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0135 - Der Moloch

0135 - Der Moloch

Titel: 0135 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dazu, Mr. Conolly?«
    »John hat sein Bestes gegeben. Wir alle haben es. Ich finde Ihre Angriffe ungerechtfertigt.« Bill grinste den Alten an.
    »Hm.« Sir James zuckte mit den Schultern, drehte sich um und verließ das Büro.
    Ich setzte mich. »Wenn einer ungerecht ist, dann der Powell«, schimpfte ich.
    Meine Freunde gaben mir recht. Nicht aus Prinzip, sondern weil sie selbst miterlebt hatten, wie wir gekämpft hatten, um hinterher doch noch zu verlieren.
    Aus seiner Sicht hatte Powell sogar recht. Die Aufklärungsquoten waren in der letzten Zeit gesunken. Aber man durfte nicht vergessen, daß auch die Dämonen dazugelernt hatten. Sie, die sich früher gegenseitig bekämpften, verbündeten sich nun, gingen unheilige Allianzen ein und begruben vorerst ihre Streitigkeiten. Sogar Dr. Tod hatte sich Asmodina untergeordnet.
    Sicher, es wäre schön gewesen, die Mordliga schon im Ansatz zu sprengen, aber das hatten wir nicht geschafft. Jetzt verlorenem Terrain nachzutrauern, hatte auch keinen Zweck. Wir mußten uns auf die nahe Zukunft orientieren. Und diese Zukunft sah folgendermaßen aus.
    Jane und Shao waren verschwunden. Die Mordliga strich ich erst einmal aus meinem Gedächtnis. Es galt, die beiden Frauen zu finden. So schnell wie möglich.
    »Versuch’s noch mal«, sagte Suko. Selten hatte ich meinen Partner so unruhig erlebt. Und auch Bill war sehr nachdenklich geworden. Er stand am Fenster und schaute in den blauen Herbsthimmel, der sich wie eine gewaltige Decke über London spannte.
    Ich griff zum Hörer. Die Stimme des Kollegen klang schon leicht ungeduldig, als er sagte: »Nein, Sir, wir haben noch keinen Erfolg zu verzeichnen. Aber jede Streifenwagen-Besatzung hat eine genaue Beschreibung des Wagens bekommen. Wir werden sie sicherlich finden.«
    »Danke.«
    Die Freunde schauten mich an. Ich hob die Schultern. »Nichts«, sagte ich.
    »Sollen wir uns nicht selbst auf die Suche machen?« Suko stellte die Frage.
    »Nein, die Chancen sind zu gering. Die Polizisten haben da bessere Erfahrungen. Ich habe ihnen ja den ungefähren Weg erklärt, den Jane genommen haben könnte.«
    »Aber da war nichts zu finden«, meinte Bill.
    »Leider.«
    Uns blieb nichts weiter übrig, als zu warten…
    ***
    Ein Sonnenstrahl traf die Messerklinge, ließ sie hell aufblitzen und erreichte auch Janes Augen. Die Detektivin lag auf dem Rücken. Sie atmete schwer. Der Druck der würgenden Hände schien überhaupt nicht mehr weichen zu wollen. Es gelang Jane nur schwer, Luft zu holen.
    Doch sie war eine Kämpfernatur. So leicht gab sie nicht auf, und sie schaffte es, sich hinzusetzen.
    Jane sah Shao und den Unhold.
    Die Chinesin lag auf dem Rücken und rührte sich nicht. Jane nahm an, daß sie bewußtlos war. Und über ihr kniete der Mann, hielt ein Messer in der rechten Hand und wollte Shao damit töten.
    Töten?
    Nein, das durfte nicht geschehen. Shaos Gefahr ließ Jane die eigene völlig vergessen. Die Detektivin raffte ihre Kräfte zusammen und stemmte sich hoch.
    Taumelnd stand sie auf den Füßen.
    »Er will dich nicht! Der Moloch will dich nicht!« Sie vernahm die hastig ausgestoßenen Worte und sah, wie der Unhold den rechten Arm hob, um zuzustechen.
    Die Entfernung zwischen Jane Collins und dem Mann betrug vielleicht fünf Yards, mehr nicht, aber eine verdammt weite Strecke, wenn es um Sekunden ging.
    Jane Collins stieß sich ab. Übergroß war die Klinge. Die Lichtreflexe auf dem Messer explodierten vor ihren Augen. Sie schrie auf und warf sich schräg von der Seite her gegen den Kerl.
    Dieser Wucht hatte der Unhold nichts entgegenzusetzen. Er konnte sich nicht halten, flog von der bewußtlosen Shao herunter, doch seinen Stoß konnte er auch nicht mehr bremsen.
    Die Klinge raste nach unten und blieb dicht neben Janes Kopf im Boden steckten.
    Jane fiel ebenfalls hin. Sie wollte wieder hochkommen, doch das Schwindelgefühl war einfach zu stark. Die Detektivin schaffte es nicht, sich auf die Füße zu stemmen. Ihre letzte Aktion hatte zuviel Kraft gekostet.
    »Dich will er!« knurrte der Kerl. »Nur dich!« Dann warf er sich Jane entgegen.
    Die Detektivin zog beide Beine an, um sie in den Leib des Mannes zu rammen. Doch die Bewegung war so müde und kraftlos, daß der Unhold nur darüber lachen konnte.
    Mit einer fast lässig anmutenden Handbewegung schlug er die Beine zur Seite.
    Dann fiel er auf sie.
    Und diesmal war es Jane, die seine Faust riesengroß vor ihren Augen auftauchen sah.
    Ein Schlag reichte.
    Jane Collins wurde

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