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0131 - Das Versteck in der Zukunft

Titel: 0131 - Das Versteck in der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lassen und es dann an einen Standort geschickt, an dem es zuvor unsere Signale nicht empfangen konnte. Es besteht nämlich die Möglichkeit, daß das Signal nach einiger Verzögerung doch noch ankommt."
    „Aha. Und das ist das, was Sie unter einem Zeitverzerrungsfeld verstehen?"
    „Jawohl, Sir. Die Zeitdistanz zwischen zwei Punkten im Einstein-Universum ist bekanntlich die räumliche Distanz, dividiert durch die Lichtgeschwindigkeit.
    Innerhalb dieses Zeitraumes müßte ein Lichtstrahl die Entfernung von einem bis zum anderen Punkt überwinden. Es sieht nun so aus, als ob dort draußen jemand die Zeitdistanz verändert hätte. Er hat die Linien, die dem kürzesten Zeitweg entsprechen, verbogen.
    Das ist es, was ich unter einem Zeit-Zerrfeld verstehe."
    „Sieht so aus, als hätten Sie von vornherein schon gewußt, wonach Sie suchen müssen", sagte Rhodan nachdenklich. „Woher stammt die Idee?"
    „Von Major Landry, Sir." Der Administrator sah ihn überrascht an. „Schicken Sie mir Landry, bitte", bat er dann.
    „Und besten Dank für Ihren Bericht, Captain. Es kann gut sein, daß wir schon auf der richtigen Spur sind."
    Die Bemannung des Beibootes war natürlich der VOLTA überlassen worden. Und da es sich um wichtige Dinge drehte - nicht etwa um die Entdeckung eines geheimnisvollen Verstecks, sondern darum, daß eine Theorie, die einer seiner Leute entwickelt hatte, als richtig bewiesen wurde - bestand Nike Quinto darauf, daß Larry Randall das Boot steuere, während Lofty Patterson das Photometer beobachtete. Alles, war planmäßig abgelaufen - wenigstens vorerst. Planmäßig war auch, daß Lofty mit meckernder Stimme unaufhörlich räsonierte. Er war keineswegs damit einverstanden, daß man ihn, auf einem Laborstuhl zwischen zwei Meßgeräte geklemmt, hinaus in den Raum schickte, während andere Leute bequem in ihrem weichen Sessel sitzen blieben und sich von Ordonnanzen erfrischende Getränke bringen ließen. Trotz des Schimpfens war Lofty jedoch ganz bei der Sache. Jedesmal, wenn die Uhr von der THEODERICH getriggert wurde, ertönte ein Summzeichen. Lofty brauchte sich dann, nur zur Seite zu drehen und die Millisekunden zwischen Laufbeginn und Empfang des Lasersignals von einer Leuchtscheibe abzulesen. Er bekam nie zu spüren, daß die Uhr wirklich lief. Eine Dreihundertstelsekunde war ein zu kleiner Zeitraum, als daß das menschliche Bewußtsein etwas mit ihm hätte anfangen können. Bis er dann schließlich den Summton wieder einmal hörte, sich gewohnheitsgemäß umwandte und feststellte, daß die Leuchtscheibe dunkel war. Das bedeutete, daß die Uhr noch lief. Das bedeutete weiter, daß das Lichtsignal, das den Empfänger innerhalb von Sekundenbruchteilen hätte erreichen sollen, immer noch unterwegs war. Lofty zog zunächst alle denkbaren Möglichkeiten in Betracht, auch die einer Fehljustierung. Er fragte bei der THEODERICH an, ob es nicht möglich sei, daß das Signal einfach deswegen nicht empfangen wurde, weil das Boot an einer falschen Stelle stand. Die Bündelöffnung des Laserstrahls betrug Bruchteile einer Bogensekunde. In tausend Kilometern Entfernung vom Laser hatte das Strahlenbündel einen Durchmesser von nur zehn Metern.
    Nach Loftys Ansicht war es sehr leicht möglich, daß das Boot um zehn oder mehr Meter fehldirigiert worden war und das Signal deswegen nicht empfing. Man versicherte ihm jedoch, daß an eine Fehldirektion nicht zu denken sei. Das Boot stand auf den halben Meter genau dort, wo es stehen sollte. Wenn das Photometer nicht reagierte, dann konnte das nur eines bedeuten: Das Signal war noch nicht angekommen. Das Boot bewegte sich weiter. Im Laufe mehrerer Stunden wurde der gesamte Kreis, den sich die Wissenschaftler als Meßfläche ausgedacht hatten, mit Meßpunkten eng bedeckt. Das heißt, an etwa dreißig Orten war festgestellt worden, daß das Lichtsignal dort nicht hinkam.
    Auf Anweisung der Wissenschaftler kehrte das Boot schließlich wieder an einen der Punkte zurück, an denen das Ergebnis des Experimentes negativ war, und, begann zu warten. Ron Landry sprach mit den beiden Männern im Boot und erklärte ihnen die Lage. „Es kann Stunden dauern, bis das Signal ankommt", erklärte er eindringlich. „Bitte, verliert die Geduld nicht und bleibt ständig auf dem Posten. Was ihr braucht, wird euch natürlich gebracht werden." Damit begann die lange Zeit des Wartens. Ron hatte recht gehabt. Stunden vergingen, ohne daß etwas geschah. Die Stimmung an Bord des Bootes war

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