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014 - Die Insel der wandelnden Toten

014 - Die Insel der wandelnden Toten

Titel: 014 - Die Insel der wandelnden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Gasfeuerzeug zugeklappt, in seiner Tasche verstaut und paffte genüßlich an seinem Glimmstengel.
    »Zünden Sie das Feuerzeug noch einmal an und halten Sie die Flamme über die Landkarte!« verlangte Dorian. »Los, machen Sie schon!«
    Gianni gehorchte verständnislos. Er ließ das Feuerzeug beinahe fallen, als er die Szene auf der Landkarte erblickte.
    »Heilige Mutter Gottes! Es ist, als würden wir durch ein Fenster einen weit abgelegenen Teil des Dschungels sehen. Und was ist das für ein Wesen?«
    »Das ist ein Werwolf«, erklärte Dorian. »Ein Mensch, der in Vollmondnächten zu einer reißenden Bestie wird.«
    »Aber so etwas gibt es doch nicht!«
    »Was für ein Narr Sie doch sind, Gianni. Ist Ihnen noch immer nicht klargeworden, daß es auf dieser Insel viel Unmögliches gibt? Können Sie mit Ihrem Verstand etwa erklären, wie es kommt, daß eine Steinstatue einen Mann umarmt und dieser Mann dann verwest?«
    Gianni sagte nichts darauf, aber seine Hand mit dem Gasfeuerzeug zitterte. Dorian konzentrierte sich wieder auf die Geschehnisse auf der Landkarte. Valiora lief immer noch vor dem Werwolf davon. Dorian wußte, daß die Szene Realität war und sich irgendwo in dem Dschungel tatsächlich abspielte. Die Frau konnte den Werwolf auf Distanz halten. Sein Gebrüll gellte gespenstisch durch die Nacht. Das fahle Mondlicht, das durch das Blätterdach fiel, ließ ihn noch viel furchterregender aussehen. Jetzt hatte Valiora eine ihrer Steinstatuen erreicht und ging darin auf. Der Werwolf umkreiste die Steinstatue knurrend, machte Anstalten, sie anzuspringen, wich dann aber wieder zurück.
    »Los, laß dich von der Statue umarmen!« drängte Dorian, als könnte er den Werwolf beeinflussen.
    Aber der Werwolf dachte nicht daran. Den Schweif zwischen die Hinterbeine geklemmt, zog er sich unwillig und heulend zurück. Die Szene verblaßte. Die Landkarte war wieder ein Stück Papier mit kartographischen Eintragungen. Nur das Heulen des Wolfes klang immer noch schaurig durch die Nacht. Dorian konnte durch die Blätter die volle Scheibe des Mondes sehen.
    »Er ist ganz in unserer Nähe«, sagte Gianni bestürzt. »Glauben Sie, daß er uns wittern wird?«
    Wieder heulte der Werwolf auf, diesmal klang er jedoch nicht mehr enttäuscht.
    »Er hat uns bereits gewittert.«
    Gianni entsicherte die Maschinenpistole und sprang auf.
    »Mit der Maschinenpistole könnten Sie nur etwas ausrichten, wenn sie mit Silberkugeln geladen wäre. So aber ist sie nutzlos.«
    »Verdammt! Wie sollen wir uns dann dieser Bestie erwehren?«
    Dorian lauschte auf das Geheul des Wolfes. Er war ganz nahe. Viel Zeit würden sie nicht mehr haben. Ein Werwolf im Blutrausch belauerte seine Opfer nicht lange, sondern stürzte sich sofort auf sie.
    »Ich habe bemerkt, daß Sie ein Kreuz an einer Kette um den Hals tragen«, sagte Dorian.
    »Warum kommen Sie ausgerechnet jetzt damit?« entgegnete Gianni ungehalten und versuchte das Dickicht mit den Augen zu durchdringen. »Ich bin eben gläubig.«
    »Und ich habe auch bemerkt, daß die Kette und der Anhänger aus Silber sind.«
    »Na und?«
    »Warum nicht aus Gold, Gianni?«
    »Man sagt, daß Silber sich schwarz verfärbt, wenn ein Kranker es trägt. Ich möchte es sofort wissen, wenn ich krank werde.«
    »Geben Sie mir die Kette, Gianni!« verlangte Dorian. »Wir haben nicht mehr viel Zeit«
    »Weshalb?«
    »Geben Sie schon her!«
    Gianni griff sich unters Hemd und zog die schwere Silberkette mit dem Kreuz über den Kopf. Dorian riß es ihm aus der Hand. In diesem Augenblick teilten sich die Büsche, und der Werwolf kam herausgestürzt.
    Gianni feuerte das Magazin der Maschinenpistole auf ihn leer. Obwohl die Geschosse den Werwolf nicht verletzten konnten, so hielten sie ihn zumindest eine Weile in Schach. Doch als das Magazin leer war, und Gianni ein neues hervorholen wollte, griff der Werwolf an.
    Da schaltete sich Dorian ein. Er sprang die Bestie an. Noch im Sprung stieß er dem Werwolf die Faust, in der er die Silberkette mit dem Kreuz hielt, in den Rachen. Er stopfte ihm die Kette samt Anhänger in den Schlund. Dann zog er die Hand wieder raus. Eine Weile mußte er mit der Bestie ringen, bevor es ihm gelang, die Wolfsschnauze mit beiden Händen zuzudrücken, damit der Werwolf das Silber nicht ausspeien konnte. Diesem blieb nichts anderes übrig, als hinunterzuschlucken, was Dorian ihm in den Rachen gesteckt hatte. Er begann sich daraufhin wie verrückt zu gebärden, lief im Kreis und schnappte mit den

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