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0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt

0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt

Titel: 0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Frage war, warum Smokie ihn Zamo Rra nannte, der Vogelköpfige ihm aber den Namen Montagne gab.
    Zamorras Vorfahren hatten den Namen Montagne getragen, berühmtester und gleichzeitig berüchtigtester Vertreter der Ahnenreihe war Leonardo de Montagne gewesen, der Schwarze Magier, dem Zamorra Schloß und Amulett verdankte; dennoch hatte der Professor darauf verzichtet, sich mit dem Namenszusatz zu schmücken. Zamorra de Montagne - das gefiel ihm einfach nicht und hatte auch durch Leonardo einen üblen Beigeschmack.
    Der Vogelköpfige fing sich ein. Aus seinen nach vorn gerichteten, vogeluntypischen Augen musterte er den Professor in seinem schwarzen Anzug.
    »Du kennst mich nicht? - Oh, nein du kannst mich nicht kennen, denn du bist ein Fremder in dieser Welt. Ich spüre es in deinen Gedanken. Du bist der Montagne, der nach fast tausend Jahren zurückkehrte…«
    Gleichzeitig fühlte Zamorra einen geistigen Druck auf sich einwirken. Er begriff, daß der Vogelköpfige mit Para-Kraft nach seinem Gehirn griff. Ein Telepath, ein Gedankenleser? Zamorra besann sich seiner eigenen Fähigkeiten, die zwar nur schwach ausgeprägt waren, für den Hausgebrauch aber durchaus reichten. Nicht umsonst nannte man ihn hinter vorgehaltener Hand den Meister des Übersinnlichen. Er errichtete eine Gedankensperre.
    »Ich weiß immer noch nicht, wer du bist, Horus, aber ich dulde es nicht, daß du meine Gedanken liest«, sagte er schroff. Unwillkürlich hatte er dem Falkenköpfigen dabei den Namen jener altägyptischen Gottheit gegeben - Horus, der menschliche Körper mit dem Falkenschädel . , . Aber vielleicht gab es in dieser seltsamen Traumwelt auch noch den anderen ägyptischen Gott, der mit Horus oft in einem Atemzug genannt wurde - Anubis, der Schakal. Und da war auch noch Isis… Zamorra verzichtete darauf, die Gottheiten vor seinem inneren Auge Revue passieren zu lassen.
    »Horus nennst du mich - du irrst, Montagne im Körper des Zamo Rra. Ich bin Antar, der Schamane.«
    »Der Bursche, der dich unbedingt heilen wollte, Alter«, kommentierte Smokie aus dreißig Zentimetern Höhe über dem Boden.
    »Dies ist der Tempel der Ewigkeit, die Äonen-Kammer?« fragte Zamorra blitzschnell. Und der Schamane mit dem Vogelkopf nickte!
    »Er hat einen Seelentausch hinter sich«, grunzte Smokie. »Antar, ich werde dich doch irgendwann verspeisen. Du Narr! Wo ist Zamo Rras Seele geblieben?«
    »Im Körper des Montagne«, murmelte der Vogelköpfige betroffen. »Montagne, wie…«
    Zamorra begriff immer mehr. »Mein Körper ist tot«, sagte er kalt. »Und damit wird wohl auch der Geist dieses Zamo Rra tot sein. Im Übrigen bin ich nicht der Montagne, von dem du sprichtst. Ich bin Zamorra!«
    »Das gibts nicht«, nuschelte der Schamane und trat ein paar Schritte zurück. »Du mußt Montagne sein - du hast seine Ausstrahlung! Aber… das Amulett… wo ist das Amulett?«
    Zamorra sah an sich herunter. Es war fort!
    Natürlich. Es befand sich an seinem Körper, der tot war, der in der anderen Dimension zurückgeblieben war. Wenn seine Seele auf Wanderschaft gegangen war und durch die Beschwörung des Schamanen einen neuen Körper gefunden hatte, so mußte das Amulett Leonardos Zurückbleiben.
    »Ich begreife das nicht«, krächzte der Vogelköpfige bestürzt. »Damals, vor tausend Jahren, hatte Montagne das Amulett bei sich…«
    »Jetzt aber nicht«, knurrte Zamorra. »Und tausend Jahre sind’s bestimmt nicht. Achthundert, neunhundert Jahre, seit Leonardo de Montagne lebte - ihn meinst du doch!«
    »Ihn meine ich«, flüsterte Antar.
    Plötzlich begann er zu laufen. Er war blitzschnell herumgewirbelt und hetzte durch den in die Unendlichkeit führenden Gang herum.
    »He«, schrie Smokie auf. »Da ist was faul! Halte ihn auf, rasch!« Das sprechende Krokodil machte ein blitzartige Wendung; Zamorra entging dem peitschenden Schwanz nur knapp. Doch so schnell Smokie auch war, er hatte keine Chance, den fliehenden Schamanen aufzuhalten.
    »Er ist ein Dämon!« schrie das Krokodil.
    Zamorra zog das Schwert wieder aus der Scheide. Wie sein Amulett benutzte er es und setzte es mit konzentrierten Gedankenimpulsen als Dämonen-Orter ein. Es bedurfte keiner starken magischen Anstrengung; der Dhyarra-Kristall im Griffstück verstärkte seine Para-Fähigkeiten ins Ungeheuerliche.
    Wie das Flammenschwert! schoß es ihm durch den Kopf, während er in einer Art Doppel-Effekt den fliehenden Antar einmal als Vogelkopf-Menschen sah und einmal als das, was er wirklich

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