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013 - Draculas Liebesbiss

013 - Draculas Liebesbiss

Titel: 013 - Draculas Liebesbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die Unterlippe
hinausragte. Er durfte keine Sekunde mehr versäumen. Die Gefahr, durch weitere
Mädchen hier aufgestöbert zu werden, war zu groß.
    Wie ein Blitz wirbelte er herum
und riß die Tür hinter sich zu. Auf ihr stand in knallroten Buchstaben die
Bezeichnung Fire Door .
    Über den Notausgang erreichte er
die Feuertreppe und hastete auf den schmalen, eisernen Stufen nach unten. Seine
Absätze knallten. Dunkelheit und Nebel verschluckten ihn, und er hörte nicht
mehr den gellenden, markerschütternden Aufschrei, der das Haus alarmierte.
     
    ●
     
    Larry Brent, der gerade die
Toilettentür ins Schloß zog, blieb sofort stehen. Der Schrei ging durch Mark
und Bein und war so fürchterlich, daß seine Muskeln sich verkrampften.
    »Hilfe! Schnell! Einen Arzt!« Die
Stimme einer Frau überschlug sich. Larry hastete den Gang hinunter und
erreichte die weitaufgerissene Garderobentür. Ein Mädchen stand auf der
Schwelle, totenbleich, zitternd vor Angst und Ratlosigkeit. Über die Schultern
der mit einem Negligé Bekleideten starrte X-RAY-3 in das Zimmer und sah die
reglos auf dem Diwan liegende Gestalt. Er drückte sich an dem völlig verwirrten
Mädchen vorbei, das auf der Schwelle stand und wimmerte.
    Geräusche, Stimmen, Schritte, die
sich näherten. Larry bekam dies alles im Unterbewußtsein mit. Er war der erste,
der in den Garderobenraum eilte und sich über Candis beugte.
    Sie lag quer über der Liegestatt,
als würde sie schlafen. Ihr Gesicht war kreidebleich. An ihrem Hals zeigten
sich deutlich zwei dunkelrote Punkte. Es sah aus wie zwei Einstiche mit einer
dicken Nadel. Ein Biß?
    Blitzschnell blickte Larry sich
um und nahm die Räumlichkeit in sich auf. Er fühlte den Puls des Mädchens,
hörte ihr Herz ab. Nichts! Candis war tot!
    Ein Mann stürzte in den Raum.
Harry Harrigan, der Clubinhaber.
    »Candis?« murmelte er.
    Die Mädchen drängten hinter ihm
herein.
    Alles redete durcheinander.
Niemand begriff, was eigentlich geschehen war. Larry ging auf die Tänzerin zu,
die sich schweratmend an den Türpfosten lehnte. Irgend jemand hatte ihr zur
Beruhigung ein halbgefülltes Whiskyglas in die Hand gedrückt.
    »Der Mann … ich habe ihn im Spiegel
noch gesehen … sah fürchterlich aus … wartete ab, bis ich vollends im Raum
stand … floh sofort … über die Feuertreppe … er hat … Candis umgebracht.«
    Wieder schüttelte ein Schluchzen
ihren Körper.
    Larry zögerte keinen Augenblick.
Er stürmte durch den noch geöffneten Notausgang, fegte über die Treppe und
achtete nicht auf die Worte, die man ihm nachrief.
    Seit dem fürchterlichen Schrei
und der Entdeckung des scheußlichen Verbrechens waren noch keine zwei Minuten
vergangen. Der Mörder konnte nicht weit sein …
    Y-RAY-3 erreichte den finsteren
Hinterhof und fiel in der Dunkelheit und dem dichten Nebel fast über den vollen
Mülleimer, in dem Abfälle im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel stanken.
    Larry Brent rannte auf die
Straße. Sie war wie leergefegt. Kaum wahrnehmbar die schwachen Lichter hinter
den Fenstern der dicht nebeneinanderliegenden Lokale und Bars.
    Eine Autotür fiel zu. Wie ein
trockener, einsamer Schuß hallte das Geräusch durch die stille Nacht.
    X-RAY-3 warf den Kopf herum.
Keine zwanzig Schritte von ihm entfernt, an der Straßenkreuzung, neben einer
alten, rostigen Straßenlaterne setzte sich ein dunkles Auto in Bewegung. Ein
Londoner Taxi.
    Zufall oder Schicksal? War dies
hier eine Spur?
    Larry rannte über die Straße,
winkte und pfiff. Der Fahrer schien nichts zu hören und zu sehen.
    Von der anderen Straßenseite kam
im gleichen Augenblick ein zweites Taxi. Neben dem Fahrer in Kopfhöhe
schimmerte ein verwaschener Lichtfleck.
    Wäre das Wetter klar genug
gewesen, hätte man die Worte »For Hire« lesen können.
    Brent sprang direkt auf den Wagen
zu. Der Fahrer bremste sofort. »Fahren Sie dem Wagen da vorn nach! Schnell!
Wenn Sie Ihrem Kollegen auf den Fersen bleiben, drücke ich Ihnen eine Pfundnote
extra in die Hand.« Mit diesen Worten riß er die Tür hinter dem Fahrersitz auf
und sprang in den bereits anfahrenden Wagen.
    »Sorry«, meinte der Chauffeur,
ohne sich umzudrehen. »Wenn ich mir die Pfundnote verdienen will, darf ich
keine Sekunde mehr verlieren. Den Kollegen, den Sie meinen – sehe ich bereits
nicht mehr.«
    Larry starrte angestrengt in das
nebelgeschwängerte Dunkel. Eine einzige Milchsuppe! »Er ist die Straße
hinuntergefahren.«
    Der Fahrer gab Gas. Es war
leichtsinnig, bei diesen

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