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0135 - Die unheimliche Gräfin

0135 - Die unheimliche Gräfin

Titel: 0135 - Die unheimliche Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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stürmisch, und es sah so aus, als würde in längstens einer halben Stunde ein sintflutartiger Wolkenbruch niedergehen.
    Gleich nach dem Frühstück rief Professor Zamorra den Heathrow Airport an.
    Man versicherte ihm, alles in die Wege geleitet zu haben, um sein Gepäck nach London zurückzubringen, aber es sei hier noch nicht eingetroffen.
    Der Beamte tröstete ihn mit schönen, aber nichtssagenden Worten. Der Mann verlieh der Überzeugung Ausdruck, daß Zamorra sich schon bald wieder im Besitz seines Gepäcks befinden würde.
    Schon bald ist natürlich ein dehnbarer Begriff. Deshalb versuchte der Professor, den Mann, den er an der Strippe hatte, zu einer etwas präziseren Äußerung zu veranlassen.
    Doch der Flughafenangestellte legte sich in der Beziehung nicht fest. Dadurch kam sich Zamorra gefoppt vor.
    Dementsprechend heftig knallte der Parapsychologe den Hörer in die Gabel.
    Mittlerweile hatte Thorley de Hory seinen flaschengrünen Mercedes 300 D aus der Garage geholt. Der Hellseher tippte kurz auf die Hupe.
    Nicole Duval steckte ihren Lockenkopf zur Tür herein und fragte: »Bist du soweit? Können wir fahren?«
    Zamorra verließ den Living-room. Gemeinsam mit Nicole stieg er in de Horys Wagen. Der Hellseher sagte: »Wir müssen einen geringfügigen Umweg machen. Ich muß mir erst die Schlüssel für Watford Castle holen.«
    Der Mercedes rollte ein Stück die Straße entlang, die nach Aylesbury führte. Doch schon nach einer Fahrtdauer von fünf Minuten hielt Thorley de Hory seinen Wagen vor einem unscheinbaren Backsteinhaus an.
    »Bin gleich wieder zurück«, sagte er und schwang sich aus dem Fahrzeug.
    Er betrat das Backsteinhaus.
    An einem der Fenster erschien das bleiche Oval eines Gesichts. Es verschwand gleich wieder. Und kurze Zeit später kam der Hellseher wiedér aus dem Gebäude.
    Sie setzten die Fahrt fort.
    Die Straße, die zum Schloß führte, war steil und schlecht. Teilweise schlängelte sie sich durch einen finsteren Mischwald.
    Schon bald wurde die Straße so schmal, daß ein entgegenkommender Wagen am Mercedes nicht vorbeigekommen wäre.
    Rechts ragte eine rissige Felswand auf, während links eine ziemlich steile Böschung abfiel. De Hory lenkte seinen Wagen souverän.
    Er schien die Strecke im Schlaf fahren zu können, wich geschickt den meisten tiefen Schlaglöchern aus und rumpelte nur in jene, die man unmöglich umfahren konnte.
    Die letzte Kehre.
    Dann gab der Wald den Blick auf Watford Castle frei. Hoch, grau und trotzig ragten die Mauern auf. Die Zinnen wirkten scharfkantig und abweisend.
    Schlank reckte sich der Burgfried dem Himmel entgegen. Düster, kalt Und feindselig stand Watford Castle inmitten einer üppigen Natur.
    Eine Festung, die nur mit großen Opfern einzunehmen gewesen war. Ein Mahnmal aus vergangenen Zeiten. Unverwüstbar wie eh und je.
    So präsentierte sich das Schloß den Wageninsassen.
    »Genauso stellt man sich im allgemeinen ein Spukschloß vor«, sagte Nicole Duval. Sie war vom Anblick dieses Schlosses in der Seele unangenehm berührt. Und sie fühlte instinktiv, daß auf Watford Castle großes Unheil zu Hause war.
    Thorley de Hory fuhr den Mercedes bis vor das Schloßtor. Als er ausstieg, falteten sich auch Nicole Duval und Professor Zamorra aus dem Wagen.
    Der Wind heulte gespenstisch durch das alte Gemäuer. Er rauschte in den hohen, alten Baumkronen, schüttelte und zerwühlte sie mit seinen unsichtbaren Fingern.
    Es war kalt. Irgendwo klapperte ein Fensterflügel. Es hörte sich unheimlich an.
    Der Hellseher schloß das Tor auf. Sie traten ein und begannen mit dem Rundgang. Zunächst führte de Hory den Professor und dessen Assistentin in den Rittersaal.
    Er kannte die Namen sämtlicher Ahnen, zeigte Zamorra und Nicole die Waffen, die über dem offenen Kamin hingen, und sprach über die Sitzordnung, die eingehalten worden war, solange ein Watford auf diesem Schloß gelebt hatte.
    Sie setzten ihren Rundgang fort.
    Zamorra ging mit offenen Augen durch die zahlreichen Räume.
    Von Jorma Maduse entdeckte er jedoch nirgendwo eine Spur. Es gab auch keinen Hinweis, der auf die Anwesenheit von Zepar oder Taras hätte schließen lassen.
    Und doch waren sie da.
    Zamorra spürte ihre Nähe. Er fühlte sich von ihnen belauert und angestarrt. Mit Hilfe seines Amuletts wäre es ihm wahrscheinlich gelungen herauszufinden, woher die Strahlung des Bösen kam, die ihn so vehement traf, aber der silberne Talisman befand sich - bestensfalls - irgendwo in der Luft zwischen

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