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0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

Titel: 0130 - Der Unheimliche aus Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Draußen stand eine Menge von Schaulustigen um den Tatort herum. Zwei andere Patrolcars, die Preet zurückgerufen hatte, waren eingetroffen. Die Männer hielten einige allzu Neugierige davon ab, wichtige Spuren zu zerstören. Über den Kopf des Schwarzgekleideten hatte man eine Decke gebreitet. Unter den Schaulustigen kursierten die wildesten Gerüchte bis hin zu Spionage und Hochverrat.
    Preet rief seinen Vorgesetzten an. Lieutenant Price, der Leiter der Polizeistation, hatte seinen freien Tag und zeigte sich entsprechend verärgert. »Kaum hat man mal frei, ist die Hölle los. Berichten Sie genau, Preet.«
    Der Sergeant sprach. Als er fertig war, räusperte sich Lieutenant Price am anderen Ende der Leitung.
    »Ich komme. Ich werde von hier aus auch Darwin in Kenntnis setzen. Sie sollen Spezialisten schicken. Oh, Mann, so was…«
    Preet legte auf und sah das Bikini-Mädchen an. Manuelas Gesicht war ernst.
    »Eine ungeheure Gefahr kommt auf uns zu, Sergeant«, sagte sie leise. »Ich fühle es. Die Macht des Bösen überrollt uns. Ich…«
    Sie straffte sich, erhob sich in einer raschen, geschmeidigen Bewegung aus dem Sessel, in dem sie sich niedergelassen hatte, und sah den Sergeant an. »Bitte, darf ich telefonieren?«
    Preet nickte. »Gern.«
    Manuela ging zum Telefon, hob ab und wählte. Als Preet sah, daß sie zweimal die Null vorwählte, schritt er ein und drückte die Gabel nieder. »Ein Auslandsgespräch?«
    Das Mädchen senkte den Kopf.
    »Sie bekommen das Geld erstattet. Ich muß einen Bekannten in Amerika anrufen. Er ist Experte für solche Dinge. Bitte…«
    Der Polizist zuckte die Achseln, dann sah er auf die Uhr. »Wissen Sie, wie spät es jetzt in den Staaten ist?«
    Manuela schluckte, dann nickte sie. »Hören Sie, es geht hier um mehr, das fühle ich. Lassen Sie mich anrufen.«
    Preet nickte. »All right.« Er sah auf den Einheitenzähler und notierte die Zahl. Dann ließ er das Mädchen gewähren.
    Manuela wählte und hoffte, daß sie Bill Fleming erreichen konnte. Sie verschwieg dem Sergeant, woher sie wußte, daß hier viel, viel mehr auf dem Spiel stand, als es äußerlich den Anschein hatte. Sie besaß mediale Fähigkeiten, gehörte zu jenen wenigen Menschen, deren parapsychische Fähigkeiten schwach zum Durchbruch kommen. Und diese geheimnisvolle Fähigkeit sagte ihr, daß dämonische Kräfte am Werk waren.
    Nach einigen Minuten Warten klickte es plötzlich in der Leitung. Wie aus weiter Ferne, wie durch Watte gedämpft, vernahm sie eine Stimme, die sie nur zu gut kannte.
    »Fleming.«
    »Bill!« schrie sie in die Sprechmuschel. »Hier ist Manuela Ford! Erinnerst du dich?«
    Eine halbe Minute folgte überraschtes Schweigen, dann ein kurzes Schlucken, dann war Fleming wieder da. »Natürlich! Manu aus Deutschland!«
    »Richtig«, bestätigte sie. »Bill, ich bin in Australien. Du bist doch in übersinnlichen Dingen firm. Hier geschieht Furchtbares«, und dann begann sie zu berichten. Erzählte von den Vorfällen, die sie erlebt hatte. Von den Vermutungen, die sie anstellte. Beschrieb ihren Aufenthaltsort.
    »Mädchen«, murmelte Fleming. »Du liebe Güte, Australien… Gut, ich komme. Ich werde auch noch versuchen, Zamorra loszueisen, dann lernst du ihn endlich einmal kennen. Manu, ich verspreche dir, daß ich so rasch wie möglich komme! So long!«
    »So long«, murmelte sie. Es klickte, dann war die Verbindung tot.
    Sie sah auf den Einheitenzähler. Leichter Schrecken durchfuhr sie. So kurz das Gespräch auch gewesen war, es war teuer genug. Nun, die Polizeistation würde die Auslagen ersetzt bekommen.
    Und… Bill Fleming würde kommen. Sie traute ihm zu, mit den unheimlichen Ereignissen fertig zu werden. Und dann noch jener legendäre Professor Zamorra… Das war ihr das Geld wert.
    Draußen fuhr der Dienstwagen mit Lieutenant Price vor.
    ***
    »Monsieur, Besuch!« kündigte Raffael Bois an. Dabei verneigte er sich kurz und entschuldigte sich auf diese Weise für die Störung in Zamorras Arbeitszimmer.
    Der Professor nickte. »Bon. Wer ist es denn?«
    Nicole Duval, seine Nicht-nur-Sekretärin, schaltete das Diktaphon ab. Zamorra hatte einen Forschungsbericht auf das Band sprechen wollen, war aber von Bois jetzt daran gehindert worden. Der Parapsychologe sah den alten Diener jetzt fragend an.
    »Mister Fleming!«
    Nicole sprang auf. Zamorra runzelte die Stirn. »Bill? Jetzt hier, ohne Ankündigung? Ich komme!« Er ließ die Konzeptpapiere, die er in der Hand hielt, achtlos auf den

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