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0135 - Die unheimliche Gräfin

0135 - Die unheimliche Gräfin

Titel: 0135 - Die unheimliche Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Zamorra keine Luft mehr. Schmerzhaft war der Druck. Zamorra versuchte, sich von dem Griff des Skeletts zu befreien. Seine Arme sausten von unten nach oben.
    Sie trafen die Arme des Knochenmannes, vermochten diese aber nicht fortzuschleudern.
    Der Schmerz in Zamorras Kehle nahm zu.
    Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Die akute Atemnot ließ sein Herz wie verrückt gegen die Rippen trommeln.
    Sein Gesicht war von großer Anstrengung verzerrt.
    Er versuchte alles, um den Knochenmann loszuwerden, doch ohne Erfolg.
    Der Professor hatte ein unangenehmes Brausen in den Ohren. Bunte Kreise tanzten vor seinen Augen.
    Bald schon mischten sich schwarze Flocken darunter. Die Ohnmacht kündigte sich an. Wenn Zamorra nicht bald den rettenden Atemzug tun konnte, war er verloren.
    Er schmetterte seine Fäuste gegen den Brustkorb des Skeletts.
    Keine Wirkung.
    Er warf sich wild herum, erreichte auch damit nichts, sondern stolperte über einen Erdbrocken und fiel.
    Taras ließ sich mit ihm fallen. Der Knochenmann hatte nicht die Absicht, ihn loszulassen. Erst wenn Zamorra tot war, würden sich seine Knochenfinger von dessen Kehle lösen.
    Die Situation wurde für den Professor kritisch.
    Er merkte, wie ihn seine Kräfte allmählich verließen. Taras schien diesen Kampf nicht mehr verlieren zu können.
    Zamorras Lungen flatterten.
    Luft! Luft! Luft!
    Die Ohnmacht rückte dem Professor immer näher. Er schien sie nicht mehr von sich fernhalten zu können.
    Und er wußte, was nach der Ohnmacht kommen würde: der Tod!
    Sein Selbsterhaltungstrieb bäumte sich dagegen wild auf, und plötzlich hatte er eine Idee, die vielleicht noch die Rettung bedeuten konnte.
    Seine Hand schoß in die Hosentasche.
    Er holte den Rosenkranz heraus, den ihm Thorley de Hory gegeben hatte. Mit zitternden Fingern schlang er den Rosenkranz um eine von Taras’ Rippen.
    Die Wirkung war frappant.
    Der Knochenmann stieß einen Schrei aus. Sein Griff schnappte auf. Zamorra pumpte gierig Luft in seine malträtierten Lungen.
    Taras schnellte hoch. Er vollführte einen verrückten Tanz, wirbelte um die eigene Achse, stampfte entsetzt auf, torkelte und schwankte.
    Der Rosenkranz baumelte an seiner bleichen Rippe. Dem Skelett war es nicht möglich, das geweihte Ding abzumachen.
    Der Knochenmann vergaß Zamorra völlig.
    Benommen stand der Professor auf. Sein Gesicht war verzerrt. Er hustete und massierte seine Kehle.
    Taras stieß schaurige Laute aus. Die Kraft des Guten, die vom Rosenkranz verkörpert wurde, fraß sich in die Knochen des unheimlichen Dieners hinein.
    Das Skelett zitterte.
    Zamorra war zwar noch etwas unsicher auf den Beinen, aber er wußte, was nun zu tun war.
    Er holte das Messer, das ihm Taras aus der Hand geschlagen hatte. Seine Finger legten sich fest um den Griff.
    Er zog die Klinge aus der Erde.
    Dann wandte er sich um und starrte den Knochenmann durchdringend an. Kleine schwarze Rauchwölkchen lösten sich von dem Knochen, um den Zamorra den Rosenkranz geschlungen hatte.
    Rauchwölkchen stiegen auch aus den leeren Augenhöhlen des Skeletts. Taras war verloren.
    Kraftlos fielen seine Arme herab.
    Zamorra näherte sich der Knochenbestie, die ihn beinahe erwürgt hätte.
    Taras röchelte. Nun quoll auch zwischen seinen Zähnen schwarzer Rauch hervor.
    Zamorra blieb knapp vor ihm stehen. Taras’ Kopf pendelte hin und her. Es sah so aus, als wäre der Knochenmann eine Marionette, deren Fäden sich gedehnt hatten und die nicht mehr richtig geführt werden.
    Der Professor hob das Messer.
    Blitzschnell stieß er damit zu.
    Die Klinge sauste dort in den Brustkorb, wo sich zu Taras’ Lebzeiten das Herz befunden hatte.
    Damit schien Zamorra die Marionettenfäden gekappt zu haben, denn Taras brach im selben Augenblick klappernd zusammen.
    Die Knochen lösten sich voneinander. Sie waren nicht mehr länger miteinander verbunden. Ein wirrer Haufen von Gebeinen lag vor Zamorras Füßen, und dieser Knochenhaufen entzündete sich wie der Kopf eines Schwefelhölzchens, das man über eine Reibfläche zieht.
    Ein Zischen.
    Eine grelle Stichflamme, die zum schwarzen Nachthimmel emporschoß…
    Als die Flamme einen Lidschlag später schon wieder erlosch, lag nur noch rabenschwarze Asche auf dem Boden.
    Und mittendrin lag der Rosenkranz, der dies alles ermöglicht hatte. Unversehrt!
    Zamorra atmete erleichtert auf. Er nahm den Rosenkranz an sich und stellte zufrieden fest, daß Jorma Maduse ab sofort einen Diener weniger hatte.
    ***
    Bibbernd vor Kälte saß Sally

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