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0130 - Er zahlte mit seinem Blut

0130 - Er zahlte mit seinem Blut

Titel: 0130 - Er zahlte mit seinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er zahlte mit seinem Blut
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hinter die Barriere ging, die Halle und Schalterräumlichkeiten voneinander trennte.
    »Wie kann man diesen Apparat benutzen, wenn man ein Ortsgespräch führen will?« fragte ich einen jungen Clerk, der blaßgesichtig und nervös herumstand.
    »Hörer abnehmen, drei wählen, die Nummer sagen. Unsere Zentrale verbindet Sie dann, Sir.«
    Ich nickte ihm dankend zu, während ich schon die drei wählte. Eine sehr schrille weibliche Stimme verkündete, daß sie die Zentrale der States Bank Union darstelle. Ich bat sie, mich mit dem Districtsbüro zu verbinden.
    »Sofort, Sir«, sagte sie, und ich erhielt tatsächlich eine Blitzverbindung.
    »Cotton«, sagte ich. »Den Chef, bitte.«
    Wieder einmal wurde eine Verbindung hergestellt, und dann hatte ich schließlich Mister High an der Strippe.
    »Nun, Jerry?« fragte er. »Was brauchen Sie?«
    »Unsere Mordkommission, Chef. Wenn Sie die Zahl der Vernehmungsbeamten der Kommission erhöhen können, bin ich Ihnen dankbar. Wir haben an die dreißig Leute zu vernehmen, und die haben eigentlich gleich Feierabend. Man kann es ihnen nicht übelnehmen, wenn sie nach der Aufregung schnell nach Hause möchten.«
    »Ich werde sehen, wieviel Leute ich von der Bereitschaft abzweigen kann. Die Mordkommission kommt sofort. Jerry.«
    »Danke. Und dann könnten Sie das Hauptquartier der Stadtpolizei anrufen, Chef. Die paar Leute vom hiesigen Revier können die Verkehrsstauung vor der Bank nicht allein bewältigen. Verstärkung könnte denen gut tun.«
    »Ich werde mich darum kümmern. Noch etwas?«
    »No, Chef, das wär's fürs erste.«
    Ich legte den Hörer auf. Der Clerk sah mich auf einmal mit deutlicher Hochachtung an.
    Wir sprachen schon mit dem Leiter der Filiale, einem bebrillten, schlanken Herrn, der eher wie ein Charakterdarsteller als wie ein Bankmensch aussah. Dann kam unsere Mordkommission, und wir konnten mit der wirklichen Arbeit beginnen.
    Der Filial-Leiter ließ uns zwei Büros zur Verfügung stellen für unsere Vernehmungsbeamten. In jedem Büro standen zwei Schreibmaschinen, so daß wir in jedem jeweils zwei Mann gleichzeitig vernehmen und ihre Aussagen protokollieren konnten.
    Die übliche kriminalistische Kleinarbeit hatte begonnen. Vernehmungen, Protokolle, Tatortskizzen, wieder Vernehmungen und noch mehr Protokolle. Jede Kleinigkeit muß in den Akten festgehalten werden. Ein Mensch kann etwas vergessen, nur was in den Akten steht, kann jederzeit nachgelesen werden, das ist ein alter Grundsatz.
    Die Zeit verging für uns wie im Fluge, und es war fast neun Uhr, als ein Kollege hereinkam. Er gab mir ein Zeichen. Ich überließ Phil die Fortführung des Verhörs, mit dem wir gerade beschäftigt waren, und ging mit dem Kollegen hinaus.
    »Ich habe eine interessante Aussage, Jerry!« raunte er mir zu.
    »Nämlich?«
    »Der Kerl, der bei dem Überfall die Geldtaschen füllen ließ, stand vorher am Schalter für Reiseschecks und blätterte in einer dort ausliegenden Broschüre. Als dann einer seiner Komplicen das Zeichen für den Beginn der Aktion gab, ließ er die Broschüre einfach zu Boden flattern. Sieh mal, was dort hinten liegt!«
    Er deutete hinüber zu der gegenüberliegenden Schalterreihe. Vor dem Schalter für Reiseschecks lag etwas Weißes auf den Fliesen der Halle. Wir gingen hin, bückten uns und besahen uns das Heft, ohne es zu berühren.
    Es war eine Broschüre der Bank.
    »Okay«, murmelte ich. »Das gibt Hoffnung.«
    Wir richteten uns wieder auf. Ich suchte die Fingerabdruckexperten der Mordkommission und gab ihnen Anweisung, die Broschüre und die Säule nach Prints abzusuchen.
    »Wird gemacht«, erklärten sie.
    »Wenn ihr etwas gefunden habt — sagt mir Bescheid! Ich sitze da hinten im Büro auf der rechten Seite.«
    »In Ordnung, Jerry.«
    Ein paar Minuten später bekam ich bereits Bescheid:
    »Fingerabdrücke von zwei verschiedenen Personen«, lautete das Ergebnis. »Eine Serie an der Broschüre, die andere an der Säule. Dort war es aber nur eine Hand.«
    »An der Säule?«
    »Ja.«
    »Das war zu erwarten. Einer der Kerle soll sich mit der Hand dagegengestützt Laben. Okay. Wo sind die Prints?«
    Sie hielten mir die zwei Tatortspurenkarten hin, mit denen man die an einem Tatort Vorgefundenen Fingerabdrücke sicherstellt. Ich betrachtete einen Augenblick lang die Papillarlinien unter den durchsichtigen Folien, dann sagte ich:
    »Ich fahre sofort damit ins Hauptquartier. Wenn diese Abdrücke bei uns registriert sein sollten, dann wollen wir keine Zeit

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