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0135 - Die unheimliche Gräfin

0135 - Die unheimliche Gräfin

Titel: 0135 - Die unheimliche Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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gehabt hatte. Er hätte ein so großes Wagnis niemals auf sich nehmen dürfen.
    Er hätte sich an die Polizei wenden müssen, statt dessen hatte er die Sache selbst in die Hand genommen - und Owen Burr verloren.
    Und selbst hatte er eine schmerzhafte Verletzung davongetragen, »Polizei!« murmelte Sheldon Dreyfuss. »Ja. Ich muß die Polizei anrufen. Ich werde sagen, was vorgefallen ist. Ich werde die Beamten bitten, Watford Castle aufzusuchen und Sally Buzzell und Owen Burr - falls sie noch leben -zurückzuholen. Ja, das werde ich tun.«
    Dreyfuss ging mit schleppenden Schritten zum Telefon.
    Er nahm zaghaft den Hörer ab, überlegte, wie er beginnen sollte…
    Mit finsterer Miene drehte er die Wählscheibe.
    Plötzlich gab es einen ohrenbetäubenden Krach!
    Die Eingangstür flog auf, und im Rahmen stand Zepar, der skelettierte Diener der unheimlichen Gräfin, der Owen Burr getötet hatte und gekommen war, um auch dem zweiten Jungen, der es gewagt hatte, Jorma Maduse herauszufordern, das Leben zu nehmen!
    Sheldon Dreyfuss stieß einen krächzenden Entsetzensschrei aus. Bestürzt ließ er den Hörer fallen.
    Mit knarrenden Gelenken stampfte Zepar in das Appartement. Dreyfuss starrte ihm verstört in die grinsende Totenfratze.
    Der Junge schüttelte verzweifelt den Kopf. »Nein. O Gott, nein!«
    Zepar kam klappernd näher. Sheldon Dreyfuss wich vor dem Skelett zurück, soweit er konnte. Er stieß mit dem Rücken gegen die Wand und erschrak. Kein weiterer Schritt zurück war mehr möglich.
    Die Entfernung zwischen Dreyfuss und dem Knochenmann verringerte sich innerhalb weniger Sekunden bis auf einen halben Meter.
    Dreyfuss verlor vor Angst beinahe den Verstand.
    Er stemmte sich blitzschnell von der Wand ab. Wie vom Katapult geschleudert, flog er auf das Skelett zu.
    Er prallte gegen das harte Knochengerüst und erhielt einen Schlag auf den Kopf, der ihn auf die Knie warf.
    Atemlos sprang Sheldon Dreyfuss wieder hoch. Er rannte auf die Balkontür zu, stürmte nach draußen, schwang die Beine über die Brüstung, hielt sich am Blitzableiter fest und kletterte an der Hausfassade hinunter.
    Zepar folgte ihm.
    Sheldon Dreyfuss gelangte auf die Straße. Er wollte um Hilfe schreien, doch seine Stimmbänder schienen gerissen zu sein.
    Er brachte keinen Laut hervor. In panischer Furcht überquerte er die Straße. Sein Ziel war ein kleiner Park mit hohen, alten Büschen.
    Dort wollte er sich vor dem Scheußlichen verstecken. Völlig außer Atem erreichte er den Park.
    Er hatte die unheimliche Gräfin gereizt, und nun schlug sie zurück!
    Dreyfuss bettelte im Geist alle Heiligen an, die ihm einfielen, sie mögen ihn diese grauenvolle Nacht überleben lassen.
    Stolpernd lief er in den Park hinein. Er warf sich in die Buschwand. Sie nahm ihn in sich auf. Zweige und Blätter streiften sein erhitztes Gesicht. Er strauchelte und fiel.
    Erde knirschte zwischen seinen Zähnen. Er stöhnte, denn in seiner Schulter tobte ein Schmerz, den er kaum noch aushalten konnte.
    Wie ein angeschossenes Tier verkroch er sich. Er hätte viel darum gegeben, wenn er jetzt in den Boden hätte versinken können.
    Seine Augen glänzten wie im Fieber. Er beobachtete Zepar, der soeben den nächtlichen Park betreten hatte.
    Seine Knochenfüße knirschten auf dem Kies. Er blieb kurz stehen. Sein grinsendes Totengesicht wandte sich dem Gebüsch zu, in das sich Sheldon Dreyfuss geworfen hatte.
    Langsam näherte sich das unheimliche Skelett der Buschwand. Dreyfuss verhielt sich absolut ruhig.
    Das fiel ihm zwar furchtbar schwer, aber er sagte sich, daß er verloren war, wenn er sich auch nur mit dem geringsten Geräusch verriet.
    Er war jedoch auch so verloren, denn Zepar hatte ihn längst entdeckt. Als Sheldon Dreyfuss das begriff, war es für eine Fortsetzung der Flucht bereits zu spät.
    Es gelang ihm nur noch aufzuspringen.
    Dann packten ihn die eiskalten Knochenhände und bereiteten seinem jungen Leben ein jähes Ende.
    ***
    Ein Skelett hatte Nicole Duval gesehen!
    Professor Zamorra riß das Fenster auf, er beugte sich weit hinaus, aber er konnte keinen Knochenmann entdecken.
    Dennoch zweifelte er nicht an Nicoles Worten. Wenn sie behauptete, ein Skelett gesehen zu haben, dann hatte das seine Richtigkeit.
    Jetzt erst betrat Thorley de Hory das Gästezimmer. Seine Pupillen sahen aus wie große Fragezeichen.
    Zamorra klärte den Hellseher auf. De Hory sagte überzeugt: »Sie haben einen von Jorma Maduses Dienern gesehen, Miß Duval!«
    »Den Knaben kaufen wir

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