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0138 - Flucht in die Schädelwelt

0138 - Flucht in die Schädelwelt

Titel: 0138 - Flucht in die Schädelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blätter zum großen Teil verloren, aber es hingen auch noch zahlreiche an den schmalen Zweigen.
    Der Winter hatte die Natur überrascht und war den Herbst kurzerhand umgangen.
    Meine Gedanken waren ein wenig abgeschweift. Jetzt atmete ich tief durch und konzentrierte mich wieder.
    Wie so oft saß Suko neben mir und schaute mit auf die Straße.
    Die inzwischen neu eingestellten Scheinwerfer leuchteten die schmale Straße fast völlig aus, und sie rissen auch eine Kreuzung aus der Dunkelheit.
    Ich senkte das Tempo.
    »Links oder rechts«, murmelte ich.
    »Da steht ein Schild.« Suko wies nach vorn.
    Es war vom Wagen aus schwer zu lesen, und Suko stieg aus. Ich fuhr den Bentley links an den Straßenrand, weil ich hinter mir zwei Scheinwerfer gesehen hatte.
    Ein Wagen kam.
    Suko stand im Lichtkreis der Bentley-Lampen und nickte zufrieden.
    Er machte kehrt und wollte einsteigen.
    Inzwischen war der andere Wagen schon verdammt nahe gekommen. Und er fuhr mit einer ziemlich hohen Geschwindigkeit.
    Suko mußte ihn erst vorbeilassen.
    Verdammt, war der Kerl denn wahnsinnig, so zu rasen?
    In meinem Innenspiegel explodierte das Licht seiner Scheinwerfer zu einer gleißenden Kaskade. Es füllte die gesamte Fläche bis zum Rand hin aus.
    Ich sah gar nichts mehr. Dafür hörte ich das Fahrzeug. Der Motor lief überdreht, die Reifen schmatzten auf dem nassen Asphalt, und ich warf Suko einen raschen Blick zu.
    Der flog plötzlich zurück. Warf sich praktisch in den Straßengraben. Das war sein Glück.
    Der heranrasende Wagen hätte ihn sonst auf die Hörner genommen und durch die Luft geschleudert. So fegte das Fahrzeug nur dicht an seinen Schuhspitzen vorbei, schleuderte, wurde wieder herumgerissen und bog in den linken Weg ein. Es war der, der genau zum Wohnhaus des Filmstars führte.
    Die Rücklichter verglühten.
    Suko kletterte aus dem Graben. Er fluchte, denn auf dem nassen Untergrund war er ausgerutscht. Notdürftig reinigte er sich seine Kleidung.
    »Dieser Vollidiot!« schimpfte er, als er wieder in den Bentley stieg. »Ich schätze, der stand unter Stoff.«
    »Oder unter schwarzer Magie.«
    »Wieso?«
    »Er hat den Weg genommen, der zu Barrys Haus führt«, klärte ich Suko auf.
    »Dann treffen wir ihn dort ja wieder.«
    Ich startete.
    Wesentlich langsamer als der verhinderte Rennfahrer fuhr ich den Weg hoch. Es war eine Privatstraße, doch darum kümmerte ich mich nicht. Sie durchlief ein parkähnliches Gelände, das durch hohe Hecken geschützt wurde. Sie hatten bereits eine weiße Haube.
    Am Haus brannte eine einsame Leuchte. Ihr Licht fiel kaum auf die große Treppe.
    Fünf Wagen zählten wir vor dem Haus. Ein kleiner Renault stand quer. Ich mogelte mich mit dem Bentley daran vorbei, umfuhr ein kleines Rondell und parkte dann mit der Kühlerschnauze zum Ausgang hin.
    Wir stiegen aus.
    »Sehen wir uns die Gesellschaft mal an«, sagte Suko. »Wahrscheinlich sind die nicht erbaut, wenn wir ihre Feier stören.«
    »Das ist möglich. Fragt sich nur, welch eine Party die da veranstalten.«
    Von der Seite her schritten wir auf die Treppe zu. Ein wuchtiges Steingeländer begrenzte sie zu beiden Seiten.
    Ich war als erster an der Tür, entdeckte nicht nur einen eisernen Klopfer, sondern auch eine Schelle.
    Darauf legte ich meinen Daumen.
    ***
    »Du bist der letzte!«
    Mit diesen Worten wurde Cecil Turner empfangen.
    Er nickte. »Darf ich eintreten?«
    Barry lachte. »Und wie, mein Freund. Wir haben dich erwartet. Du bringst den fünften Schädel.« Er deutete auf die Kassette in Cecils Hand.
    »Ja, das ist er!«
    Turner war überglücklich, daß ihn ein Mann wie Lionel Barry duzte. Aber sie gehörten jetzt zusammen, waren ein Kreis, eine verschworene Gemeinschaft.
    Im Hintergrund sah Cecil einen Mann stehen, der wohl nicht zu ihnen paßte. Der Kerl trat zwei Schritte vor und geriet in den Lichtkreis einer Lampe.
    Cecil erschrak. Das war ein richtiger Hüne mit gewaltigen Muskelpaketen und ausgebeulten Schultern, unter denen er sicherlich seine Waffen trug.
    Barry bemerkte den Blick des neu Angekommenen und lachte.
    »Das ist Link, mein Leibwächter. Er wird dafür sorgen, daß wir ungestört bleiben.«
    »Gut!« flüsterte Cecil.
    »Darf ich dich jetzt zu den anderen bringen?«
    »Natürlich, sie warten doch schon.«
    »Das stimmt, denn ohne deinen Schädel ist der Kreis nicht geschlossen, und Asmodina kann nicht erscheinen. Sie soll und wird von uns ihre Kette bekommen.«
    »Weißt du, welch eine Bewandtnis es damit hat?«

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