Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0135 - Wächter in der Einsamkeit

Titel: 0135 - Wächter in der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
daß er anders darüber dachte. Rhodan schwieg und schaute in verbissener Wut ob seiner Hilflosigkeit auf das Bild der Zerstörung.
    „Ihr glaubt also, es handelt sich um eine Naturkatastrophe? Ich werde euch etwas zeigen, das diese Ansicht sofort wandeln wird.
    Aber erschreckt nicht, denn das, was ihr nun sehen werdet, ist euch nichts Unbekanntes mehr.” Der Planet fiel erneut in das All zurück und wurde kleiner. Im ersten Augenblick war Rhodan Harno dankbar dafür, daß er ihm den weiteren Anblick des Unterganges einer zivilisierten Rasse ersparen wollte, aber dann weiteten sich plötzlich seine Augen in jähem Entsetzen, als der unbekannte Planet so weit zurückgefallen war, daß er nur noch so groß wie eine Faust war.
    Wie ein Festungsring standen ein gutes Dutzend fremdartig anzusehender Raumschiffe um die unglückliche Welt. Es waren ungefüge Gebilde, fast kubisch und doch unregelmäßig, mehr als zwei Kilometer dick und mit seltsam bizarren Auswüchsen auf den Würfelflächen.
    Fragmentschiffe der Posbis!
    Von jedem dieser Schiffe aus wirbelte wie ein Schlauch, der hinab bis zur Oberfläche des Planeten reichte, eine dunkle, schattenhafte Verbindungsbrücke durch den Raum. Schemenhaft waren in diesem Schlauch Gegenstände zu erkennen, die in dem gewaltigen Leib des Schiffes verschwanden. Es waren alles Dinge, die von dem Planeten stammten.
    „Mein Gott!” entfuhr es Rhodan unwillkürlich. „Es sieht so aus, als wollten sie der Welt einfach ein Stück Oberfläche wegnehmen, damit niemand mehr auf ihr existieren kann.” „Ich kenne den Grund nicht”, teilte Harno mit. „Ich weiß nur, daß es die Posbis sind, und daß dieser Planet in wenigen Tagen unbewohnt sein wird. Es hat für uns alle niemals eine größere Gefahr als die Posbis gegeben, weil sie organischen Lebewesen gegenüber kein Gewissen kennen. Sie werfen Leben weg, wie der Mensch es mit ausgedienten Schrauben tut.” Verbissen schaute Rhodan auf Harnos Bildfläche.
    „Was ist das für eine Welt? Wo finde ich sie?” „Das weiß ich nicht, Rhodan. Ich habe sie rein zufällig ohne Ortungssuche gefunden. Die Sonne ist mir unbekannt. Ich habe wahllos gesucht, also fehlt mir jeder Anhaltspunkt, wo sie sein könnte.” „Ich benötige aber die Koordinaten, Harno! Kannst du nicht wenigstens versuchen, den Standort festzulegen? Es muß doch möglich sein!” „Es ist möglich, aber nur dann, wenn ich Stern für Stern zurückweiche, bis ich hierher gelange. Das kann Tage und Wochen dauern. Hast du soviel Zeit?” Soviel Zeit hatte Rhodan nicht. Vielleicht gab es aber einen anderen Weg.
    „Gut, dann versuchen wir es anders, Zeige mir genau, was dort unten vorgeht”, sagte Rhodan und deutete auf die Oberfläche des unglücklichen Planeten hinab, „Ich will die Menschen sehen.
    Vielleicht gibt mir ihr Aussehen einen Hinweis auf ihre Abstammung. Wir haben nicht viel menschenähnliche Rassen im Universum, die nicht verwandt miteinander sind.” Bully wandte sich ab, als das grauenhafte Bild der Zerstörung größer und deutlicher wurde. Er konnte es nicht mehr mit ansehen, wie hilflose Menschenmassen von dem künstlichen Saugsturm erfaßt und in ihr Verderben gerissen wurden. In seinem Innern aber vertausendfachte sich der glühende Haß gegen die Posbis, denen ein Menschenleben nicht mehr wert war als die Existenz eines Staubkorns.
    Rhodan nahm den Blick nicht fort, so schwer es ihm auch fiel, das Geschehen in allen Einzelheiten zu beobachten.
    „Sie haben keine Raumfahrt”, sagte er mehr zu sich als zu jemand anderem. „Trotz ihrer hochstehenden Technik vergaßen sie die Entwicklung der Raumfahrt, Oder sie brauchten sie nicht.
    Hm, das wäre Hinweis Nummer Eins.” Er sah Harno nicht an, als er sagte: „Kannst du feststellen, ob sie weit vom Rande der Milchstraße entfernt leben? Die ungefähre Richtung? Gibt es keinen Hinweis?” „Nur die Richtung”, erwiderte Harno und deutete etwa dorthin, wo das Zentrum der Milchstraße lag.
    Rhodan wurde blaß.
    „Dort?” fragte er erschrocken. „Nicht an seinem Rand? Es ist doch nicht möglich, daß die Posbis gleich bis in das Zentrum der Galaxis vorgedrungen sind, ohne daß wir das bemerkten?” Ehe Harno antworten konnte, summte der Interkom.
    Reg Thomas bediente die Kontrollen und stellte die Verbindung mit dem Anrufer her. Es war die Funkzentrale.
    „Ist der Chef in der Zentrale? Hier spricht Brazo Alkher. Es ist dringend, glaube ich ...” „Hier Rhodan! Was gibt es?” „Ich bin in

Weitere Kostenlose Bücher