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013 - Draculas Liebesbiss

013 - Draculas Liebesbiss

Titel: 013 - Draculas Liebesbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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durchgehend zwölf Stunden, ein
Nonstop-Unternehmen, das sich sehen lassen kann. Zwischendurch muß man sich an
der Bar stärken, dann kann man mit ausgeruhten Sinnen wieder in den Vorführraum
zurück. Ich habe das mal durchgehalten, rein beruflich. Für ein Herrenmagazin
mußte ich eine Story über diesen Club schreiben. Es war hochinteressant. Die
Show wechselt alle drei Monate. Das jetzige Programm, das unter der Bezeichnung
›Phantastische Reise‹ steht, läuft seit vier Wochen. Die Choreographie ist
ausgezeichnet. Harry Harrigan, der Inhaber, hat extra eine ausgebildete
Choreographin angestellt, und es ist kein Zweifel, daß diese Striptease-Show
die beste ist, die zur Zeit in London über die Bühnen geht. – Diese kleinen
Clubs können sich nur noch halten, wenn sie etwas Besonderes bringen.
Natürlich, der nackte Frauenkörper steht im Mittelpunkt, aber hier wird er auf
eine Art und Weise präsentiert, daß überhaupt keine schmutzigen Gedanken
aufkommen. Die Mädchen machen sich nach ihrem Auftritt auch nicht als
Animiermädchen an die männlichen Kunden heran. So etwas gibt es hier nicht. Die
meisten haben ihre festen Freunde oder sind verheiratet, sind Frauen und
Mütter. Das Nackttanzen ist ihr Beruf, keine denkt sich etwas Schlechtes dabei.
Und die Mädchen hier verdienen gut. Harry bezahlt sie anständig. Aber dafür
wird auch viel von ihnen verlangt.«
    »Zwölf Stunden ohne längere Pause
auf der Bühne herumhopsen, frisch und lächelnd den einstudierten Part spielen,
so, als geschähe es zum erstenmal, mit aller Hingabe und aller Begeisterung,
das ist Schwerstarbeit«, meinte Larry. Er warf einen Blick auf seine Uhr.
»Gleich zehn. Jetzt sind wir seit zwei Stunden hier, und mir wird es noch immer
nicht langweilig.«
    George griff lächelnd nach seinem
Glas. »Cheerio. Dann gehen wir am besten wieder in, den Vorführraum zurück.
Gleich muß der Auftritt von Candis wieder erfolgen.«
    Candis war einundzwanzig Jahre
alt, hellblond, mit langem, seidig schimmerndem Haar, das bis auf die Schultern
fiel. Sie war Norwegerin. Lange, gerade Beine, ein Körper, gertenschlank, kein
Gramm Fett darauf. Candis, wie ihr Pseudonym innerhalb der Show hieß, bewegte
sich mit der Grazie einer jungen Göttin.
    Larry leerte sein Glas. »Wenn ich
das Geschäftliche mit dem Vergnügen verbinden kann, tue ich das natürlich sehr
gern. Bevor wir also die Nackedeis wieder betrachten, hätte ich dich gern etwas
gefragt, George.«
    »Raus mit der Sprache!«
    »Kennst du einen
Antiquitätenhändler namens Richmond. Albert Richmond?«
    George sah den Freund aus
zusammengekniffenen Augen an. »Nein«, sagte er dann bestimmt. »Warum?«
    »Nur so eine Frage. Es hätte ja
sein können.«
    »In London gibt es Hunderte von
Antiquitätengeschäften, Larry.«
    »Ich weiß.«
    »Muß es ausgerechnet dieser –
Richmond sein? Ich kann dir Geschäfte nennen, wo du die ungewöhnlichsten Dinge
bekommst.«
    »Richmond besitzt etwas
Einmaliges. – Ich kenne sogar seine Adresse. Ich bin heute nach der Ankunft des
Flugzeuges nicht mehr dazu gekommen, bei dem Mann vorbeizuschauen. Morgen früh
will ich es gleich tun.«
    »Versteckt er Diebesgut?«
    Larry schüttelte den Kopf. »Er
besitzt eine sehr seltene Antiquität.« X-RAY-3 wollte noch etwas hinzufügen,
aber ein leichtes Vibrieren in dem PSA-Ring machte ihn darauf aufmerksam, daß
der Sender angepeilt wurde. X-RAY-1, der geheimnisvolle Leiter der PSA, wollte
ihn sprechen … Larry stieg vom Stuhl. »Ich bin gleich zurück, George.« Mit
diesen Worten verließ er den Barraum und suchte die Herrentoilette auf. Mit
einem Drück auf den winzigen Knopf unterhalb der Fassung aktivierte er den
Sender.
    Eine leise, durch atmosphärische
Störungen verzerrte Stimme, tönte aus den winzigen Lautsprechern der
Miniatursende- und Empfangsanlage.
    »X-RAY-1 an X-RAY-3 … Ihr Auftrag muß unter anderen Voraussetzungen gesehen werden,
Larry. Soeben haben wir über eine Routinemeldung von Scotland Yard erfahren,
daß Albert Richmond nicht mehr am Leben ist. Der Mantel, den angeblich Dracula
zu Lebzeiten trug – ist verschwunden. Scotland Yard weiß zu dieser Stunde noch
nicht, daß Sie in London weilen. Nehmen Sie umgehend Recherchen auf …!«
     
    ●
     
    Candis saß noch vor dem Spiegel.
Sie war die letzte, die sich in der nach Puder und Schminke riechenden
Garderobe aufhielt.
    Es gab insgesamt zwei
Garderobenräume, die sich die zwölf Mädchen teilten.
    Farbenschillernde, knappe Kostüme
hingen

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