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013 - Der Mann, der alles wußte

013 - Der Mann, der alles wußte

Titel: 013 - Der Mann, der alles wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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immer daran, Wiseman. Wenn ich sage, er ist gefährlich, dann soll das heißen, daß ich Sie vor ihm warnen will. Das ist so ein Mann, der einen Polizisten zu einem Glas Wein einlädt und ihn nachher anzeigt, weil er während der Dienstzeit getrunken und Geschenke angenommen hat.«
    »Donnerwetter!« Die von Smith angedeutete Möglichkeit harre auf Wiseman großen Eindruck gemacht.
    Der Sergeant nickte.
    »Ja, so ist er. Ich kenne ihn schon viele Jahre - ich war doch früher bei der berittenen Polizei im Matabele-Land. Daher datiert unsere Bekanntschaft. Und ich sage Ihnen, es ist nichts zu gemein und schmutzig für diesen Millionen-Minute. Ein verdammter Kerl.«
    »Sie scheinen ein hartes Leben gehabt zu haben, Sergeant«, ermutigte Wiseman seinen Vorgesetzten zum Sprechen.
    Smith lachte bitter.
    »Ja, das stimmt.«
    Sergeant Smith war noch nicht lange in Eastbourne stationiert und hatte seine Beförderung einem Fürsprecher zu verdanken. Man wußte nichts Genaues darüber, aber man sagte, daß sich John Minute selbst für ihn eingesetzt habe. Viele Leute glaubten allerdings nicht daran, weil Sergeant Smith immer etwas Schlechtes von John Minute zu erzählen wußte. Wiseman machte sich seine eigenen Gedanken darüber. Im geheimen las er Kriminalromane, und als er eines guten Tages eine Anzeige gegen John Minute erstattete, fürchtete er, daß der Sergeant diese sofort niederschlagen werde. Aber zu seinem nicht geringen Erstaunen hatte ihn Smith sogar ermutigt und dafür gesorgt, daß John Minute bestraft wurde. Es handelte sich allerdings nur um eine Geldbuße von zwanzig Schilling.
    »Bleiben Sie auf Streife«, sagte Smith plötzlich. »Ich fahre doch selbst zu dem alten Minute und sehe einmal nach dem Rechten.«
    Er stieg aufs Rad und fuhr den Hügel hinauf. Vor Weald Lodge lehnte er sein Rad an die Mauer und schaute einige Zeit zu der offenen Glastür der Bibliothek hinüber. Dann sprang er über die Mauer und ging langsam über den Rasen. Er vermied zunächst den kiesbestreuten Weg, um seine Anwesenheit nicht zu verraten. Schließlich erreichte er einen Platz, von dem aus er den Raum gut übersehen konnte.
    Sergeant Smith war beruhigt, als er nur John Minute in dem Zimmer entdeckte. Der Millionär saß in einem tiefen Armsessel, hatte die Hände in die Taschen gesteckt und den Kopf gesenkt. Als er Schritte auf dem Kiesweg hörte, erhob er sich, um nachzusehen, wer es sei.
    »Ach, Sie sind es«, sagte er unliebenswürdig, als die Gestalt des Sergeanten in der offenen Fenstertür erschien. »Was wollen Sie denn?«
    »Sind Sie allein?« fragte Smith, als ob er einem Gleichgestellten gegenüberstünde.
    »Kommen Sie herein!«
    Mr. Minutes Bibliothek war glänzend ausgestattet, und in dem großen, reichgeschnitzten Bücherschrank standen viele prachtvolle Bände, obwohl der Mann nicht das geringste literarische Interesse hatte.
    Der Sergeant zögerte einen Augenblick, streifte dann die Schuhe auf der Matte ab und trat ein.
    »Sie haben es hier ja sehr schön, John.«
    »Was wollen Sie?« fragte Minute gereizt.
    »Ich hielt es für gut, Sie einmal aufzusuchen. Wiseman berichtete mir, daß Ihre Fenster und die Glastür weit aufstünden, und ich betrachtete es als meine Pflicht, Sie zu warnen. Wir haben in der letzten Zeit verschiedene Einbrüche in der Gegend gehabt, und es gibt genug Diebe hier.«
    »Einen kenne ich«, entgegnete Minute anzüglich und schaute Smith scharf an. »Ach so, dieser dumme, dickköpfige Wiseman hat Ihnen das erzählt.«
    »Ich störe Sie ja nicht oft, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, daß es gut wäre, heute abend mit Ihnen zu sprechen. Durch den Bericht Wisemans wurde ich lebhaft an die alten Zeiten erinnert.«
    »Na, die waren ja für Sie recht unangenehm.«
    »Sechshundert Kilometer nördlich Gwelo liegt eine hübsche, kleine Goldfarm«, meinte der Sergeant nachdenklich.
    »Richtig, Mr. Smith - äh, Mr. Crawley! Und ein hübsches nettes Gefängnis liegt einen Kilometer südlich von Kapstadt. Die Regierung sperrt dort Wegelagerer ein, die den Postwagen nach Salisbury anhalten und ausplündern.«
    Smith, der den Namen Crawley tatsächlich zu Recht trug, lächelte.
    »Sie müssen doch immer Ihre kleinen Spaße machen. Aber vielleicht darf ich Sie daran erinnern, daß in den Gefängniszellen noch reichlich Platz ist. Dort müssen auch Leute sitzen, die Land gestohlen und Eingeborene ermordet haben.«
    »Was wollen Sie eigentlich?« fragte Minute ärgerlich.
    Der Sergeant grinste.
    »Nur

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