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0135 - Die unheimliche Gräfin

0135 - Die unheimliche Gräfin

Titel: 0135 - Die unheimliche Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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wiesen die Übergardinen auf. An der Wand hing ein großer Spiegel über dem Frisiertisch.
    Und neben dem Einbauschrank führte eine Tür ins angrenzende Badezimmer, das fliederfarben verfliest war.
    Obwohl es schon spät war, setzten sich Nicole Duval, Professor Zamorra und Thorley de Hory im geräumigen Living-room noch zu einem kurzen Gespräch zusammen. Dazu servierte der Hellseher einen Sherry für Nicole, einen Scotch für Zamorra und einen Pernod für sich selbst.
    De Hory erhob zunächst sein Glas. »Ich heiße Sie in meinem Hause herzlich willkommen. Möge dem, was wir Vorhaben, ein durchschlagender Erfolg beschieden sein.«
    Nicole Duval und Professor Zamorra waren gespannt, Genaueres über den Spuk zu erfahren, der in Dunstable sein Unwesen trieb.
    Der Hellseher hatte seinen Anruf auf Château de Montagne relativ kurz gehalten und sich nur auf die wesentlichsten Dinge beschränkt.
    Diese hatten allerdings ausgereicht, um Zamorra zu veranlassen, unverzüglich die Koffer zu packen und nach England abzureisen.
    Sie nippten an ihren Drinks.
    Und dann begann der Hellseher zu erzählen: »Es gibt in den Chiltern Hills, nicht weit von hier entfernt, ein altes Schloß - Watford Castle. Der Letzte aus dem Geschlecht der Watfords starb vor nunmehr sieben Jahren. Seither steht das Schloß leer. Niemand will es bewohnen. Es findet sich kein Käufer dafür. An Wochenenden werden Führungen veranstaltet, um mit den Einnahmen die anfallenden Unkosten der Erhaltung decken zu können. An den restlichen Tagen schert sich kein Mensch um Watford Castle. Kein Wunder, daß schon bald das Gerücht aufkam, Watford Castle sei ein Geisterschloß. Doch zu dem Zeitpunkt, wo die Leute das sagten, gab es noch keinen Spuk auf dem Schloß. Der kam erst viel später…«
    Thorley de Hory nahm wieder einen Schluck von seinem Pernod.
    Seine Lippen glänzten feucht.
    Nicole und Zamorra schwiegen. Sie warteten darauf, daß der Hellseher fortfuhr.
    »Auf Watford Castle existierte bis vor kurzem ein Buch, das das Buch des Grauens genannt wurde«, berichtete Thorley de Hory weiter. »Ich hatte Gelegenheit, darin zu lesen. Es stand die Prophezeiung geschrieben, daß der Geist einer rumänischen Gräfin aus ihrer Heimat vertrieben werden würde und daß sich dieser böse Geist in Watford Castle einnisten würde. Sogar der Name der unheimlichen Gräfin war im Buch des Grauens genannt: Sie heißt Jorma Maduse, und ihr Gefolge besteht aus zwei Dienern, deren Namen Zepar und Taras sind. Das Buch nannte nicht die Zeit, zu der Jorma Maduse kommen würde. Es stand lediglich, daß der Geist das Schloß übernehmen würde, nachdem der letzte Watford gestorben war.«
    Der Hellseher blickte in sein Glas.
    Seine Miene verfinsterte sich.
    Mit belegter Stimme sagte er: »Seit einem Monat ist die unheimliche Gräfin nun schon auf dem Schloß. Sie und ihre Diener treiben aber nicht nur dort ihr Unwesen, sondern sie suchen auch Dunstable heim. Es sind durch ihre Schuld bereits mehrere Menschen zu Schaden gekommen: Eine Frau wurde vor Angst verrückt. Sie mußte in ein Nervensanatorium eingeliefert werden und lebt dort seither in ständiger geistiger Umnachtung. Ein Junge floh vor den Dienern der unheimlichen Gräfin und wurde dabei von einem Auto erfaßt und überrollt. Er erlag seinen schweren Verletzungen noch in derselben Stunde. Zwei Tage später nahm sich ein Mann, dem die unheimliche Gräfin erschienen war, das Leben…«
    »Warum tut Jorma Maduse das alles?« fragte Nicole Duval.
    Der Hellseher hob die Schultern. »Ich nehme an, sie ist sehr herrschsüchtig und möchte die Menschen, die in dieser Stadt wohnen, auf diese Weise unterjochen. Wenn jedermann Angst vor ihr hat, wird es keiner wagen, sich gegen sie zu stellen.« De Hory seufzte schwer. »Im Buch des Grauens stand zwar, daß die unheimliche Gräfin auf Watford Castle Einzug halten würde, aber es stand kein Hinweis darauf, wie man diese schreckliche Plage wieder loswerden kann. Deshalb wandte ich mich mit der Bitte um Hilfe an Sie, Professor Zamorra. Ich bin davon überzeugt, daß nur Sie der unheimlichen Gräfin Herr werden können.«
    Diese Vorschußlorbeeren hätten eventuell ihre Berechtigung gehabt, wenn Zamorra im Besitz seines silbernen Talismans gewesen wäre.
    Aber das Amulett war auf dem Weg nach Kopenhagen!
    Der Professor fragte: »Dieses Buch des Grauens, existiert es nicht mehr? Sie sprechen davon immerzu in der Vergangenheit, de Hory.«
    »Es fiel einem Brand zum Opfer. Ein reichlich

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