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0135 - Die unheimliche Gräfin

0135 - Die unheimliche Gräfin

Titel: 0135 - Die unheimliche Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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mysteriöses Feuer war das. Niemand vermochte hinterher zu sagen, wodurch es entstanden war. Die Flammen vernichteten auch kaum mehr als dieses Buch.«
    »Dann können wir annehmen, daß Jorma Maduse dabei ihre Hand im Spiel hatte«, meinte Zamorra. »Schade. Es hätte mich interessiert, was sonst noch im Buch des Grauens geschrieben stand.«
    Thorley de Hory leerte sein Glas. »Wenn Sie möchten, werde ich Ihnen morgen Watford Castle zeigen, Professor. Ich bin mit dem Schloßverwalter gut bekannt. Ich kann die Schlüssel für Watford Castle haben, wann immer ich will.«
    »Bin gespannt, wie sich die unheimliche Gräfin verhält, wenn wir das Schloß, von dem sie Besitz ergriffen hat, betreten«, sagte Zamorra.
    Seine Worte riefen bei Nicole Duval einen leichten Schauer hervor.
    ***
    Sally Buzzell kam in einem Leichenwagen wieder zu sich.
    Sie lag in einem Sarg, trug ihren Schlafrock, fröstelte aber trotzdem. Das unglückliche Mädchen war völlig durcheinander.
    Sally versuchte, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Sie fragte sich, wo sie war und wieso sie nicht mehr in ihrem Bett lag.
    Augenblicke später setzte die furchtbare Erinnerung ein. Glasklar war die jüngste Vergangenheit vor ihrem geistigen Auge präsent.
    Sie wurde von zwei Skeletten entführt!
    Diese Erkenntnis war so irrsinnig, daß das Mädchen sich mit ihr kaum abfinden konnte. Lebende Gerippe! So etwas hatte es für Sally Buzzell bisher nur in Horrorfilmen gegeben - eine Filmgattung, die sie im Grunde genommen glattweg ablehnte.
    Die wenigen Streifen, die sie sich angesehen hatte, hatte sie nur aus Liebe zu ihrem Freund Sheldon Dreyfuss über sich ergehen lassen.
    Sheldon war ganz verrückt nach solchen Filmen… Doch dies hier war kein perfekt gemachter Gruselfilm. Das war furchtbare Wirklichkeit.
    Knochenmänner verschleppten Sally Buzzell - und sie fragte sich, wohin.
    Der Totenwagen erreichte Watford Castle. Er hielt kurz an. Zepar - er lenkte den schwarzen Wagen - und Taras starrten mit ihren leeren Augenhöhlen auf das geschlossene Tor.
    Grauenerregend sahen ihre bleichen Totenfratzen aus.
    Mit der Kraft ihres bösen Willens öffneten die Diener der unheimlichen Gräfin das Schloßtor. Zepar ließ den Leichenwagen in den Schloßhof rollen.
    Er stoppte das Fahrzeug, stieß den Wagenschlag auf und stieg aus. Taras folgte seinem Beispiel stumm.
    Sie begaben sich mit knarrenden Schritten zur Hecktür. Ihre harten Knochenhände packten den Sarg, nachdem Zepar die Tür geöffnet hatte.
    Sie zogen den dunkelbraunen, einfachen Holzsarg aus dem Totenwagen und stellten ihn auf den Boden. Taras nahm den Deckel ab.
    Leichenblaß und zitternd vor Angst lag Sally Buzzell vor ihnen. Die Diener der unheimlichen Gräfin beugten sich über sie.
    Sally hatte das Gefühl, gleich noch einmal ohnmächtig zu werden. Sie schüttelte entsetzt den Kopf, als sich ihr die weißen Knochenhände entgegenstreckten.
    »Nein!« schrie sie. »Laßt mich! Ich flehe euch an…! Was wollt ihr von mir?«
    Mitleidlos packten die Knochenfinger zu.
    Die Skelette hoben Sally Buzzell aus dem Sarg. Zepar stand links von dem Mädchen, Taras stand rechts.
    Die Diener der unheimlichen Gräfin hielten Sally an den Handgelenken fest. Atemlos versuchte sich das Mädchen loszureißen.
    Es gelang ihr, sich Taras’ Griff zu entwinden. Sofort schlug sie mit der Faust auf Zepar ein. Gleichzeitig warf sie sich vehement gegen ihn.
    Sein Griff lockerte sich. Ein blitzschneller Ruck - Sally Buzzell war frei. Sie wirbelte herum.
    Das Schloßtor war noch offen. Wie von Furien gehetzt rannte das Mädchen darauf zu. Weder Zepar noch Taras machten sich die Mühe, dem Mädchen zu folgen. Sie konzentrierten sich lediglich auf das schwere Tor.
    Die beiden Flügel begannen sich zu bewegen.
    Sally Buzzell sah es. Sie erschrak. Konnte sie das Tor noch erreichen, bevor es sich geschlossen hatte?
    Das Mädchen rannte, so schnell es konnte. Ihr blondes Haar wehte wie eine gelbe Fahne um ihren Kopf, der offene Schlafrock flatterte hinter ihr her.
    Schneller! Schneller! schrie es in ihr. Spätestens jetzt hätte Sally Buzzell einsehen müssen, daß sie diesen Wettkampf nicht mehr gewinnen konnte.
    Aber sie wollte das nicht wahrhaben!
    Sie mobilisierte alle ihre Kraftreserven. Die Torflügel standen nur noch zwei Meter weit auseinander.
    Jetzt waren es nur noch eineinhalb Meter.
    Ein Meter…
    Und Sally Buzzell war noch zehn Schritte vom Tor entfernt. Das konnte einfach nicht mehr gut ausgehen.
    Zwei Lidschläge

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