0137 - Sturm auf die Galaxis
einzigen Anflug seine Oberfläche zu vernichten. Es war nur dem glücklichen Zufall zu verdanken gewesen, daß sich über dreitausend Schiffe der Überschweren und ein gigantischer Springerpulk von mehr als achtzehntausend Walzenraumern im Anflug auf Yxt befunden hatten.
Vor dieser konzentrierten Ballung an Raumschiffen hatten die Posbis plötzlich ihren Kurs geändert, um sich in robotischer Sturheit den Verbänden entgegenzuwerfen.
Über Hyperfunk hatten die Überschweren um Hilfe gerufen. Atlan schickte sieben Schlachtschiffpulks, jeder zwischen zweihundert bis dreihundert Raumer stark, in das Dress-System.
Die Schlacht um den Planeten dauerte noch an. Aber die Schiffe der Springer waren inzwischen auf Yxt gelandet und nahmen die von Panik erfaßte Bevölkerung an Bord. Nur das nackte Leben wollte jeder retten. Alles andere hatte plötzlich keinen Wert mehr.
Der Planet Fudol war längst eine Glutwüste geworden. Seine Atmosphäre enthielt nicht einmal mehr Spuren von Sauerstoff. Der Atombrand raste um diese Sternenkugel.
Ein Werk der Posbis, der Unheimlichen aus dem Leerraum zwischen den Galaxien.
Und die Schlacht um M13 ging jetzt in den vierten Tag hinein.
Wie dieser Kampf ausgehen würde, wußten Rhodan und Atlan: mit einem Sieg der Roboter - wenn kein Wunder geschah.
Acht Stunden hatten Van Moders und Kule-Tats im narkohypnotischen Tiefschlaf gelegen. Jetzt saßen sie wieder in ihrem Labor. Was in der THEODERICH vorging, berührte sie nicht.
Der junge terranische Experte lehnte sich in seinem Sessel weit zurück und erklärte zu einem Vorschlag des Ara-Wissenschaftlers: „Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben? Nein, Kule-Tats, das ist doch Wahnsinn, zu versuchen, mit den Unsichtbaren eine Verbindung aufzunehmen. Die Laurins sind noch schlimmer als diese Roboterrasse! Haben Sie nicht die letzten Wahrscheinlichkeitsberechnungen über die Unsichtbaren gelesen?
Mit einer Gewißheit von achtundneunzig Prozent behauptet die große Positronik auf der Venus, daß die Laurins weder mit den Posbis noch mit uns biologisch verwandt sind. Eine physikalische Erklärung, warum sie unsichtbar sind, ist bis jetzt noch nicht gefunden worden. Und die Laurins sollen wir zu Hilfe rufen im Kampf gegen die Posbis? Kule-Tats, ist das wirklich Ihr Ernst?” Mutlos sagte der Galaktische Mediziner: „Ein Ertrinkender greift auch nach einem Grashalm, Moders. Ich habe keine Hoffnung mehr...” „Aber ich, Kule-Tats! Zum Donnerwetter, warum sind die Völker aus dem Arkon-Imperium so schnell mutlos? Wir hätten die letzten zweihundert Jahre einige hundert Male nicht überstanden, wenn wir nur ein einziges Mal die Hoffnung aufgegeben hätten!” „Ihr seid ja auch Terraner, Moders!” Der schnappte nach Luft. Er fand kein Gegenargument.
Ihr seid ja auch Terraner! Als ob das etwas Besonderes wäre!
Oder doch?
Moders wechselte schnell das Thema. „Was halten Sie von Stagges Beobachtungen?” Der Ara schwieg.
Moders fuhr fort: „Ich bin eine halbe Stunde früher wach geworden als Sie. Wenn ich mich nicht getäuscht habe, dann hat unsere Positronik buchstäblich geschwitzt, als ich ihr meine Berechnungen gab. Sehen Sie sich das einmal an.” Er schob ihm einen dünnen Stoß Stanzfolien zu.
Die Augen des Galaktischen Mediziners wurden groß. Sein Atem flog.
Immer wieder verglich er eine Folie mit der anderen. Irgend etwas schien ihm nicht zu gefallen. „Moders, sehen Sie mal her.
Sie haben die Kallos-Zuin-Formel angewandt. Wenn positronische Elemente in der Nähe sind, dann darf bei Berechnungen von Plasmen diese Formel nie benutzt werden! Sie erbringt wohl Resultate, nur sind sie falsch. Lassen Sie mich mal mit der Gultreformel rechnen. Sie wissen ja Bescheid: Wahrscheinlichkeitsberechnung über die Unsterblichkeit der genetischen Gruppen ...” Jetzt war die Reihe an Moders, seinen Kollegen fassungslos anzusehen. Kule-Tats saß schon vor der Positronik und bestückte sie mit Werten nach der Gultreformel.
Lautlos arbeitete das große Gerät. Fiebernd warteten zwei Männer auf das Ergebnis. Die erste Folie fiel aus dem Schlitz in den Auffang. Dann ging es Schlag auf Schlag.
Die dreißigste Folie!
„Große Milchstraße”, rief Moders stöhnend, „hört es denn gar nicht auf?” Seine Berechnungen, unter anderem mit der Kallos- Zuin-Formel, hatten neun Folien ergeben.
Bei der achtunddreißigsten Folie stellte die Positronik ihre Tätigkeit ein. Grün leuchtete auf. Das Zeichen dafür, daß die gestellte Aufgabe
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