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0135 - Wächter in der Einsamkeit

Titel: 0135 - Wächter in der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sind deine Zweifel beseitigt?” Bully beeilte sich mit der Antwort.
    „Ich habe niemals an deinem Können gezweifelt, Harno. Ich wollte nur verhüten, daß man dir zuviel zumutet ...” „Sehr freundlich”, anerkannte die Kugel und stieg wieder zur Decke empor.
    Rhodan unternahm später mit Claudrin und Bully einen Rundgang durch das Schiff und überzeugte sich davon, daß die Narkosestrahler einsatzbereit waren. In einem Hangar besichtigte er die neuartigen Flugpanzer, die mit Geschützen ausgestattet waren. Sie waren schnell und wendig, konnten überall ohne Schwierigkeiten ausgeschleust und gelandet werden und erreichten auch in einer Atmosphäre große Geschwindigkeiten. In einem anderen Hangar ruhten die Gazellen, ebenfalls mit Narkosegeschützen ausgerüstet.
    Die THEODERICH, so hoffte Rhodan, würde allein schon in der Lage sein, einen Planeten der Posbis außer Gefecht zu setzen. Er wußte aber auch, daß er sich genauso gut irren konnte. Der erste wirkliche Einsatz würde zeigen, ob er dem neuen Gegner gewachsen war.
    Als sie in die Zentrale zurückkehrten, galt Rhodans erster Blick dem Kugelwesen Harno.
    Es schwebte immer noch dicht unter der Decke, war aber größer geworden. Seine Gedankenimpulse waren zögernd. „Ich wollte dich schon aufsuchen, Rhodan. Es kann sein, daß ich etwas entdeckt habe.” „Entdeckt? Was?” „Warte noch. Ich will sichergehen.” Harno sank tiefer und wurde größer. Schwerelos schwebte die Kugel mitten in der Zentrale - und wurde langsam noch größer, bis sie schließlich einen Meter durchmaß. Die glattpolierte Oberfläche veränderte ihre Farbe, wurde milchigweiß wie ein Bildschirm. Erste farbige Reflexe huschten über sie dahin und formten sich allmählich zu einem Bild.
    „Es ist ein mir völlig unbekannter Planet”, teilte Harno mit, und es war, als zögere er noch immer. „Er ist von einer humanoiden Rasse bewohnt, wie ihr gleich sehen werdet. Aber sie ist von einem furchtbaren Unglück betroffen worden. Seht selbst...” Allmählich entstand auf Harnos kugeliger Oberfläche ein Bild. Es wirkte so naturgetreu, daß man hätte meinen können, aus einer Luke auf eine andere Welt hinabzuschauen.
    Zuerst war der Planet weit entfernt, aber man näherte sich ihm mit unvorstellbarer Geschwindigkeit. Eine orangerote Sonne wanderte seitwärts aus dem Bild, als der Planet größer wurde. Es war eine grüne Sauerstoffwelt, mit Meeren, Seen und bewaldeten Kontinenten bedeckt. Gewaltige Zivilisationszentren ließen auf intelligente und fortgeschrittene Bewohner schließen. Glänzende Silberbänder verbanden die Städte über Kontinente und Gebirge hinweg.
    Immer größer wurde das Bild, und deutlicher wurden die Einzelheiten.
    Harno nahm sich eine der großzügig angelegten Städte vor und vergrößerte sie derart, daß die in der Zentrale der THEODERICH Versammelten sogar einzelne Menschen erkennen konnten. Es waren zweifellos Menschen wie Terraner und Arkoniden. Sie rannten in wilder Panik durcheinander, und jeder Sinn für Ordnung schien verlorengegangen zu sein. Schlanke Flugkörper starteten auf kleinen Parkfeldern und verschwanden in Richtung des nahen Ozeans. Dort gerieten sie vom Regen in die Traufe, wie Harno später berichten konnte.
    Vom Norden her näherte sich eine schwarze Wolkenwand der Stadt - aber war es wirklich eine Wolke?
    Sie kreiste mit irrsinniger Geschwindigkeit um sich selbst und wurde somit zu einem gewaltigen Trichter, der mit unwiderstehlicher Kraft alle Materie aufsog. Ganze Gebirgskämme lösten sich aus ihrer felsigen Unterlage und verschwanden in der Wolke. Ein Teil der silbernen Transportstraße bog sich plötzlich auseinander wie Schienen bei einem Erdbeben, zerbrach und verschwand in der Wolke.
    Die ersten Häuser am Stadtrand wurden ergriffen. Sie begannen sich urplötzlich um sich selbst zu drehen wie Kreisel, schraubten sich aus ihrer Verankerung heraus und erhoben sich scheinbar schwerelos in die Luft. Spurlos verschwanden auch sie in der Wolke. Und mit ihnen verschwanden Tausende und Abertausende sich verzweifelt wehrender Menschen, die der unheimlichen Macht nichts entgegenzusetzen hatten.
    „Welch eine grauenhafte Naturkatastrophe!” stöhnte Bully und trat entsetzt einen Schritt zurück. „Und so etwas geschieht jetzt in diesem Augenblick, ohne daß wir zu helfen vermögen. Wie ist es nur möglich, daß zugleich Dutzende solcher Zyklone auftreten können?” „Naturkatastrophe?” fragte Harno. Er ließ keine Zweifel daran,

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