0135 - Wächter in der Einsamkeit
ruhe mich aus. Der Flug mit Captain Morath hat mich angestrengt.” „Ach ja, Sie haben ja den dunklen Planeten gesucht. Fanden Sie etwas?” Rhodan schüttelte den Kopf.
„Natürlich nicht. Wir flogen zu der errechneten Position, fanden aber den Planeten dort nicht mehr vor. Dann folgten wir dem Kurs, wie er im kleinen Positronengehirn der Gazelle aufgezeichnet war.
Wieder nichts. Es muß in der Tat das geschehen sein, was Henderson befürchtete: Der Planet hat Kurs und Geschwindigkeit geändert. Allerdings fliegt er nun blind, denn seine Augen wurden zerstört - die Funkstation. Wahrscheinlich werden die Posbis ihn genauso wenig finden wie wir.” „Ein Trost!” meinte Gucky und ließ seine Pfoten sinken. „Du kannst dich selbst kratzen, Iltu, wenn du Lust hast. Meinst du, ich wäre ein Roboter?” „Ich bin nicht auf dich angewiesen”, fauchte sie wütend und sprang mit einem Satz auf Rhodans Schoß. Gekonnt schlug sie dort die Augen nieder, rollte sich possierlich zusammen und piepste zärtlich: „Es gibt noch Kavaliere heutzutage. Nicht wahr, Perry?” „Ich fürchte, nein”, sagte Rhodan und gab Iltu an Marshall weiter. „Ich sagte ja schon, daß ich schlafen möchte.” Er stand auf und ging zur Tür. „In zwei Stunden also. Amüsiert euch gut bis dahin.” Marshall seufzte und strich zart über das seidige Fell des Mausbibermädchens.
„Du irrst dich, Iltu”, sagte er vorwurfsvoll. „Ich tue es nicht nur, weil ich muß. Ich tue es gern, denn du bist wirklich entzückend, Iltu. Viel entzückender als Gucky.” Sie schnurrte regelrecht und schloß genießerisch die Augen.
In seiner Ecke auf der Couch aber hockte Gucky mit untergeschlagenen Hinterbeinen und mürrischer Miene.
„Es gibt keine Treue mehr im Universum”, erklärte er enttäuscht.
Die Sitzung dauerte diesmal kaum zehn Minuten, da gab Harno Antwort.
Rhodan, der Marshalls Zusammenzucken bemerkt hatte, stand sofort auf und trat hinter ihn. Vorsichtig legte er ihm die flache Hand in den Nacken, um Kontakt zu erhalten. Er war selbst nur ein schwacher Telepath, und ohne die Hilfe der vier Telepathen und der Energien der dreißig Antis wäre es ihm wohl kaum gelungen, auch nur den geringsten Impuls aus der riesigen Entfernung aufzufangen.
So aber verstand er es klar und deutlich, wenn auch ,leise’ und unvorstellbar weit entfernt.
„Wer ruft mich so dringend? Sind es meine Freunde von Terra?” Rhodan fragte: „Wird es genügen, John, wenn ich einfach spreche?” „Denken allein würde es auch schaffen, aber ich glaube, Sie können sich besser konzentrieren, wenn Sie sprechen.” Rhodan nickte, preßte seine Hand fester in Marshalls Nacken, um den Kontakt nicht zu verlieren. Wenn er jetzt sprach, wurden seine Worte und Gedanken von den vier Telepathen aufgefangen und ebenfalls synchron weitergegeben. Die Antis verstärkten die gemeinsame Sendung, genauso, wie sie den Empfang bündelten.
„Hier ist Perry Rhodan. Ich habe deine Frage empfangen, Harno.
Ich benötige deine Hilfe. Kannst du mich verstehen?” Rhodan sprach langsam und deutlich, genauso, wie er dachte.
Es dauerte nur wenige Sekunden, dann traf die Antwort ein: „Ich kann hier nicht weg, mein Freund.” Rhodans Lippen wurden schmal, dann sagte er: „Ohne deine Hilfe, Harno, ist Terra verloren, vielleicht sogar Arkon und die gesamte Milchstraße. Willst du immer noch nicht kommen?” Diesmal dauerte es etwas länger, bis die Antwort eintraf: „Verloren? Erkläre näher.” „Hast du je von den Posbis gehört? Roboter, die fühlen können.
Sie hassen alles Organische und greifen uns mit überlegenen Waffen an. Sie stießen bis zu den Grenzen der Milchstraße vor.
Wir erwarten jeden Tag ihren Angriff, aber wir können nicht überall sein. Bis wir davon erfahren, kann es zu spät sein. Du mußt uns helfen.” „Fühlende Roboter?” Kurze Pause. Dann: „Ja, ich kenne sie.” Und dann, fast glaubte Rhodan, Erstaunen in dem fragenden Impuls vernehmen zu können: „Die Roboter sind dort?” „Ja, Harno. Und du? Warum kannst du nicht kommen? Was hält dich, und wo bist du?” „Frage mich nie danach, Perry Rhodan! Auch ich bin gewissen Gesetzen unterworfen, denen ich mich zu beugen habe. Vielleicht kann ich meinen Aufenthalt hier unterbrechen, aber ich muß zurückkehren.” „Wenn du nur kommst, Harno. Nur manchmal wenigstens.
Bedeutet die Reise, wie weit sie auch sein mag, einen Zeitverlust für dich?” Etwas wie Lachen pulsierte in Rhodans
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