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0136 - Clan der Vampire

0136 - Clan der Vampire

Titel: 0136 - Clan der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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flüchten…
    »Wir sollten verschwinden«, keuchte Fedor. »Wenn Zamorra kommt, hat er es sich sorgfältig überlegt, alle Eventualitäten einkalkuliert. Wir dagegen sind unvorbereitet, sind im Nachteil…«
    »Wir sind Vampire«, zischte Popoff. »Er ist ein Mensch!«
    »Ein Mensch mit besonderen Fähigkeiten, Towarischtsch«, warnte Fedor Bralinskij. »Unterschätze ihn nicht! Laß uns verschwinden! Wir werden ihn in eine Falle locken, ihn vernichten, aber nicht heute, nicht jetzt! Wir konnten nichts vorbereiten…«
    Popoff sah ihn starr an.
    »Du bist ein Feigling«, zischte er. »Geh, wenn du gehen willst! Ich werde dich nicht halten. Doch ich werde mit diesem Zamorra schon fertig, werde das Zimmer in eine Falle verwandeln, in der er umkommt…«
    Zehn Sekunden später war Anatol Popoff tot.
    ***
    Mike Carohn drückte, ohne anzuklopfen, den Türgriff nieder. Die Tür widerstand; sie war abgeschlossen. Blitzschnell hieb der Agent zu, hämmerte mit der Handkante gegen die Türfüllung. Das dünne Material der Leichtbau-Fumiertür splitterte um das Schloß. Mit Wucht warf sich der Agent gegen die Tür. Das Schloß blieb haften, der Türflügel flog splitternd und krachend auf, während Carohn sich sofort fallen ließ.
    Zamorra stand hinter ihm. Aus dem Amulett fuhr ein weißer Energiefinger, fraß sich blitzschnell in die Stirn eines Mannes in dunkler Kleidung, der zur Tür sah. Lautlos brach der Mann zusammen, zerfiel einfach zu Staub, noch ehe er den Boden berührte. Nur die Kleidung blieb zurück, fiel über den Staub, der mit ihr zu Boden sank.
    Zamorra trat ein. Neben ihm raffte sich Mike Carohn wieder auf. Der Professor setzte seine schwachen telepathischen Kräfte ein. Im nächsten Augenblick wußte er aus Fedor Bralinskijs Gedanken, warum das Amulett so blitzschnell und kompromißlos zugeschlagen hatte. Es hatte die bösen Absichten des Vampirs erfaßt, hatte sich und seinen Meister bedroht gefühlt und darum den Vampir sofort getötet.
    Bralinskij mußte wohl fühlen, daß jemand in seinen Gedanken las, denn er begann, sich abzuschirmen. Im gleichen Moment warf er sich herum und wollte fliehen. Carohn schoß ohne Vorwarnung. Die Pistolenkugel fuhr in den Leib des Vampirs, vermochte ihn aber nicht zu stoppen. Braiinskij lachte nur hohl und warf sich gegen das Fenster. Das Glas splitterte, und der Vampir stürzte hinaus. Mit ein paar weiten Sprüngen erreichte Zamorra das Fenster, doch er kam zu spät. Er sah nur noch einen fledermausartigen Schatten am Nachthimmel verschwinden. Er konzentrierte sich auf das Amulett, versuchte, einen weiteren Strahl auszusenden. Doch das Amulett schoß nicht mehr. Der Vampir war verschwunden, war nicht mehr auszumachen. Er hatte sich abgeschirmt.
    »Der Bursche war ja verdammt schnell«, murmelte der Agent und schob die Pistole ins Schulterhalfter zurück. Zamorra nickte.
    »Sie haben recht. Er war zu schnell. Er ist kein gewöhnlicher Vampir, muß ein halber Dämon sein. Daher die unglaubliche Fähigkeit und sein Sich-abschirmen. Jetzt ist er verschwunden.«
    »Wir werden das Zimmer durchsuchen«, murmelte Carohn. Er ging einfach um den Staub- und Kleiderhaufen herum, als existiere dieser überhaupt nicht. Zamorra ahnte; daß Carohn ihn einfach ignorierte; seine Art, mit dem Unbegreiflichen fertig zu werden. Er mußte das Erlebnis erst verarbeiten, daß ein Mensch innerhalb einer halben Sekunde vor seinen Augen zu Staub zerfallen war. Ein Mensch, der ein Vampir war…
    Nicole Duval erwies sich in diesem Fall als besonders gründlich. Sie entdeckte irgendwo eine Plastiktüte, wischte den Vampirstaub sorgfältig hinein und verschloß die Tüte dann. Sie legte sie auf den Steinfußboden des zum Zimmer gehörenden Duschraums und zündete sie an. Plastiktüte und Vampirasche verbrannten stinkend und funkensprühend.
    »Der wird nicht wieder zum Leben erwachen«, murmelte das Mädchen zufrieden.
    Zamorra und Carohn hatten unterdessen das Zimmer durchsucht. »Zwecklos«, murmelte der Agent. »Die Unterlagen sind im Nebenzimmer oder im Wagen…«
    Sie durchforschten auch das zweite von den Vampiren bewohnte Zimmer, doch auch hier war nichts zu entdecken.
    »Wir brechen den Wagen auf«, entschied der Secret-Service-Agent. Sie fuhren mit dem Lift wieder nach unten. Doch schon, als sie sich dem Wagen näherten, erkannten sie, daß alles sinnlos war.
    Die rechte Tür war geöffnet, der Zündschlüssel steckte. Offensichtlich hatte der Fahrer versucht zu starten. Das zuckergesättigte

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