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0136 - Clan der Vampire

0136 - Clan der Vampire

Titel: 0136 - Clan der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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›Geheimdienst‹ an die Türen?«
    »Könnte ich machen«, erwiderte der Agent gleichgültig. »Ich bin sowieso bei der Konkurrenz bekannt wie ein bunter Hund. Für Außeneinsätze bin ich unbrauchbar geworden. Man hat mich einmal dummerweise erkannt. Jetzt bleibe ich im Lande und nähre mich redlich mit solchen Aktionen wie dieser hier, bei denen es auf Geheimhaltung der Person weniger ankommt als auf Geheimhaltung der Sache.«
    »Aha«, sagte Nicole verständnissinnig.
    »Der Vauxhall ist wieder da«, machte Zamorra sie auf den Wagen aufmerksam, der wiederum vor dem Hotel auf dem Parkstreifen stand. Carohn sah sich kurz um und steuerte dann auf den Wagen zu. Er griff an der linken Seite nach dem Türgriff. »Verriegelt«, stellte er fest. Er sah ins Wageninnere. Jetzt, bei Dunkelheit, war die starke Tönung der Scheiben verschwunden, und er konnte sehen, daß auf der Fahrerseite der Verriegelungshebel ebenfalls auf »Geschlossen« geschoben war. Er ging um den Wagen herum und blieb am Heck stehen.
    »Hier haben sie gespart«, brummte er. Mit einem Griff hatte er den Tankverschluß in der Hand. »Man sollte nie ein Auto ohne abschließbaren Tankdeckel kaufen. Es gibt nämlich sehr böse Menschen auf der Welt. Sind Sie ganz sicher, Professor, daß dies der Wagen der Verdächtigen ist?«
    Zamorra nickte. »Eindeutig.«
    »Na schön«, brummte Carohn. »Wenn’s eine Falschmeldung ist, wird der Secret Service die Kosten einer Tank-Neufüllung wohl verkraften. Wie gut, daß Papi mal wieder an alles gedacht hat.« Er griff in die Innentasche seiner leichten Sommerjacke und holte eine flache Tüte hervor, aus der er sorgfältig fünfzehn weiße Würfel abzählte und bedächtig in den Tankstutzen kullern ließ. »Ein Quirl zum Umrühren wäre jetzt genehm, aber wenn genug Zeit vergeht, klappt es auch so rasch genug.«
    Nicole trat näher. »Was ist das?« fragte sie.
    »Zucker«, grinste Carohn. »Ganz einfacher Würfelzucker. Wetten, daß der Wagen gleich keine zehn Meter mehr weit kommt?«
    »Aha«, stellte Zamorra fest. »Sie gehören also auch zu den bösen Menschen, derentwegen man sich einen abschließbaren Tankdeckel besorgen sollte. Ich werd’s mir für die nächste England-Tour merken.«
    Carohn grinste. »Auf die Weise ist sichergestellt, daß die Burschen mit dem Wagen nicht mehr wegkommen. Ein Entlüften der Bereifung wäre ein wenig zu auffällig gewesen.«
    »Schön«, nickte Zamorra. »Dann wollen wir mal zur Sache schreiten.« Vor seiner Brust baumelte funkelnd das Amulett.
    Sie betraten den Empfangsraum des Hotels. Der Portier sah ihnen aufmerksam entgegen. Er wartete auf seine Ablösung.
    Carohn zückte seinen Dienstausweis. »Bei Ihnen sind Personen eingezogen, die mit dem Vauxhall dort draußen«, er deutete durch die Glasfenster nach dem Wagen, der deutlich zu sehen war, »gekommen sind. Welche Zimmernummern?«
    »Oh«, murmelte der Portier verblüfft. »God save the Queen… Ich hatte schon befürchtet, irgendwelche Rowdies wollten ihren Schabernack mit dem Fahrzeug treiben, und wollte die Polizei anrufen, aber… Wenn die Sache so ist…« Er nannte die Zimmernummer.
    »Danke«, erwiderte Carohn ruhig und ging auf den Lift zu. Nicole und Zamorra folgten ihm.
    Sie ahnten nicht, daß sie fünf Minuten zu früh gekommen waren. Sahen nicht, wie die Augen des Portiers plötzlich seltsam stumpf wurden, wie er mit abgehackten, marionettenhaften Bewegungen zum Telefonhörer griff und eine der Zimmernummern anwählte. Ein posthypnotischer Befehl hatte angesprochen. Fünf Minuten später wäre der Nachtportier dagewesen, der nicht von den Vampiren behandelt worden war…
    Surrend verschwand der Lift.
    ***
    Die beiden Vampire fuhren unwillkürlich zusammen, als das Zimmertelefon schrillte. Mit ein paar raschen Schritten war Popoff am Apparat, hob ab und meldete sich.
    »Zwei Männer und eine Frau haben nach Ihrem Zimmer gefragt, Sir«, vernahm er die monotone Stimme des Portiers. »Einer der Männer trägt ein silbernes Amulett auf der Brust.«
    Popoff legte auf. Er wußte, daß im gleichen Moment der Portier wieder normales Verhalten zeigen würde, aber nichts mehr von seiner Warnung wußte.
    »Zamorra«, stieß der Vampir hervor. »Er kommt, ist bereits hier! Gut, daß ich den Portier entsprechend behandelte!«
    Fedor starrte ihn an. Seine Gedanken rasten. Zamorra war schnell gewesen, schneller, als sie gedacht hatten! Sie konnten jetzt nicht mehr jagen, mußten sich der Gefahr stellen - oder

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