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0138 - Risiko unendlich groß

Titel: 0138 - Risiko unendlich groß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einzigen Kasten abzuschießen. Dreißig Mann hören mir im Augenblick zu. Dreißig Mann denken das, was ich sage: Es ist aus mit uns, Mercant! Es ist vorbei mit dem Blauen System, es ist vorbei mit dem Solaren Imperium, und es ist vorbei mit Arkon! Aus! Schluß! Ende!” Er mußte es wissen. Bei ihm liefen alle Nachrichten über den Kampfverlauf ein. Die dreißig Mann, von denen der Arkonide sprach, waren sein Generalstab: Terraner, in der Solaren Flotte geschult, Männer, die sich in schier ausweglosen Situationen bewährt hatten.
    Mercant riß sich zusammen und meinte gelassen: „Atlan, daß alles vorbei sein soll, glaube ich erst, wenn der Chef es mir sagt!” Über weite Lichtjahrstrecken hinweg kam Gelächter. „Mercant, die Posbis und ihre Transformstrahl-Bomben haben uns jede Hoffnung ausgetrieben. Wenn Sie das alles gesehen hätten, was wir sehen mußten, dann wären Sie auch so verzweifelt! Mercant, da gehen reihenweise blühende Planeten unter, wo Milliarden seit vielen Generationen friedlich leben durften. Und wir ... wir können nichts tun, um diese Verbrechen zu verhindern. Wir müssen einen Planeten nach dem anderen diesen seelenlosen Robotern überlassen. Und ständig ist ihr verdammter Symbolspruch zu hören: Wir sind wahres Leben!
    Und was haben Sie mir jetzt zu sagen, Mercant?” Der sah ihn nachdenklich an. „Nicht viel, Atlan. Der Chef ist nach Frago unterwegs. Laut Untersuchungen akonischer Experten nimmt der Robotplanet Frago eine Schlüsselstellung unter den interkosmischen Stationen der Posbis ein. Er ist so etwas wie ein Nervenknoten.” „Arkons Götter mögen uns gnädig sein, Mercant”, fiel der Imperator ihm ins Wort. „Wissen Sie, was geschieht, wenn Rhodan seine Hand auf diesen posbischen Nervenknoten legt? Dann werden Fragmentraumer gleich zu Hunderttausenden über unsere Galaxis hereinbrechen! Dann ist für uns das Ende gewiß.” Mercant erinnerte sich, daß der Chef Befürchtungen gleicher Art gehabt hatte. Es fiel ihm schwer, Atlan eine Antwort zu geben. Er flüchtete sich in die Bemerkung: „Es gibt nie nur eine Möglichkeit, sondern immer zwei, Imperator. Es kann auch das Gegenteil der Fall sein.” „Wir verschwenden nur Zeit, Mercant. Ich melde mich wieder, irgendwann einmal. Vielleicht dann, wenn das ehemals so stolze Große Imperium nur noch aus Arkon I, II und III besteht.” Mercants Bildschirm wurde grau. Der Arkonide hatte auf seinem Flaggschiff die Telekomverbindung aufgehoben. Minutenlang blieb der Abwehrchef unbeweglich in seinem Sessel sitzen.
    Nachdenklich schüttelte er den Kopf.
    Er gab Atlan recht, die Situation war hoffnungslos. Und an die Folgen, die sich aus Rhodans Experiment mit Frago ergeben konnten, durfte man nicht denken.
    Ging es tatsächlich dem Ende zu?
    War das alles der Beginn einer neuen Ära, in der halbbiologische Roboter die Herrschaft über diese Milchstraße an sich rissen?
    Die Bahn von Frago lag mittlerweile so genau fest, daß die Rechengehirne an Bord der Raumer in der Lage waren, den Standort des Planeten für jede Sekunde zu berechnen. Obwohl die Robotwelt - eine einzige Industriezentrale - unter dem Schutz eines gewaltigen Relativfeldes lag, konnte sie doch geortet werden.
    Jenseits des Sternenmeeres, dreitausend Lichtjahre tief im Interkosmos, warteten zehntausend terranische Raumer auf ihre X-Zeit. Die linke Seite der Panoramaschirme zeigte das gleißende Band der Milchstraße, in der sich ein Kampf auf Leben und Tod abspielte.
    In den Kommandozentralen der Raumer herrschte Stille. Auf jedem Schiff zählte die Bordpositronik die Zeit herunter. X-Zeit kam.
    Zehntausend Raumer, durch Rechenmaschinen gesteuert, setzten sich in Bewegung. Der dichtgedrängte Verband löste sich von Sekunde zu Sekunde stärker auf, und jedes Schiff ging auf seinen vorgeschriebenen Kurs.
    Die zweite X-Zeit kam.
    Die Kalups begannen in den Zellen zu dröhnen. Kugelgiganten schienen auf der Stelle zu verschwinden. Zehntausend Raumer existierten im Normaluniversum nicht mehr.
    Der Zwischenraum hatte sie aufgenommen. Und hier beschleunigten sie, und die Geschwindigkeitswerte erreichten astronomische Zahlen.
    Kurz hatten sich die Rundsichtschirme verdunkelt. Dann tauchte das gleißende Band der heimatlichen Galaxis erneut auf. Über Relieftaster sahen die Besatzungen aus dem Zwischenraum in das normale Universum hinein.
    Die dritte X-Zeit kam.
    Zehntausend Schiffe näherten sich der Roboterwelt Frago, einem Planeten, der vor undenklichen Zeiten einmal zu

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