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0136 - Clan der Vampire

0136 - Clan der Vampire

Titel: 0136 - Clan der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beiden Vampire benötigten das rote Lebenselixier…
    Und sie würden es bekommen… Noch in dieser Stunde!
    ***
    Während sie speisten, hatte Zamorra Zeit nachzudenken. Er ließ sich von Nicoles hauchdünner, goldschimmernder Bluse nicht ablenken, die verriet, daß sie keinen BH nötig hatte und auch auf dieses Ding verzichtet hatte. Sein Verdacht wurde immer stärker, und nach dem Vertilgen der Nachspeise hatte er seinen Entschluß gefaßt.
    »Warte einen Moment hier«, bat er. »Ich rufe Carohn an.«
    »Du meinst…?«
    »Ja«, sagte er. »Es deutet alles darauf hin. Das Aufleuchten des Amuletts, das du beim Vorbeifahren des Wagens beobachtetest, und die so rasche Flucht des Wagens, als ich ihn umkreiste… Da stimmt etwas nicht. Es müssen Kreaturen der Finsternis darin sitzen. Und ich glaube…«
    Er erhob sich, um nach einer Möglichkeit zum Telefonieren zu forschen. Nicole sah ihm nach.
    »… daß sie mit unserem Fall zu tun haben«, vervollständigte die hübsche Französin leise und sah ihrem Chef und Geliebten nach.
    Zamorra schaffte es, vom Fernsprecher des Restaurants aus Mike Carohn ans Telefon zu bekommen. Der Secret-Service-Agent zeigte sich von dem Anruf zunächst wenig begeistert.
    »Professor, ich hiabe Besuch«, erklärte er freiweg.
    Zamorra grinste verhalten. »Schmeißen Sie die Dame raus, und vertrösten Sie sie auf morgen. Bei Ihrem Charme doch keine Schwierigkeit…«
    »Sie haben Nerven… Was ist denn los, Mann?«
    Zamorra berichtete von seiner Vermutung.
    »Und?« fragte Carohn schließlich. »Was soll ich Ihrer Meinung nach jetzt tun?«
    »Die Dame rausschmeißen«, wiederholte Zamorra, »die schöne Sonntagshose und den Frack anziehen, den Ballermann mit Silberkugeln laden und herkommen. Das heißt - zum Hotel!«
    »Und? Glauben Sie…?«
    »Ich glaube!« unterbrach ihn Zamorra. »Der Wagen parkte nicht ohne Absicht dort. Der Motor war kalt, der Wagen stand also schon mindestens eine halbe Stunde da. Ein warmer Motor macht keinen solchen Lärm beim Anlaufen.«
    »Gut beobachtet«, nuschelte Carohn am anderen Ende der Leitung. »Sie könnten direkt Spion werden.«
    Zamorra hüstelte. »Nein, danke, mir ist schon schlecht«, erwiderte er. »Die schleunige Flucht verriet mir zudem, daß ich erkannt wurde - oder vielmehr das Amulett. Ich trug es und trage es jetzt noch offen über dem Hemd. Und im Dämonenreich bin ich zu bekannt, als daß die Burschen - oder der Bursche - jetzt nicht schon genau wüßten, mit wem sie es zu tun haben. Sie werden versuchen, mich auszuschalten. Demzufolge wird es uns ein leichtes sein, unsererseits eine Falle aufzustellen und den Fall so spielend zu lösen.«
    »Ihr Wort in Queen Elizabeth’s Ohr«, brummte der Agent. »All right, Professor, ich komme. Aber wenn mir Lou gleich die Ohren abreißt, weil ich ihr sagen muß, daß der gemütliche Abend schon mal wieder dank Überstunden im Außendienst ins Wasser fällt…«
    »Schicken Sie die Dame zu mir. Ich bin ein weltberühmter Tröster«, sagte Zamorra sarkastisch und hängte ein. Als er an den Tisch zurückkehrte, nickte er Nicole zu.
    »Wir brechen auf«, erklärte er. »Richtung Hotel. Es wird ein wenig hektisch hergehen, fürchte ich.«
    Sekunden später war der Kellner mit der Rechnung da. Zamorra geriet ins Staunen. »Du lieber Himmel«, murmelte er hinterher. »Man sollte es sich abgewöhnen, in Hafenstädten zu speisen. Wenn sich die Ausgaben nicht beim Secret Service auf die Spesenliste setzen lassen…«
    Er ließ offen, was dann geschehen würde. Nicole konnte es sich auch so denken: nichts. Zamorra war vermögend genug, solche überhöhten Beträge mit links abzuschreiben. Andere Unternehmungen hatten ihn schon weitaus mehr gekostet. Und immerhin - das Essen war vorzüglich gewesen.
    Mit vollem Bauch und gutem Nachgeschmack, überlegte Professor Zamorra, kämpft es sich besser gegen die Dämonen.
    ***
    Mike Carohn und Nicole und Zamorra trafen gleichzeitig vor dem Hotel ein.
    Es war dunkel geworden. Mike Carohn parkte seinen zitronengelben Vanden Pias 1500 etwas vorschriftswidrig auf der gegenüberliegenden Straßenseite und kam dann hastig heran. Zamorra machte ihn lächelnd darauf aufmerksam.
    »Mich wagt kein Bobby aufzuschreiben«, versicherte Carohn. »Die Leute sehen sich die Autos bekanntlich erst genau an, bevor sie den Notizblock zücken, und dabei werden das kleine Staatswappen und das Secret-Service-Emblem auffallen.«
    Nicole lachte. »Warum schreiben Sie dann nicht sofort

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