Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
014 - Der Tod über Paris

014 - Der Tod über Paris

Titel: 014 - Der Tod über Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
Vom Netzwerk:
»Aruula hat es mir beigebracht. Sie hat viele Talente.«
    Hank ließ seinen Blick über den Körper der Barbarin gleiten, über ihre schlanke Taille, ihre vollen Brüste und ihre nackte, mit grünen und blauen Linien verzierten Haut. »Darauf möchte ich wetten«, meinte er anerkennend.
    Die junge Frau gesellte sich zu ihnen. Wie sich zeigte, beherrschte sie die Nomadensprache, wenn auch sehr unzureichend. Immerhin konnte sie sich verständlich machen.
    »Ihr Fremde… nicht kennen Fluch von Parii… Avtar… großer Vogel… Freund der Me'ro… wir sterben… Futter für den Avtar…«
    »Was?« Matt glaubte nicht recht zu hören. »Soll das heißen, diese Kerle verfüttern Menschen an diese Monsterkreatur?«
    Traurig senkte die junge Frau ihren Blick, nickte. »Mein Bruder… von Avtar gefressen, als draußen auf den Feldern… nun auch ich sterben…«
    »Nein, das wirst du nicht!«, sagte Matt entschieden. »Wie heißt du?«
    »Felia.«
    »Hör zu, Felia«, meinte Matt. »Wir werden versuchen hier rauszukommen. Niemand von uns wird an den Avtar verfüttert werden, in Ordnung?«
    »Du solltest dich vorsehen mit dem, was du verspricht«, tadelte Aruula und deutete nach unten, wo die Wachen um das Feuer saßen. »Wir können nicht fliehen. Und selbst wenn, wären wir den Wachen unterlegen.«
    Matt schluckte hart. Er wusste, dass seine Begleiterin Recht hatte. Seufzend lehnte er sich zurück, blickte stumm vor sich hin. Natürlich war er froh, Hank gefunden zu haben, noch dazu unverletzt und am Leben. Nur hätte er sich ein wenig günstigere Umstände für ihr Zusammentreffen gewünscht…
    ***
    Die Dunkelheit war fast undurchdringlich. Die in Lumpen gehüllten Gestalten, die durch den langen Tunnel schlichen, bewegten sich nahezu lautlos, huschten wie Phantome durch die Finsternis.
    Dann, endlich, gewahrten sie spärliches Licht am Ende der gewaltigen Betonröhre. Der Anführer des kleinen Trupps gab ein Zeichen, und seine Begleiter zogen ihre Waffen blank - Speere aus Holz, Messer, rostige Eisenstangen, die sie als Totschläger benutzten. Ihre eingefallenen schmutzigen Mienen wirkten grimmig und zum Äußersten entschlossen, während sie vorsichtig zum Ende des Tunnels pirschten.
    Hinter einem Schutthaufen suchten sie Zuflucht, spähten in das Gewölbe, das sich vor ihnen erstreckte und in dem jener Kasten aus rostigem Eisen hing, in dem die Me'ros ihre Gefangenen festzuhalten pflegten.
    Unterhalb davon saßen die Wachen am Feuer und spielten mit Würfeln. Offenbar rechneten die Me'ros nicht damit; dass jemand den Mut besaß, sie in ihrem eigenen Reich anzugreifen.
    Ein verwegenes Lächeln huschte über die Miene des Anführers. Dann gab er das Zeichen zum Vorrücken.
    In Windeseile huschten die zehn Männer aus ihrem Versteck, rannten mit gezückten Waffen zu den Wachtposten hinüber - und schlugen erbarmungslos zu.
    Der erste der Wachmänner begriff nie, was mit ihm geschah - ein schweres Eisenrohr zuckte aus der Dunkelheit und zerschmetterte ihm den Schädel. Sein Kamerad, ein zahnloser, buckliger Bursche, gab eine kehlige Verwünschung von sich - im nächsten Moment wurde sein Brustkorb von der Spitze eines Speeres durchbohrt.
    Die übrigen Wachen sprangen auf und griffen zu ihren Waffen. Von einem Augenblick zum anderen entbrannte ein heftiger Kampf, als sich die zerlumpten Angreifer auf die Me'ros stürzten und sie grausam niedermetzelten.
    Der Anführer des Trupps ließ sein Messer wirbeln, schnitt einer der Wachen kurzerhand die Kehle durch. Dann nahm er hastig das geflochtene Seil ab, das er bei sich trug und an dessen Ende ein verdrehtes Eisenstück hing, das als Haken diente.
    Es sirrte, als der drahtige Mann das Ding durch die Luft schleuderte, steil empor, geradewegs durch das Fenster des Waggons…
    ***
    »Was…?« Matt schreckte aus unruhigem Schlummer hoch und war sofort hellwach. Er hörte die Kampfgeräusche, die vom Grund der Halle heraufdrangen, sah den Haken, der in der Fensteröffnung hing.
    »Shit«, knurrte Hank, der ebenfalls aufgewacht war. »was geht da vor…?«
    Die beiden Männer stürzten zum Fenster, gefolgt von Aruula und Felia, die sich ihnen angeschlossen hatte.
    Matt spähte hinab, sah, wie sich im Lichtschein des Lagerfeuers ein blutiger Kampf abspielte. Mehrere zerlumpte Gestalten waren über die Me'ro-Wachen hergefallen und stachen sie grausam nieder. Einer der Kerle hatte den Haken geworfen und war dabei, mit bemerkenswerter Behändigkeit zum Waggon herauf zu

Weitere Kostenlose Bücher