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0138 - Der Höllensohn

0138 - Der Höllensohn

Titel: 0138 - Der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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ihm in der Zukunft in Südamerika noch ein gefährliches dämonisches Abenteuer bevorstand.
    Falls er dieses in der Sahara überlebte.
    Der ziegenbärtige Professor Wellesley schlenderte herbei, als die drei gerade einstiegen. Am Ausgrabungsfeld, das in den Hang einer riesigen Sanddüne des Großen Erg eingebettet war, wurde nur noch wenig und lustlos gearbeitet.
    Der Samum, der heiße Wüstenwind, trieb Staubschleier und Sand über das Lager und das Ausgrabungsfeld.
    »Sie wollen uns also auch verlassen?« fragte Wellesley grämlich.
    »Sicher, Professor«, antwortete Bill Fleming aufgekratzt. »Passen Sie nur auf, daß Sie nicht versehentlich selbst in die Steinzeit rutschen. Für einen Neandertaler sind Sie ein wenig zu schwach auf der Brust.«
    Professor Wellesley lachte gequält und hüstelte.
    »Mr. Fleming, Sie werden doch im Life-Magazin nicht allzu abfällig über uns berichten? Ich meine, es war ein Irrtum. Wir fanden tatsächlich alte Stücke und Steine, und die ersten Isotopmessungen waren einwandfrei.«
    »Geschenkt«, sagte Bill Fleming und winkte ab. »Irren ist menschlich, wie der Hahn sagte, als er auf die Gummiente stieg. Ich haue Sie schon nicht in die Pfanne, Professor, die Reportage fällt ganz weg. Außer Spesen nichts gewesen. Also hängen Sie sich nicht gleich auf, Sie alter Prä-Paläontholith.«
    Zamorra und Nicole verabschiedeten sich rasch. Dann gab der Professor Gas, und der allradbetriebene 191-PS-Geländewagen schoß vorwärts. Zamorra hatte sich noch nicht recht an das zweistufige Untersetzungsgetriebe der Gänge gewöhnen können.
    Professor Wellesley schaute dem Ford Bronco nach, bis er in einer Staubwolke auf der Piste hinter Beni Abbes verschwunden war. Um sein arg ramponiertes Ansehen in der Fachwelt doch noch ein wenig zu retten, hatte Professor Wellesley Zamorra und Bill Fleming drei Dämonenstatuetten und zwei Keilschrifttafeln überlassen.
    Wenigstens diese beiden Männer sollten nicht auch noch über ihn herfallen.
    Zamorra fuhr auf der zweispurigen Piste in südlicher Richtung.
    Bis zu den Oasen der Roten Stadt In Salah waren es rund 750 Kilometer. Eine Strapaze bei den schlechten Wegverhältnissen und in der glühenden Hitze. Auf den Steinen am Rand der Piste hätte man in der Sonnenhitze Spiegeleier braten können.
    Die holprige Piste führte durch die Sahara, die größte Wüste der Erde. Riesige Sandflächen, Wanderdünen, aber auch Steinwüsten und Felsmassive prägten ihr Gesicht. Rund neun Millionen Quadratkilometer umfaßt die Sahara, und Tag für Tag vergrößert sich ihre Fläche.
    Stellenweise ragten bizarre Felsformationen empor, die vom Flugsand wie von einem gigantischen Strahlgebläse abgeschliffen worden waren. Der Sand hatte verschiedene Farben. Beige und Ockertöne herrschten vor. Aber es gab auch dunkelbraunen, bläulichen oder sogar schwarzen Sand.
    Im gesamten Riesengebiet der Sahara lebten gerade eine halbe Million Einwohner. Sie waren über Oasen zerstreut oder zogen als nomadische Beduinen das ganze Jahr mit ihren Herden von Wasserstelle zu Wasserstelle.
    Die Viehzucht, Dattelpalmen und Oasenackerbau ernährten die Bewohner der Sahara, was auf Arabisch nichts anderes als Wüsten bedeutete. Ihr Leben war sehr hart und karg, daran änderten die Errungenschaften des 20. Jahrhunderts nicht viel.
    Viele Beduinen und Fellachen, die seßhaften Oasenbauern, lebten noch wie zu Abrahams Zeiten.
    Auf vierhundert Kilometern Fahrt über die Wüstenpiste passierten Zamorra, Bill Fleming und Nicole Duval nur eine Handvoll größerer Orte. In den Oasenflecken drehten Esel Schöpfräder, um den Boden zu bewässern, und manche Fellachen ritzten Boden noch mit hölzernen Hakenpflügen mit steinerner Schar.
    Knapp zwei Dutzend Lastwagen und Personenwagen sowie drei Reisebusse, das einzige öffentliche Verkehrsmittel auf dieser Strecke, begegneten den Reisenden. Rechts und links von der Piste standen die Wracks einiger Autos und Lastwagen, die in der glühenden Hitze ihren Geist aufgegeben hatten.
    Tierknochen und auch ein paar Menschengebeine lagen verstreut herum und kündeten von mancher Tragödie.
    Zamorra, Nicole und Bill passierten drei Kamelkarawanen und eine Eselskarawane, die geruhsam dahinzogen. Dann gab es immer ein größeres Gehupe und Geschimpfe, denn die Kamel- und Eseltreiber blockierten mit ihren Lasttieren die ganze Piste und dachten nicht daran zu weichen.
    Nach über 400 Kilometern Fahrt auf der holprigen Piste hatten die drei Reisenden den Hals voller

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