Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0135 - Wächter in der Einsamkeit

Titel: 0135 - Wächter in der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sahen.
    Das also war das rätselhafte Lebewesen, das sich von Licht ernährte und die Zeit besiegt hatte? Eine Kugel, aus schimmernder Energie geformt, die wie Metall aussah? Eine Kugel, die denken konnte, ihre Form nach Belieben veränderte und jeden Punkt des Universums auf seine polierte Oberfläche zauberte, wenn man das von ihr verlangte.
    „Ich habe Ihnen für Ihre Unterstützung zu danken”, sagte Rhodan und sah den beiden Männern in die Augen. „Besonders Ihnen, Captain Morath. Sie wissen heute noch nicht, in welche Gefahr Sie sich begaben, als Sie auf dem Planeten der Posbis landeten, aber das schmälert keineswegs Ihr Verdienst. Die Erde braucht entschlossene Männer, die selbständig handeln und schnelle Entscheidungen fällen. Für die Waffe, mit der wir eines Tages die Roboter schlagen werden, lieferten Sie eine Schraube, Captain.” „Ich tat nur meine Pflicht, Sir”, erklärte Morath verlegen.
    „Eben”, sagte Rhodan und gab ihm die Hand.
    Im Gegensatz zu den kleinen Gazellen war die THEODERICH, Rhodans Flaggschiff, mit dem Linear-Antrieb ausgerüstet. Nicht mehr blind wie früher überbrückte es die Lichtjahre, sondern es durchflog die Strecke ‚sehenden Auges’, wie Bully sich ausdrückte.
    Der Zielstern blieb stets sichtbar, und bei vollster Belastung des Kalup'schen Absorberfeldes legte man Tausende von Lichtjahren in einer Stunde zurück.
    Rhodan war mit Bully und Kommodore Jefe Claudrin in der Kommandozentrale zu einer Besprechung zusammengekommen.
    Die letzten Informationen der weit voraus v/artenden Einsatzflotte hatten keine Neuigkeiten ergeben. Noch war es ruhig in der Milchstraße.
    Claudrin war ein mächtiger Klotz, der entfernt an die Überschweren erinnerte. Als Umweltangepaßter war er auf einer Welt mit mehr als doppelter Erdgravitation geboren und verfügte daher über Kräfte, die ihn zu einem halben Übermenschen machten. Seine tiefe Stimme dröhnte dementsprechend und ließ leichtere Gegenstände im Raum erzittern.
    „Und Sie meinen, Sir, daß die neuen Narkosegeschütze den verlorengegangenen Fiktiv-Transmitter ersetzen können?” „Ich hoffe es”, gab Rhodan zurück. „Wir können uns nur darauf verlassen, daß sie parallel zu den Mental-Absorbern entwickelt wurden, die ebenfalls aus der Theorie heraus entstanden.
    Abgestimmt genau auf die Plasmadenkmasse der Posbis. Wenn dieses Plasma inaktiviert wird, werden die Robots hilflos. Sie sind dann nicht anders als gewöhnliche Roboter - und mit denen werden wir fertig.” „Unsere Wissenschaftler werden schon recht haben”, dröhnte Claudrin und sah seinen ersten Offizier, Reg Thomas, an. Der mittelgroße, blonde Offizier mit der tiefen Narbe an der linken Wange saß vor den Kontrollen des riesigen Kugelraumers und überwachte den Flug. „Und Sie wollen die Waffe erst dann einsetzen, Sir, wenn die Posbis die Milchstraße angreifen?” „Ja, der Überraschung wegen. Es hat wenig Sinn, sie bei einem zufälligen Zusammentreffen im Abgrund anzuwenden. Wenn schon, dann soll die Wirkung auch eine moralische sein - soweit man bei den Posbis davon sprechen kann. Sie werden früher oder später einen Planeten der Milchstraße angreifen, und dann sollen sie sich wundern. Trotz aller Beobachtungsstationen aber könnten wir niemals schnell genug an dem Ort eines solchen Angriffs sein, darum rief ich Harno zu Hilfe. Wir sparen dadurch vielleicht Tage wertvoller Zeit.” Bully räusperte sich.
    „Harno kann nicht überall sein”, meinte er.
    Die Kugel unter der Decke blähte sich ein wenig auf. Sie sank etwas tiefer.
    „Nicht überall zugleich”, war ihr Gedankenimpuls deutlich auch von den Nicht-Telepathen zu vernehmen. Harno konnte sich telepathisch jedermann mitteilen und ebenso die Gedanken eines jeden intelligenten Wesens auffangen. In dieser Hinsicht war Harno der perfekteste Dolmetscher, den es je gegeben hatte.
    „Aber doch fast überall in schneller Folge. Während ihr sprecht, durchwandere ich die Grenzregionen der Milchstraße. Es gibt mehr bewohnte Welten, als ihr euch vorzustellen vermögt. Auf vielen herrscht Krieg und Verderben, aber das geht uns nichts an. Wir sind keine Götter. Doch keiner der von mir jetzt beobachteten Kriege steht im Zusammenhang mit den Posbis. Und noch eins, Rhodan: du meinst immer, die Roboter müßten aus jener Richtung kommen, in der der Andromeda-Nebel steht. Das muß durchaus nicht sein. Vielleicht erfolgt der Angriff genau aus der entgegengesetzten Richtung? Nun, Reginald Bull?

Weitere Kostenlose Bücher