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0135 - Der Moloch

0135 - Der Moloch

Titel: 0135 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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am Ende der Straße, wo an der Hauswand eine rote Laterne brannte.
    Wie typisch.
    Wir gingen vorbei, schielten dabei nach rechts, und jeder von uns sah die stabile Holztür, die den Eingang der Bar markierte. Die war nicht so leicht aufzubrechen.
    Wir gingen bis zur Straßenecke. Jeder von uns war mit einem Sprechfunkgerät bewaffnet.
    Ich holte meins hervor. »Wir haben das Ziel erreicht«, meldete ich mich. »Die Tür ist verschlossen. Wahrscheinlich müssen wir einen anderen Weg suchen, um in die Bar zu gelangen.«
    »Wollen Sie es von der Rückseite versuchen?« quäkte die Stimme.
    »Wahrscheinlich.«
    »Viel Glück.«
    »Danke.«
    »Fragt sich nur, wie wir an die Rückseite gelangen«, meinte Bill Conolly.
    »Sollen wir uns trennen?« Ich schaute meine beiden Freunde an.
    Bill hob die Schultern.
    Ich präzisierte meinen Plan. »Suko und du, Bill, ihr versucht von vorn den Schuppen zu betreten, während ich mir die Rückseite vornehme. Einverstanden?«
    »Ist das nicht gefährlich?« fragte Bill.
    »Unsinn.«
    Suko war einverstanden. »Ich habe auch eine Klingel gesehen«, sagte er.
    »Dann ist alles klar.«
    Wir verabschiedeten uns.
    Ich ging um die Ecke herum. Suko und Bill würden noch warten und mir erst mal Zeit geben, bis ich die Chance bekam, von der Rückseite her die Bar zu betreten.
    Die Straße war etwas breiter als die Gasse, in der die Bar lag, und ebenfalls ausgestorben.
    Ein Wagen kam mir entgegen. Es war ein Fahrzeug der Polizei.
    Fast lautlos rollte es vorbei.
    Leider entdeckte ich keine Einfahrt. Nur dicht an dicht stehende Häuser.
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als eines dieser Häuser zu durchqueren.
    Nicht weit entfernt strahlte eine Leuchtreklame. »The Mouse«, flackerte da in regelmäßigen Abständen auf. Was so harmlos aussah, war ein polizeibekannter Schuppen, in dem Pornostreifen als Trickfilme liefen und Zuhälter sich regelmäßig trafen.
    Diesen Laden betrat ich.
    Kaum hatte ich die Tür geöffnet, als ich das Stimmengewirr hörte. Ein altes verstimmtes Klavier quäkte, und an der Wand lief gerade ein Pornostreifen mit bekannten Märchenfiguren.
    Schneeflittchen und die sieben Zwerge.
    Die Gäste hatten ihren Spaß. Niemand achtete auf mich, als ich mich durch die Reihen quetschte, erst den Tresen ansteuerte, dann aber eine halbe Kehrtwendung machte und auf die Tür zu den Toiletten zuging.
    Widerlicher Geruch drang mir entgegen, als ich meinen Fuß in einen schmalen Gang setzte mit grün gestrichenen Wänden zu beiden Seiten. Vor den Toiletten befanden sich gar keine Türen. Der Boden starrte vor Schmutz. Fehlten nur noch die Ratten.
    Ich mußte um die Ecke gehen und sah die Hintertür. Doch dort hockte jemand.
    Eine Wache oder so.
    Als der Kerl aufstand, konnte ich Minderwertigkeitskomplexe bekommen. Er überragte mich fast um einen Kopf. Er zeigte dabei ein Grinsen, das so falsch war wie die Zähne meiner Tante.
    Wenn ich auf den Hof wollte, mußte ich auch an ihm vorbei. Und das würde Schwierigkeiten bereiten.
    Er streckte die Hand aus. »Hast wohl vergessen zu bezahlen, wie?«
    »Nein, ich habe gar nichts getrunken. Laß mich durch!«
    Er schüttelte den Kopf.
    Auf eine Schlägerei wollte ich mich nicht einlassen, ich hätte auch den kürzeren ziehen können, aber durch mußte ich.
    Deshalb zog ich die Beretta.
    Plötzlich wurden die tückischen Augen des Aufpassers ganz groß. Er wurde gleichzeitig blaß.
    »Dreh dich um!« befahl ich.
    Er gehorchte.
    Mein Schlag mit dem Waffenlauf traf ihn noch in der Drehung, und der Kerl fiel langsam zu Boden, wo er liegenblieb und sich nicht mehr rührte.
    Ich stieg über ihn hinweg, schloß die Tür auf und befand mich tatsächlich in einem Hof.
    Er war stockfinster.
    Fehlte mir nur noch, daß irgendwo Typen lauerten, die mir an die Wäsche wollten, das war nicht der Fall. Ich holte meine kleine Lampe hervor und ließ den Strahl wandern.
    Das war auch gut so, denn in der Dunkelheit wäre ich sicherlich gegen all das Gerümpel und den Müll gelaufen, der auf dem Hof lagerte. So konnte ich ausweichen.
    Ich mußte zwei Mauern überklettern, störte einige Paare, die sich trotz der Kälte im Freien liebten, und stand nach einigem Hin und Her schließlich auf dem richtigen Hof.
    Eine Viertelstunde war seit der Trennung von Suko und Bill schon vergangen.
    Abermals knipste ich die Lampe an. Auch Bars haben Hintertüren. Die Red Light Bar machte da keine Ausnahme. Aber diese Tür sah besonders stabil aus, das Gegenstück zu der

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