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013 - Draculas Liebesbiss

013 - Draculas Liebesbiss

Titel: 013 - Draculas Liebesbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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an den Ständern, BHs und Schlüpfer aller Farbschattierungen, lange
wallende Gewänder, durchsichtige, in Violett und Purpur.
    Die dünnen Wände schluckten kaum
die dumpfen Geräusche der angrenzenden Bühne. Deutlich hörbar jeder Fußtritt,
die Musikgeräusche ließen die Wände erzittern.
    Candis legte letzte Hand an das
erneuerte Make-up, strich noch mal über die langen künstlichen, seidigen
Augenwimpern, prüfte den Sitz des BH und griff dann nach dem schweren, mit
vielen Falten und Rüschen versehenen Gewand, das links neben ihr auf dem Stuhl
lag.
    In fünf Minuten war ihr Auftritt.
Sie würde als Spanische Tänzerin auftreten – und sich schließlich völlig
entblättern.
    Die Tür öffnete sich. Candis
hörte das leise Knacken des Riegels.
    Sie wandte nicht einmal den Kopf.
»Ja, ich komme sofort. Die Perücke sitzt schon. Ich brauche nur noch das Kleid überzuziehen.«
    Candis’ Kopf zierte eine
gewaltige Perücke. Die dunkle Haarfülle ließ ihr zartes, liebliches Gesicht
klein und unscheinbar erscheinen.
    Als niemand Antwort gab, wandte
sie den Kopf.
    Ein Mann stand schräg hinter ihr.
    Er trug einen dunklen Umhang. Das
Gesicht des Fremden war bleich. Tief lagen die Augen in schattigen Augenhöhlen.
    »Candis«, sagte eine dunkle,
verführerische Stimme.
    Die Angesprochene vermochte nicht
den Blick von den dunklen, bannenden Augen zu nehmen, die sie anstarrten.
    »Ja?« flüsterte Candis. Sie erhob
sich. Der dünne Stoff des Schlüpfers knisterte. Die Striptease-Tänzerin hatte
diese Stimme schon mal gehört. Aber der Mann, der jetzt mit dieser Stimme
sprach, wirkte irgendwie anders.
    Ein geheimer Zwang ließ sie auf
den Fremden zugehen.
    Vincent Rope stand da wie aus dem
Boden gewachsen. Schon viele Male in seinem Leben war er hierhergekommen, um
Candis einen Besuch abzustatten. Aber heute war alles anders!
    Rope war nicht mehr er selbst.
Das rätselhafte, unheimliche Blut Draculas strömte in seinen Adern, bestimmte
sein Denken und Fühlen. Während der kurzen Bewußtlosigkeit nach der
Auseinandersetzung mit dem Rauschgiftsüchtigen, hatte sich auch sein Äußeres
verändert. Seine Haut wirkte fahl und leblos, das Gesicht schien ein wenig in
die Länge gezogen, und das dunkelblonde Haar hatte sich verfärbt. Es wirkte
jetzt fast schwarz. »Komm her, Candis! Du mußt mir helfen.«
    »Ich werde alles für dich tun.«
Wie selbstverständlich antwortete sie ihm. Der Mann breitete die Arme aus, und
das weite Gewand, innen mit rubinroter Seide gefüttert, legte sich wie eine
überdimensionale Schwinge um ihre nackten Schultern.
    Ein geheimes, süßes Verlangen
stieg in Candis auf. Sie fühlte sich in der Nähe dieses Mannes, den sie kannte
und den sie doch noch nie so gesehen hatte, geborgen.
    Seine kalte Wange streifte ihr
Gesicht, die starken Hände zogen sie ganz dicht heran. Der halbgeöffnete Mund
Draculas näherte sich ihrem weißen, makellosen Hals.
    Candis warf leicht den Kopf
zurück, als die Zähne ihr Fleisch durchbohrten. Ein ungekanntes Gefühl –
Schmerz und erotisches Verlangen gleichzeitig – bemächtigten sich ihrer. Ihre
Lippen zuckten. Sie spürte die seltsame Leichtigkeit, die Mattigkeit, die wie
ein berauschendes Gift ihre Glieder erfaßte. Alles um sie herum fing an sich zu
drehen wie ein Karussell, das sich langsam in Bewegung setzte.
    Candis schmiegte sich dem
tödlichen Kuß ihres geheimnisvollen Liebhabers entgegen und preßte ihren Körper
gegen den seinen. Die Augen der jungen Norwegerin schimmerten wie im Fieber.
    Dracula löste seine Zähne vom
Hals der Geliebten. Die langen Vampirzähne waren blutverschmiert. Auch die
Augäpfel waren nicht mehr weiß. Sie schimmerten rot und hatten sich mit Blut
gefüllt. Der König der Nacht, der Herr der Vampire, hatte sich ein neues Opfer
geholt …
     
    ●
     
    Leicht wie eine Feder sank der
leblose Körper der jungen Norwegerin in den Armen des Unheimlichen zusammen.
Dracula ließ die Tote einfach auf den weichen, breiten Diwan fallen, als er
draußen vor der Tür hastige Schritte hörte.
    »Candis! Rasch, dein Auftritt!«
    Die Tür wurde aufgerissen.
Dracula drückte sich an die Wand und hielt den Atem an.
    Eine flinke Gestalt huschte in
den Raum, nur mit einem Negligé bekleidet. Darunter zeichnete sich der nackte
Körper ab.
    Das Girl prallte wie vor einer
unsichtbaren Mauer zurück, als sie die verkrümmt liegende Candis erblickte.
    Draculas Gesicht spannte sich.
Wie ein Tier fletschte er die Zähne, daß das Vampirgebiß über

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