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0135 - Der Rummelplatz-Boß

0135 - Der Rummelplatz-Boß

Titel: 0135 - Der Rummelplatz-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rummelplatz-Boß
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ganzen Weg an dem Problem herum. Als wir über die 42. Straße fuhren, sagte ich: »Nein. Sie ging aus einem anderen Grund zu ihm. Chywer machte die Bilder, um eine plausible Ausrede für den Besuch zu haben.«
    »Kannst du das beweisen?«
    »Ungefähr. — Phil, wenn eine Tänzerin Reklamefotos von sich anfertigen läßt, was wird sie zu diesem Zweck anziehen?«
    »Selbstverständlich die Kostüme, in denen sie auf tritt.«
    »Genau, aber Chywers Fotografien zeigen Tilly Crown in einem Kostümfetzen aus Chywers Beständen. Ich sah das Zeug auf einem Stuhl in seinem Atelier liegen.«
    ***
    Am anderen Morgen holte ich mir Archiv-Angaben im Hauptquartier ab. Viel War nicht dabei. Hendirk Chywer war unter dem Namen Chyweresky einmal wegen Verbreitung unzulässiger Bilder zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Strafe lag zwei Jahre zurück. Außerdem hatte Teck Diggin, der Wirt der Crossy-Inn, eine Karteikarte, die zwei Strafen auswies. Natürlich wegen Körperverletzung. Alles in allem ein mageres Ergebnis.
    Ich wartete, bis Phil kam. Dann fuhren wir zur Terrain Inc., die die Crossy-Inn für einen unbekannten Eigentümer verwaltete. Der Geschäftsführer, ein gewisser MacLean, empfing uns.
    »Sie wollen also den Eigentümer der Crossy-Inn wissen«, sagte er, als ich unser Anliegen vorgebracht hatte. »Es gehört zu den Prinzipien unserer Firma, das Inkognito unserer Kunden zu wahren. Bin ich gesetzlich verpflichtet, Ihnen Auskunft zu geben?«
    »Wir können Sie nicht zwingen, aber es handelt sich um einen Mord. Wenn Sie trotzdem die Aussage verweigern, muß ich Sie vor einen Richter laden, dessen Fragen Sie beantworten müssen, wenn Sie nicht wegen Mißachtung des Gerichtes verurteilt werden wollen.« MacLean, ein magerer Mann mit nervösen Bewegungen, entschied sich rasch: »Okay, ich sehe, daß ich nur Zeit verliere, wenn ich mich weigere. Der Besitzer der Crossy-Inn, für den wir den Laden verwalten, heißt Harold Loosing.«
    »Adresse?«
    »Unbekannt. Wir überweisen die Pachtgelder auf ein Konto bei einer Bank in San Franzisko. Er scheint demnach da unten zu leben.«
    »Aber er wird Ihnen doch hin und wieder irgendwelche Wünsche mitteilen.«
    »Selten. Das letzte Mal, glaube ich, vor fünf oder sechs Monaten. Es geschieht immer telefonisch.«
    »Ruft er dann aus Frisko an?« fragte Phil.
    »Keine Ahnung. Ich habe mich nie dafür interessiert.«
    »Woher wissen Sie überhaupt, daß dieser Mr. Loosing wirklich am Apparat ist? Es könnte doch auch irgend jemand anderes…«
    MacLean tat meinen Einwand mit einer Handbewegung ab. »Wir haben ein Stichwort vereinbart.«
    »Wohin schicken Sie die Abrechnungen?« fragte ich.
    »Ebenfalls an die Bank.«
    »Finden Sie das alles nicht verdammt geheimnisvoll und merkwürdig?« MacLean blieb ungerührt. »Nicht besonders. Wir haben gewisse Erfahrungen mit unseren Kunden. Viele legen größten Wert darauf, zu verschleiern, womit sie ihr Geld verdienen. Im Falle von Mr. Loosing scheint es mir besonders verständlich. Schließlich gilt es im allgemeinen nicht als besonders ehrenvoll, Besitzer von einer Anzahl Rummelunternehmen zu sein.«
    »Einer Anzahl?« fragte Phil sofort. »Ja, außer der Crossy-Inn gehören Harold Loosing noch ein Teufelsrad, eine Geisterbahn und zwei Schaubuden. Alles wird durch uns verwaltet, bzw. ist durch uns verpachtet worden.«
    »Verdient Loosing viel Geld?«
    »Das kommt auf den Standpunkt an. Ich wäre froh, ich verdiente soviel.«
    »Können wir die Abrechnungen sehen?«
    MacLean schüttelte den Kopf. »Nur auf richterliche Anordnung.«
    »Geben Sie uns die Adresse der Bank, mit der Sie abrechnen.«
    Der Geschäftsführer zögerte. Mit flüchtigem Lächeln sagte er: »So wie ich Mr. Loosing kenne, wird er es sehr mißbilligen, wenn…«
    »Sie kennen ihn?«
    »Ja… und nein. Ich hätte besser sagen sollen: So wie ich ihn in Erinnerung habe. Vor einer ganzen Reihe von Jahren, als er sein Geld in Unternehmen des Palisades Parks anlegte, hatte ich drei oder vier Unterredungen mit ihm. Er machte einen sehr seriösen Eindruck. Seitdem habe ich ihn allerdings nicht mehr gesehen.«
    »Mr. MacLean, können Sie sagen, ob die Stimme des Mannes, der mit Ihnen telefoniert, die Stimme des Mister Loosing ist, der bei Ihnen war?«
    Er warf mir einen Blick über die Brillengläser zu. »Sie verlangen zuviel von meinem Erinnerungsvermögen. Der Mann, der anruft, kennt das Stichwort. Das genügt uns.«
    »Vielen Dank für Ihre Auskünfte. Nennen Sie uns

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