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013 - Draculas Liebesbiss

013 - Draculas Liebesbiss

Titel: 013 - Draculas Liebesbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Sichtverhältnissen mehr als dreißig Meilen zu fahren.
Man sah keine zwanzig Meter weit. Der Taxichauffeur fuhr fünfzig pro Stunde.
    »Kleine Gangsterjagd?« wollte er
wissen. Er drehte kaum merklich den Kopf und warf einen Blick in den
Rückspiegel, um sich zu vergewissern, welchen seltsamen Fahrgast er da
eigentlich aufgegabelt hatte. »Sie sehen nicht gerade so aus, als ob Sie vor
ein paar Minuten die Bank von England ausgeraubt hätten und Ihr Kumpan nun mit
der Beute auf und davon ist …«
    »Richtig, mein Junge!« Der Junge
war so alt wie Larry. »Ich komme geradewegs aus einem Strip-Club.«
    »Nell Gwynne?« fragte der Fahrer
sofort. »Tolle Girls! Sogar zwei schokoladenbraune Mädchen haben sie darunter
…«
    »War in Harrigan’s.«
    »Der Laden ist auch nicht
schlecht. Nell Gwynne aber ist besser.«
    »Das nächste Mal verbringe ich
dort meinen Urlaub. – Eines der Mädchen wurde ermordet! Wenn mich nicht alles
täuscht, sitzt ihr Mörder in dem vor uns fahrenden Taxi …«
    Der Chauffeur pfiff durch die
Zähne. »Sie sind ja ein ganz Mutiger. Dann wollen wir mal …«
    Er trat auf das Gaspedal. Der
Motor röhrte auf, als hätte sein letztes Stündchen geschlagen. Bedrohlich
ächzte der Boden unter Larrys Füßen. Aus dem Auspuff quoll eine Wolke schwarzen
Dieselrauchs.
    Der Fahrer riskierte etwas. »Wenn
es um einen Mord geht, dann können Sie Ihre Pfundnote behalten, Sir. Der Polizei
bin ich gern behilflich.«
    »Wenn uns ein Bobby erwischt,
sind wir trotzdem dran«, dämpfte Larry die Begeisterung des Taxifahrers.
»Sollte sich herausstellen, daß wir einem Phantom nachjagen, dann sieht die
Sache schlimm aus.«
    »Sie werden mich schon heraushauen.«
    Larry preßte die Lippen zusammen.
In seinem Kopf drehte sich alles wie auf einen Karussell. Ein furchtbarer
Verdacht drängte sich ihm auf, und er hatte das Gefühl, keine Stunde zu früh in
London angekommen zu sein. Eher war er zu spät eingetroffen.
    Die tote Candis ging ihm nicht
aus dem Sinn.
    Die Bißwunde am Hals – hatten
sich Vampirzähne in ihr Fleisch gebohrt?
    Er, Larry, war hier, um den Mann
aufzusuchen, der Draculas Mantel besaß. Doch dazu war es nun schon zu spät.
Richmond war tot! Ermordet? Das war zu vermuten, denn der Mantel war
verschwunden. Und nun dieses Vorkommnis, dieses schaurige Geschehen in
Harrigan’s Club! Ein Zusammenhang? Man mußte schon ein Trottel sein, um diese
Verbindung nicht zu sehen.
    Die Auswertung der Computer kam
ihm in den Sinn. Die Unterlagen, die er von X-RAY-3 mitbekommen hatte,
enthielten den Vermerk, daß der Umhang zu einer Gefahr werden konnte. Es
sollten Blutflecke daran sein, Blutflecke – Draculas!
    War er diesem neuen Dracula auf
den Fersen?
    Larry hoffte und wünschte es.
Dann war ihm die Möglichkeit gegeben, etwas im Keim zu ersticken, was sich
sonst zu einem gefährlichen Flächenbrand ausweiten konnte.
    »Da ist der Bursche.« Die Stimme
des Fahrers klang im gleichen Augenblick auf, als Larry Brent selbst den vor ihnen
fahrenden Wagen erkannte.
    X-RAY-3 beugte sich nach vorn.
»Dichter ran«, kam es über seine Lippen.
    Der Chauffeur versuchte es.
»Können Sie die Zulassungsnummer des Wagens erkennen?« fragte der Amerikaner.
    »Schlecht … der Nebel – außerdem
ist das Nummernschild verschmutzt …«
    Larry strengte seine Augen an.
Wenn der Wagen ihnen wirklich noch in dieser Milchsuppe entkommen sollte – was
er jedoch nicht hoffte –, so konnte die Nummer des Taxis ihm zu einem späteren
Zeitpunkt doch eine Hilfe sein. Man brauchte dann nur noch herauszufinden,
welcher Fahrer um diese und jene Zeit den Wagen steuerte und wohin die Fahrt
gegangen war.
    »Vier – Null – Sechs – Drei –
Zwei …« sagte der Fahrer stockend. Larry notierte sich die Nummer. Und es
zeigte sich, daß seine Voraussicht nicht unnötig gewesen war.
    »Ich hoffe, es stimmt. Verdammt –
jetzt gibt er Gas!« Der Taxifahrer beschleunigte ebenfalls. Aber er mußte
plötzlich bremsen, als ein Wagen, ein Lkw, plötzlich wie aus dem Boden
gewachsen links auftauchte.
    Das Taxi schlitterte auf dem
feuchten Boden und kam noch vor der Kreuzung zum Stehen. Nur der Tatsache, daß
bei diesem miserablen Nebelwetter der Verkehr schwach war, hatte es der Fahrer
zu verdanken, daß es zu keinem ernsthaften Unfall kam.
    »Das war knapp«, war die einzige
Bemerkung des Schotten. »Ich glaube, ich nehme die Pfundnote doch an. Sauer
verdientes Geld!« Seine Worte konnte man ernst nehmen. Der Schweiß stand ihm
auf der

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