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0130 - Freiwillige für Frago

Titel: 0130 - Freiwillige für Frago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sondern auch die Frequenz in Hz und die Quantenenergie in eVolt.
    Um 10 eVolt herum leuchtete das Band in strahlendem Grün. „In diesem Teil des interkosmischen Raumes dominiert das Infrarote.
    Wären unsere Sehorgane von Natur aus darauf eingestellt, dann müßten wir jetzt glauben, mitten in grellster Lichtflug zu stehen.
    Ach ... Sehen Sie? Die ersten Konturen werden sichtbar. Halten Sie es für einen riesigen Gebirgszug?” Sigurd Alec war mit seinen Schnellmessungen fertig. Er unterbrach Brazo Alkher. „Durchmesser des Planeten zirka fünfzehntausend Kilometer. Schwerkraft dennoch nur 1.21g. Rotationsgeschwindigkeit kaum feststellbar. Wahrscheinlich alle paar hundert Jahre eine Umdrehung. Aber halten Sie sich fest, meine Herren, diese Welt besitzt Atmosphäre! Nein, nicht im gefrorenen Zustand, sondern im gasförmigen. Wie das möglich ist, das zu erklären, überlasse ich gerne anderen.” Brazo Alkher wagte nicht, Alecs Messungen in Zweifel zu ziehen. „Wie hoch sind die Durchschnittstemperaturen auf dem Boden, Alec? Haben Sie dafür einen Wert hereingeholt?” „Habe ich. Scheint zwischen einundzwanzig und dreiundzwanzig Grad Celsius zu schwanken. Dort unten herrscht Treibhausklima in einer für uns ganz passablen Atmosphäre, nur ist der Anteil von Argon mit 2,2 Prozent erstaunlich hoch.” „Argon?” fragte Van Moders verblüfft, als hätte er nicht alles verstanden. „Lieber Himmel, wissen Sie auch, daß Argoncid ein positronischer Halbaktivator ist?” „Moders, wir sind keine Physiker, noch weniger Robotiker”, rügte Brazo mild.
    Der aber erklärte weiter: „Argoncid war bis vor etwa dreißig Jahren ein legendärer Stoff in der Arkon-Wissenschaft. Plötzlich fanden wir Terraner aus uns heraus einen Weg, das Cid herzustellen.
    Daß es halbaktivatorische Eigenschaften haben sollte, wußten wir von den Arkoniden. Schleunigst wurden Versuche mit Positronengehirnen und Argoncid angestellt. Das Resultat war verblüffend.
    Die Positronik begann eine Energie zu entwickeln, die in keinem Zusammenhang mit der Programmierung stand, aber leider nur immer wieder kurzfristig. Je öfter sie mit Argoncid in sogenannten Halbkontakt kam, um so immuner wurde die Positronik dagegen.
    Wirtschaftliche oder wissenschaftliche Vorteile sind aus diesen Versuchen nicht entstanden. Warum das Argoncid auf eine Positronik aktivierend wirken kann, das wissen wir bis heute immer noch nicht.” „Aber Argon ist doch kein Argoncid, Moders!” hielt Alkher ihm vor.
    „Stimmt, aber das Solare Imperium hat inzwischen drei Welten entdeckt, die unter anderem in ihrem Luftmantel mehr als zwei Prozent Argon aufwiesen. Wir haben bei genauen Analysen auf allen drei Welten neben dem Argon auch das Argoncid festgestellt.
    Damit war der Beweis geliefert, daß das Cid auch ein Produkt der Natur ist. Und es sollte mich nicht wundern, wenn wir es auch in der Atmosphäre dieses verirrten Planeten finden.” „Denken Sie noch an diesen Mehek, von dem der Posbi gesprochen hat? Deutet die Anspielung auf die Macht Meheks nicht geradezu in die Richtung, daß uns bald eine Begegnung mit Intelligenzen bevorsteht?” Brazo sah ihn fragend an. Der Robotiker wich aus. Als er sich wieder den vier Schirmen zuwandte, sagte er halblaut: „Abwarten!” Sie hatten gewartet.
    Sie hatten dabei mit dem Fragmentraumer einmal die unbekannte Welt umflogen. Aus der anderen Kuppel war Mike Tillurn herüber gekommen. Dort hatte die Hälfte der Einsatzgruppe vor ihrem Bildschirm gesessen und mit Entsetzen die Bilder verfolgt, die sich darauf zeigten.
    „Darüber kann man ja irrsinnig werden!” rief Mike stöhnend.
    Eine bizarre, skurrile Welt kam über das Infrarotband zu den zehn Menschen herein. Immer deutlicher wurden die Einzelheiten: Kubische Gebilde von mehr als hundert Metern Kantenlänge, Türme wie der Stachel eines Pintwurmes auf Planet Muzr, andere Türme waren im oberen Drittel geknickt, dann tauchten Flachbauten auf, nur standen sie nicht auf einer waagerechten Unterlage, sondern schräg, als hätte jemand sie in den Boden geschleudert.
    Wurmartige Gebilde, keines mit einem geringeren Durchmesser als fünfzig Meter, zogen sich über die Anlagen hinweg, tauchten in den Boden ein, um nach einigen Kilometern wieder zu erscheinen.
    Dazwischen gab es Straßen, aber die waren wie mit dem Lineal gezogen. Nirgends war eine Kreuzung oder Abzweigung zu sehen.
    Ihr Mutterschiff sank tiefer. Erstaunlich blieb, daß der Raumer seine hohe Fahrt nicht drosselte.

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