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013 - Der Kopfjäger

013 - Der Kopfjäger

Titel: 013 - Der Kopfjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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man annehmen. Wie fühlen Sie sich?«
    »Schwach. Unendlich schwach. Eigentlich will ich nur schlafen.«
    Beide zuckten zusammen, als die Tür aufschwang.
    Zwei breitschultrige Männer in weißen Mänteln betraten den Raum. Ihnen folgte ein kleiner Mann, der einen Arztkittel anhatte. Er war abgrundtief häßlich. Der Schädel war bis auf einen schmalen Kranz aschblonder Haare kahl.
    Melville setzte sich auf.
    »Bleiben Sie liegen!« befahl der Kahlköpfige. Seine Stimme war unangenehm knarrend.
    »Wer sind Sie?« fragte Melville.
    »Das ist für Sie völlig uninteressant.«
    »Sie kommen mir irgendwie bekannt vor«, sagte Melville. »Wo sind wir?«
    Der Kahlköpfige lächelte spöttisch. »Sie fragen zuviel, Melville. Aber das bringt wohl Ihr Beruf mit sich. Sie sind von Natur aus neugierig. Ich verfolge seit einiger Zeit Ihre Artikel im France Soir mit Interesse. Sie sind ein tüchtiger Journalist. Es ist nur bedauerlich für Sie, daß Sie Ihre Nase in Dinge stecken, die Sie nichts angehen.«
    »Was haben Sie mit uns vor?« fragte Sybill Ferrand ängstlich.
    »Eine gute Frage, mein Fräulein«, sagte der kleine Mann. »Eine Frage, die ich aber selbst noch nicht beantworten kann. Ich bin mir nämlich noch nicht klargeworden, was ich mit Ihnen machen soll. Ich führe gerade einige Experimente durch. Vielleicht habe ich da für Sie Verwendung.«
    »Sie müssen übergeschnappt sein«, keuchte Melville wütend. »Ich verlange, daß Sie uns sofort freilassen, andernfalls …«
    »Halten Sie den Mund, Melville! Sie erreichen überhaupt nichts, wenn Sie mich beleidigen. Außerdem wissen Sie zuviel.«
    »Stecken Sie hinter den Morden?«
    »Ja und nein«, sagte der Kahlköpfige. »Ich kann mir vorstellen, wie brennend gern Sie etwas Näheres erfahren würden, aber diesen Gefallen tue ich Ihnen nicht. Sie werden sterben, Melville, das steht fest. Ich bin mir nur noch nicht sicher, wie ich Sie töten soll.«
    »Sie sind verrückt!« schrie Melville und richtete sich auf. Einer der Wärter packte ihn und drückte ihn zurück auf die Pritsche.
    »Ich bin nicht verrückt«, sagte der kleine Mann. »Vielleicht werde ich Ihnen kurz vor Ihrem Tod die Wahrheit sagen. Ihnen werden die Augen übergehen. Sie und Sybill Ferrand sind eigentlich keine ernsthafte Gefahr für mich gewesen. Ihr Freund, Peter Garner, ist als Gegner wesentlich höher einzuschätzen. Ich bin sicher, daß er ziemlich genau Bescheid weiß. Aber das wird ihm auch nichts helfen. Ich werde ihn so wie Sie ausschalten.«
    Er zog eine Spritze aus der Rocktasche, füllte sie und blieb neben Melville stehen, der sich heftig wehrte und die Wärter abzuschütteln versuchte. Trotz wütendster Gegenwehr bekam er die Spritze verpaßt, und seine Bewegungen wurden immer langsamer.
    Dann wandte sich der kleine Mann Sybill Ferrand zu. »Eigentlich sind Sie viel zu hübsch, um schon zu sterben. Vielleicht fällt mir etwas anderes ein. Ich werde mir alles noch mal durch den Kopf gehen lassen.«
    Er stieß ihr die Nadel in die Armbeuge. Sekunden später schlief sie friedlich.

    Ich hatte noch zweimal versucht, Melville in seiner Wohnung zu erreichen. Schließlich rief ich in der Redaktion an. Auch dort hatte er sich noch nicht gemeldet. Langsam machte ich mir Sorgen um Sybill und ihn. Ohne rechten Appetit aß ich einige Hörnchen mit Butter und trank zwei Tassen Kaffee.
    In der Schweiz hatte ich nach längerem Suchen alle Utensilien bekommen, die ich im Kampf gegen Frederic de Buer einsetzen wollte. Ich gab mich keinen Illusionen hin. Er war eindeutig der Stärkere. In einer direkten Konfrontation mit ihm würde ich unterliegen. Aber ich hatte noch einige Asse im Ärmel, die meinen Bruder das Leben kosten konnten.
    Ich sicherte das Zimmer nochmals ab, indem ich überall magische Kreise und Formeln hinmalte. Dann traf ich meine Vorbereitungen. Sie nahmen mich fast eine Stunde in Anspruch. Als ich damit fertig war, rief ich nochmals bei Melville zu Hause und in der Redaktion an. Er hatte sich noch immer nicht gemeldet. Meine Vermutung, ihm könnte etwas zugestoßen sein, verstärkte sich.
    Ich hatte einen Leihwagen bestellt. Einige Minuten nach elf Uhr verließ ich das Hotel, klemmte mich hinter das Steuer des smaragdgrünen Simca und fuhr los. Ich war sicher, daß ich beobachtet wurde. Eigentlich hätte ich überhaupt nichts zu unternehmen brauchen. Für mich stand fest, daß mich mein Bruder ausschalten wollte. Ich hoffte nur, daß er noch nicht herausbekommen hatte, daß ich in

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