuten kam ein Taxi vorbei. Ich fuhr in mein Hotel, nahm einige Gegenstände aus meinem Koffer, steckte sie ein und verließ das Hotel wieder.
    Zwanzig Minuten später stand ich vor dem schmalen Haus in der Rue Servan. Ich ging einige Male auf und ab. Alle Fenster im Haus waren dunkel. Ich versuchte, die Eingangstür zu öffnen, doch sie war versperrt. Leute kamen an mir vorbei, aber niemand zollte mir Beachtung. Ich kämpfte mehr als fünf Minuten mit dem Schloß, ehe die Tür aufschwang. Rasch huschte ich ins Haus. Es war dunkel und völlig still im Inneren. Ich steuerte in den linken Gang und blieb vor der Tür stehen, die in den Keller führte. Vorsichtig öffnete ich sie und stieg die Stufen hinunter. Diesmal hatte ich eine starke Stablampe mitgebracht.
    Der Kopflose war verschwunden. Ich leuchtete den Keller ab. Der Boden war mit einer dünnen Kohlenstaubschicht bedeckt. Deutlich konnte ich die Stelle erkennen, wo der Tote gekniet hatte. Nachdenklich blieb ich stehen. Hatte de Buer den Leichnam fortgeschafft?
    Ich wollte mir gerade die Nische vornehmen, in der de Buer verschwunden war, als ich schlurfende Schritte hörte. Ich wandte den Kopf und hob die Taschenlampe. Der Kopflose kam aus einem Nebenraum auf mich zu. Die Hände hatte er weit von sich gestreckt. Er torkelte auf mich zu und wollte nach mir greifen, doch ich sprang zur Seite. Seine Bewegungen waren langsam. Der Bursche war keine ernstliche Gefahr für mich. Ich holte ein Stück Kreide aus der Tasche und zog einen Halbkreis um mich. Dann murmelte ich eine einfache Beschwörungsformel, und der Kopflose hielt mitten in der Bewegung inne. Ich verließ den Halbkreis, blieb vor dem Toten stehen und untersuchte seine Taschen. In einer Rocktasche fand ich Kleingeld, die andere war leer. In der Brusttasche seiner Jacke steckte eine Brieftasche, die ich hervorholte. Darin befanden sich ein größerer Geldbetrag, ein Führerschein auf den Namen Raymond Pellegrin und einige Rechnungen und Visitenkarten, die ich mir näher ansah. Keiner der Namen sagte mir etwas. Trotzdem steckte ich die Karten ein. Dann schob ich die Brieftasche zurück und klopfte den Toten flüchtig ab. In seiner rechten Hosentasche trug er eine kleine Pistole, die ich an mich nahm.
    Schließlich ging ich zur Nische. Ich hoffte, daß es mir gelang, die magische Wand zu durchbrechen. Ich murmelte ein paar Beschwörungsformeln und malte magische Kreise und Figuren auf den Boden. Zehn Minuten später hatte ich die richtige Formel gefunden. Die Wand glitt zur Seite, und vor mir lag ein mannshoher Gang, den ich betrat und mit der Taschenlampe ausleuchtete. Der Gang mußte ziemlich lang sein. Ich marschierte los und erwartete jeden Augenblick auf ein Hindernis zu stoßen, doch nichts geschah. Nach etwas mehr als hundert Schritten

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