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0138 - Risiko unendlich groß

Titel: 0138 - Risiko unendlich groß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegenüber.
    „Solarmarschall, unser Vorrat an spaltbarem Material ist heute um 16:35 Standardzeit aufgebraucht. Um 16:35 muß ich alle Bänder, auf denen Torpedos hergestellt werden, stilllegen lassen!
    Es ist jetzt 11:13 Uhr!” „Was habe ich damit zu tun, Macon?” Mercants Stimme klang scharf. „Es ist Ihre Aufgabe, für genügende Vorräte zu sorgen und ...” Er schwieg abrupt. Macon hatte ihn mit seinem bitteren Lachen unterbrochen.
    „Natürlich ist es meine Aufgabe, Solarmarschall, aber was nützt es uns, wenn spaltbares Material einfach nicht mehr heranzuschaffen ist! Verstehen Sie denn nicht? Hier, das sind unsere augenblicklichen Fertigungszahlen. Sie lassen sich sehen.
    Jedes Projektil verlangt nach einer Gigabombe. Hier steht es, in Tonnen ausgedrückt, wie viel die Bänder in jeder Stunde an spaltbarem Material verschlingen. Mit Anlaufen der Großserien habe ich sofort neues Material angefordert. Acht Spezialgroßraumer waren im Anflug auf Arkon III. Nicht einer ist angekommen! Ich habe Notrufe losgelassen. Fünf weitere Schiffe haben Kurs auf uns genommen. Seit mehr als sieben Stunden sind auch sie überfällig. Sie antworten auf keinen Ruf! So sieht es auf diesem Gebiet aus. Darum bin ich hier, um mit Ihnen eine Möglichkeit zu finden, Nachschub heranzubekommen.” Mercant, ein ausgezeichneter Psychologe, hatte Macon aussprechen lassen. Aus langer Erfahrung wußte er, daß aufgeregte Menschen oft den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Macon war ihm als hervorragender Koordinator bekannt, der auf dem Sektor Großserie keinen Konkurrenten hatte. Wenn die Lage so schlecht war, wie der Diplomingenieur sie soeben geschildert hatte, dann war es Zeit, Atlan zu informieren, ja, die gesamte Galaxis davon zu unterrichten.
    Aber gab es tatsächlich keine Lösung dieses dringenden Nachschubproblems?
    „Macon, wie lauten die Nachrichten zur Zeit?” Der winkte ab. „Vor morgen früh kann der erste Laster nicht hier sein. Aber was nützt das? Er kommt ja doch nicht durch. Diese verdammten Roboter fangen ihn unterwegs ab. So ist es doch seit Stunden, Tagen ...” Der Mann war verzweifelt und völlig erschöpft.
    Mercant erhob sich und trat neben Macon. „Jetzt hören Sie mir einmal ruhig zu, Macon. Unterbrechen Sie mich nicht. Wenn Sie diesen Raum verlassen, dann gehen Sie schnurstracks zur Funkzentrale. Über Telekom rufen Sie die Großraumlaster an, die versuchen, spaltbares Material heranzubringen. Ob jetzt ein paar Stunden mehr verloren gehen oder nicht, ist belanglos. Die Großraumlaster dirigieren Sie um zum Mars. Ja, Sie haben mich richtig verstanden. Zum Mars umdirigieren! Dort steht der neue leistungsfähige Akontransmitter. Über den Transmitter kommt das Material hier sicher an!” Beinahe kindliches Staunen lag in Macons Blick. Sein abgespanntes Gesicht wirkte plötzlich wieder frisch. „Mein Gott”, stammelte er immer wieder, „warum bin ich nicht selbst auf diese Idee gekommen? Warum nicht?” Mercant glaubte Macons Versagen zu kennen. „Wann haben Sie zum letzten Mal geschlafen, Macon? Richtig geschlafen?” Der andere stutzte, wollte sich erheben. Mercant drückte ihn in den Sessel zurück.
    „Wann? Geschlafen? Ich geschlafen? Solarmarschall, ich weiß es nicht.” „Das habe ich mir gedacht. Erledigen Sie das, was ich Ihnen eben auftrug, Macon, und dann haben Sie nur noch eins zu tun: zu schlafen. Das ist ein dienstlicher Befehl. Lassen Sie sich um sechzehn Uhr wecken. Dann kommen Sie immer noch früh genug, um um 16:35 die Bänder stillzulegen.” „Um 16:35 die Bänder abschalten? Nein, Solarmarschall! Ich kann mich jetzt doch nicht niederlegen. Wenn ich vorhin richtig gerechnet habe, als Sie die Idee mit dem Transmitter ins Gespräch brachten, dann trifft die erste Nachschubmenge gegen vierzehn Uhr hier ein. Wenn sie ankommt, muß ich dabei sein ...” „Sie haben dann zu schlafen! Zum Donnerwetter, Macon. Sie haben zu schlafen, oder ich bringe Sie vor das Kriegsgericht der Solaren Flotte! Bitte, gehen Sie!” Macon eilte aus dem Raum.
    Mercant setzte sich mit Atlan in Verbindung. Als er dessen Gesicht auf dem Bildschirm sah, wußte er, wie es an der Front in M13 aussah.
    Der Arkonide, vor mehr als zehntausend Jahren Admiral einer gigantischen Raumflotte und dann als Schiffbrüchiger auf der Erde gelandet, sprach Terranisch.
    „Mercant, es geht dem Ende entgegen. Diese Roboter treiben uns wie die Hasen. So viele Raumtorpedos gibt es gar nicht, um gleich Tausende auf einen

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