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0135 - Der Moloch

0135 - Der Moloch

Titel: 0135 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seiner Wunde. Er war ungeheuer stark, denn die Silberkugeln hatten ihn noch nicht umgebracht.
    Und noch immer schrie Ireus.
    Was meinte er mit verrecken?
    Ich sollte es in der nächsten Sekunde erfahren.
    Plötzlich hörte ich unter mir ein Zischen. Eine Preßluftflasche!
    Kaum hatte ich mich mit diesem Gedanken vertraut gemacht, als das ausströmende Gas Feuer fing.
    Als ich einen Blick nach unten warf, sah ich einen etwa kniehohen, bläulich schimmernden Flammenteppich, der über einem Gasrost zitterte.
    Diese Flammen sollten uns vernichten.
    Jetzt wußte ich, warum Ireus so siegessicher war.
    Die Hitze erfaßte mich. Und auch die Panik. Der Rand des rettenden Fußbodens war etwa zwei Yards von mir entfernt. Ich spürte die Hitze, und mir blieb nur noch eine Möglichkeit, wenn die Flammen mich nicht erfassen sollten.
    Ich sprang.
    Bekam in dem Augenblick die rettende Kante zu fassen, als der Moloch zupackte, um mich auf den unter uns brennenden Gasrost zu schleudern. Seine Hände streiften mich noch, dann zog ich gedankenschnell die Beine an und schwang mich mit einem gewaltigen Ruck über den Rand weg aus der Gefahrenzone.
    Der Moloch brüllte, während ich mich zur Seite rollte und einen Blick nach unten warf.
    Er stand in Flammen.
    Der Moloch hatte zwei Sekunden zu lange gezögert, jetzt war es vorbei.
    Er konnte seinem Schicksal nicht mehr entrinnen.
    Ireus’ Plan war nicht aufgegangen. Das wußte er selbst. Ich sah ihn nicht weit von mir entfernt.
    »Du!« heulte er, und ein Weltbild brach für ihn zusammen, als er mich entdeckte. »Du hast es geschafft!«
    Von unten hörte ich das Schreien des Molochs. Es war mehr ein Winseln, aber es erreichte auch Ireus’ Ohren.
    »Nein, ich kann es nicht hören!« schrie er. »Ich will es nicht hören!« Wie ein Irrer rannte er auf mich zu.
    Ich kam hoch.
    Dabei dachte ich, er würde mich anspringen, doch Ireus hechtete an mir vorbei.
    Im Fallen brüllte er: »Ich komme, ich komme zu dir!«
    Dann war er verschwunden.
    Ireus hatte Selbstmord begangen. Er wollte zusammen mit seinem Geschöpf sterben.
    Ich wirbelte herum, als ich eine Hand an meinem Arm spürte.
    »Na, na, nur nicht so hektisch«, sagte Bill Conolly und grinste.
    »Alles klar?« fragte ich.
    »Und wie«, erwiderte Bill, wobei er nach vorn deutete. Ich sah die Polizisten und atmete auf.
    Geschafft!
    Plötzlich fiel mir jemand um den Hals.
    Jane Collins!
    In all dem Trubel bedankte sie sich bei mir für ihre Rettung, und es machte ihr nichts aus, daß sie so gut wie nackt war. Über ihre Wangen rannen Tränen, ich spürte die Nässe und bedeckte ihre Lippen mit Küssen.
    Wir waren gerettet, für Charity Hale hatte es nicht mehr gereicht.
    Und wenn sich der Moloch anders entschieden und sich Jane zuerst vorgenommen hätte, wäre auch ich zu spät gekommen.
    So hatten wir beide unwahrscheinliches Glück gehabt. Ich führte Jane Collins weg, denn auf der nach unten gesunkenen Tanzfläche spielte sich eine grauenhafte Szene ab.
    Ich sah es im Weggehen.
    Ireus, der wahrscheinlich auch das Gas gezündet hatte, umklammerte sein Geschöpf. Gemeinsam ging er mit dem Moloch in den Tod.
    Schicksal.
    Ich war froh, daß es nicht Jane und mich getroffen hatte.
    ***
    Von Logan Costello, dem Bruder, haben wir nichts gehört. Logan hielt sich heraus. Er war viel zu gewitzt, um etwas zuzugeben. Aber irgendwann, da war ich mir sicher, würden wir auch ihn packen.
    Wenn ich nicht, dann meine Kollegen, auf deren Liste er ja seit langem stand.
    Wie feierten Janes Rettung. Allerdings nicht in einer Bar, sondern in einem neueröffneten Freßlokal. Wirklich, Freßlokal, denn was es da für Portionen gab, das war schon beinahe pervers.
    Ich schaffte sie alle.
    Einen Tag später lag ich flach. Zum Glück war Sonntag, und so hatte Scotland Yard keinen Schaden davon.
    ENDE

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