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014 - Der Tod über Paris

014 - Der Tod über Paris

Titel: 014 - Der Tod über Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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klettern.
    »Was ist das«, fragte Hank, »die verdammte Kavallerie?«
    »Wer weiß«, gab Matt zurück und rang sich ein Grinsen ab. »Kommt die nicht immer im letzten Augenblick, wenn brave Amerikaner in Gefahr sind?«
    Im nächsten Moment hatte der fremde Besucher den Wagen erreicht und sprang durch das Fenster. Als er die Kapuze seiner zerlumpten Kleider zurückschlug, erkannte Matt, dass es kein anderer als der Kerl war, bei dem er sich am Triumphbogen nach dem Weg erkundigt hatte.
    Der spindeldürre Mann mit dem schwarzen Haar blitzte ihn aus kleinen Schweinsäuglein an. »Schnell«, zischte er Matt in der Nomadensprache zu.
    »Komm mit!«
    »Was? Wohin?«
    »Wir gekommen, dich zu befreien.«
    »Aber…« entfuhr es Matt verblüfft. »Wieso?«
    »Weil du stark bist! Du gebietest dem Donnerrad. Gesehen, wie Feuerfaust das Auge des Avtar zerstörte. Du uns retten. Nur du…«
    Donnerrad? Feuerfaust? Matt nickte, als ihm klar wurde, was der Kerl meinte - der Laster und die Pistole. Er hütete sich aber davor, kundzutun, dass er beides nicht mehr besaß.
    »Komm mit uns, schnell. Me'ros Verstärkung schicken. Müssen gehen.«
    Matt zuckte mit den Schultern. Er hatte zwar keine rechte Vorstellung, was der Lumpenmann von ihm wollte - aber ganz sicher war es immer noch besser, als hierzubleiben und darauf zu warten, dass sie an den Monstervogel verfüttert wurden.
    »Einverstanden«, erklärte er. »Meine Freunde begleiten uns.«
    »Nein!«, verbot der Lumpenmann schnell. »Zu viele uns nur aufhalten. Seil trägt nur einen. Die Me'ros…«
    »Entweder alle oder keiner«, schärfte Matt dem Mann ein. »Überleg es dir!«
    Der Schwarzhaarige dachte nach; sein rundes Gesicht zerknitterte sich. Eben wollte er etwas erwidern, als aus dem entgegengesetzten Tunnel laute Rufe drangen, zorniges Geschrei…
    »Die Me'ros!«, entfuhr es dem Fremden voller Entsetzen. »Sie kommen! Müssen fliehen. Keine Zeit, alle zu befreien! Entscheide!« Damit sprang der Mann aus dem Fenster und glitt am Seil in die Tiefe, dem Boden der Halle entgegen, wo sich seine Leute bereits zur Flucht wandten. Horden von Me'ro-Kriegern stürmten heran, zornig ihre Waffen schwenkend.
    »Schnell«, raunte Aruula Matt zu.
    »Maddrax muss gehen. Das ist unsere einzige Chance.«
    »Aber…«, wollte Matt widersprechen.
    »Sie hat Recht«, pflichtete Hank der Barbarin bei. »Du hast es gehört: An dem Seil kann immer nur einer nach unten! Wir alle schaffen es nicht!«
    Eben kam der Dürre am Grund des Gewölbes an. Matt blickte von einem zum anderen, dann stand sein Entschluss fest. »Ich komme zurück«, versprach er - dann kletterte auch er aus dem Fenster und rutschte an dem rauen Seil so schnell in die Tiefe, dass er sich die Handflächen verbrannte.
    »Geh nach Notre Dame, Matt!«, hörte er Hank Williams noch aus Leibeskräften brüllen. »Hörst du? Geh nach Notre Dame…«
    Als hätten der Lumpenmann und seine Leute geahnt, wie sich Matt entscheiden würde, hatten sie ausgeharrt. Nun, da er sich zu ihnen gesellte, gaben sie Fersengeld, rannten Hals über Kopf durch die Halle, der dunklen Mündung des Tunnels entgegen, aus dem sie gekommen waren.
    Die Me'ros hatten sie fast erreicht. Zwei der, Lumpenmänner blieben zurück, um sich den Freaks todesmutig entgegenzustellen. Die Me'ros metzelten sie kurzerhand nieder, durchbohrten sie mit ihren langen Spießen. »Maite!«, zischte Matts Befreier seinen Leuten zu, und alle rannten so schnell sie konnten, liefen um ihr Leben.
    Matt blieb keine Zeit, um zurückzublicken oder sich um Hank und Aruula Sorgen zu machen - er war damit beschäftigt zu rennen und den Kopf zwischen die Schultern zu ziehen, während ein Hagel von Pfeilen auf die Flüchtenden niederging.
    Der Mann neben Matt gab einen erstickten Schrei von sich, als sich eines der mörderischen Geschosse in seinen Nacken bohrte. Der arme Kerl brach zusammen und fiel zurück; sein schmerzverzerrtes Gesicht verschwand in der Dunkelheit.
    Dann hatten die Flüchtenden den Tunnel erreicht. Hals über Kopf rannten sie hinein, folgten den alten Schienensträngen. Sie nahmen sich nicht die Zeit, Gegenwehr zu leisten - die in Lumpen gekleideten Kämpfer wussten, dass sie der Raserei der Me'ros nichts entgegenzusetzen hatten.
    Wieder zischten Pfeile durch die Dunkelheit. Matt hörte, wie einige seiner Begleiter aufschrien und jäh verstummten.
    ***
    Es war ein unheimliches, gespenstisches Szenario. Atemlos rannten sie durch die Dunkelheit, konnten kaum etwas

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