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0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

Titel: 0136 - Falsche Spuren - echte Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: echte Mörder
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Ich sah von Weitem, dass der eine Kerl im Mercury den Fahrer anstieß und auf uns aufmerksam machte. Beide beugten sich gespannt vor.
    Wir taten selbstverständlich, als merkten wir es nicht, und schlenderten auf sie zu.
    Unsere Kollegen hatten uns auf der anderen Straßenseite längst überholt und ihren Wagen ein Stück hinter dem Mercury zum Stehen gebracht. Jetzt kamen sie zu viert in schnellem Schritt etwa zehn Yards hinter dem Mercury über die Straße.
    Ich nickte sehr lebhaft, als ob Phil etwas gesagt hätte, dem ich zustimmen wollte. Da traten sie zu je zwei Mann an beide Seiten des Wagens und ließen ihre Pistolen sehen.
    Wir waren inzwischen nahe genug gekommen, um sie zu verstehen.
    »Lass die Finger von der Hupe, Kleiner!«, sagte ein Kollege. »Sie könnten dir sonst gleich sehr wehtun!«
    Natürlich spielten sie die völlig Ahnungslosen, während sie ausstiegen. Mit lautem Protest, versteht sich. Der Protest ist immer umso lauter, je dreckiger die Weste der Leute ist, mit denen man sich als G-man dienstlich beschäftigt.
    Wir traten zu der Gruppe der sechs Männer, die sich jetzt auf dem Bürgersteig befand.
    »Papiere!«, sagte ich knapp.
    »Hören Sie mal, bei Ihnen wackeln wohl die Glühbirnen in der Fassung da oben, was?«, schimpfte derjenige, der am Steuer gesessen hatte. »Mit welchem Recht…«
    »FBI«, unterbrach ich und hielt ihm meinen Dienstausweis hin. »Also, schnell: ihre Papiere!«
    Er war sichtlich erschrocken, als er die drei Buchstaben unseres Vereins vernommen hatte. Jetzt versuchte er es mit dem letzten Trick, den es in seiner Lage noch gab.
    »Ich habe meine Brieftasche gestern Abend verloren«, sagte er mit bedauerndem Gesicht. »Sie können es mir glauben, Agent! Ich war…«
    »Dann müssen Sie mit zum Districtgebäude kommen, damit wir dort Ihre Identität feststellen können«, schnitt ich ihm das Wort ab. »Und Sie?«
    Der andere konnte jetzt nicht gut mit demselben Märchen aufwarten, das sah er selbst ein. Mit verbissenem Gesicht reichte er uns seine Brieftasche. Einer der Kollegen spielte bereits mit der Dünndruckausgabe des Fahndungsbuches.
    »Mail, Richard D., geboren am 16. 2. 1934 in New York«, sagte ich an.
    Der Kollege blätterte im Fahndungsbuch.
    »Okay«, grinste er plötzlich. »Wird von der Staatsanwaltschaft gesucht 38 wegen mehrfacher Beteiligung an Bandenverbrechen.«
    Der Betroffene sah sich schnell um. Noch bevor er dazu kam, seinen Plan zu verwirklichen, stieß ihm ein Kollege die Pistole in die Seite und sagte ganz gemächlich: »Meine Kugel ist bestimmt schneller!«
    Das war ein sehr überzeugendes Argument. Geschlagen hielt er die Arme für die entgegengestreckten Handschellen hin. Der Fahrer hatte sich bis jetzt am Kinn gekratzt, als wollte er seine Bartstoppeln mit den bloßen Fingernägeln beseitigen.
    Und auf diesen dummen Trick fielen wir herein.
    Urplötzlich hatte er zwei Finger im Mund und ein scharfer Pfiff gellte durch die Gegend.
    Ich blickte am Haus hoch, während die Kollegen jetzt dem Fahrer nicht sehr sanft stählerne Armbänder verpassten. Im sechsten Stock sah ich für den Bruchteil einer Sekunde einen Kopf in einem geöffneten Fenster auftauchen.
    »Zwei von euch in den Hof!«, rief ich den Kollegen zu. »Ihr ändern bringt die Burschen in den Wagen! Phil und ich gehen hinauf!«
    Im Nu entwirrte sich unsere Versammlung. Während Phil und ich die Treppen hinaufstürmten, hörten wir unten die lauten Schritte unserer Kameraden durch den Flur hallen.
    Atemlos kamen wir in der sechsten Etage an. Es gab drei Wohnungstüren, und alle waren geschlossen.
    »Clair«, sagte ich, um Phil den Namen in Erinnerung zu bringen, den uns der Mex genannt hatte.
    Ich raste zur rechten Tür.
    Miller stand auf einem Schild.
    Phil rief schon von links: »Hier.«
    Ich sprang zu ihm. Er hämmerte bereits mit den Fäusten gegen die Tür.
    »Aufmadhen! FBI! Öffnen Sie sofort die Tür!«
    Das ganze Resultat unseres Lärms war, dass die Nachbarn mit neugierigen oder empörten Gesichtern auf dem Treppenabsatz erschienen.
    »Gehen Sie zurück in Ihre Wohnungen!«, rief ich ihnen zu. »So hören Sie doch! Gehen Sie in ihre Wohnungen zurück! Es besteht die Gefahr, dass…«
    Der Schuss aus Clairs Wohnung zersplitterte das Milchglas der oberen Hälfte seiner Tür, fuhr in die Holzverschalung der gegenüberliegenden und ratschte ein paar Splitter in die Gegend. Das wirkte besser als meine Warnung. Kreischend schoben sich die Nachbarn zurück in die schützende

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