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0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt

0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt

Titel: 0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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früh, weil er sonst nie früher als um halb neun erschien, dafür aber bis spät in die Nacht erreichbar war. Jetzt war es halb sieben, und Dauvoix qualmte mit seiner schwarzen Zigarre die Büroräume voll.
    Früher als er war noch die Zeitung gekommen. Auf dem Schreibtisch von Croixelles, der Nachtdienst geschoben hatte, lag sie ausgebreitet. Beide Polizisten hatten am Abend vorher mit dem Unfall Zamorras zu tun gehabt, weil Dauvoix auch hin und wieder den Schreibtisch mit einem Einsatzwagen vertauschte, »um öfters mal die Praxis kennenzulernen und nicht in der Verwaltung zu vertrocknen«.
    Croixelles grinste seinen Chef an. »Schon gelesen?«
    »Wie denn?« brachte Dauvoix zwischen zwei Qualmwolken seiner Brasil hervor. »Gerade erst aufgestanden.«
    »Hier«, murmelte Croixelles und hielt seinem Chef den Zeitungsartikel blickgerecht entgegen. Dauvoix las nur die ersten Zeilen, dann paßte er.
    »Das muß dieser deutsche Reporter in seinem Superschlitten gewesen sein«, knurrte er grimmig. »Ewigk - klar, so heißt doch kein Bürger der Republik. Nur wunderts mich, daß der Bursche seine Meldung ausgerechnet im Figaro lancierte…«
    Croixelles schmunzelte. »Wahrscheinlich ist sein Name in der internationalen Presse ein Begriff, und eine Meldung über den berühmten Professor Zamorra ist für den Figaro genau das Richtige -was mich mehr wundert, ist, daß er Zamorra erkannt hat.«
    »Wer kennt Zamorra nicht«, murmelte Dauvoix. »Gerade das hat dem Professor nie behagt, daß er so berühmt wurde. Na ja, wenn ich Reporter wäre, hätte ich vielleicht auch versucht, das Thema so ganz nebenbei auszuschlachten…«
    »Ich habe angeordnet, daß Zamorras Fahrzeug von einem Abschleppunternehmen aus dem Acker geholt und zu uns gebracht wird«, berichtete Croixelles schließlich. »Wir sollten den Wagen untersuchen. Den Aussagen seiner Sekretärin nach ist Zamorra - war Zamorra«, korrigierte er sich rasch, »ein ausgezeichneter Fahrer. Vielleicht ist irgendwas am Wagen gedreht worden…«
    »Sie glauben an einen Mordanschlag -hoppla, war, sagten Sie?«
    Croixelles hob die Brauen. »Chef, wußten Sie das nicht? Ach, Sie könnens ja nicht wissen, weil Sie Feierabend machten, bevor der Anruf kam. Zamorra ist noch am Abend seinen Verletzungen erlegen.«
    Dauvoix schwieg und sah über Croixelles hinweg.
    »Bon, Jean«, murmelte er nach einer Weile. »Machen Sie Schluß. Wir sehen uns heute abend.«
    Croixelles erhob sich hinter dem Schreibtisch und legte seinem Chef die Hand auf die Schulter. »Nehmen Sie’s nicht zu tragisch. Irgendwann ist jeder mal dran…«
    Dauvoix nickte schwer. Er war mit Zamorra zwar nicht sehr intensiv, aber immerhin doch befreundet gewesen. Die Todesnachricht traf ihn.
    »Vergessen Sie den Wagen nicht«, rief Croixelles ihm im Gehen noch zu.
    Dauvoix nickte bedächtig und las geistesabwesend den Artikel weiter.
    Dann dachte er wieder an den schwarzen Citroën. Croixelles vermutete eine Manipulation am Fahrzeug?
    Aber wer konnte ein Interesse daran haben, Professor Zamorra zu beseitigen?
    An Dämonen dachte Davoix, 44 Jahre alt und überzeugter Junggeselle, nicht. Er glaubte nicht an das Übersinnliche.
    ***
    Zamorra war sprachlos. Er starrte den Vogelköpfigen fassungslos an. Der schrie immer noch etwas von einem Montagne, der gekommen sei. Das aber paßte ebensowenig in die Story wie die Tatsache, daß das sprechende Krokodil seinem neuen Körper den Namen Zamo Rra gegeben hatte.
    Bis auf den letzten Buchstaben stimmte das überein - Zamo Rra und Zamorra!
    Jetzt aber machte Zamorra einen Schritt auf den Vogelköpfigen zu. In ihm wurde der Verdacht immer größer, zu träumen - von einer Märchenwelt zu träumen, denn nur in Märchen gab es sprechende Krokodile! Ein Vogelköpfiger allerdings paßte eher schon in eine Dämonenwelt, aber Märchen und Dämonen waren doch immer schon eng miteinander verknüpft gewesen!
    »Sprich, wer bist du?« verlangte Zamorra, dicht vor dem Vogelköpfigen in seiner bodenlangen, weißen Kutte stehenbleibend. Dabei stellte er fest, daß er diesen Mann, wenn es einer war, um mindestens zehn Zentimeter überragte. Trotzdem strahlte dieses fremdartige Wesen auf irgendeine Weise Überlegenheit und Autorität aus. Auf eine magische Weise, die Zamorra nicht auf Anhieb deuten konnte. Dennoch war der Professor nicht gewillt, diese Autorität zu respektieren - zumindest nicht so lange, wie er nicht genau wußte, wo er sich befand und wie hier der Hase lief. Vordringliche

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