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0140 - Mörder auf freiem Fuß

0140 - Mörder auf freiem Fuß

Titel: 0140 - Mörder auf freiem Fuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörder auf freiem Fuß
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gemütlicher gewesen.«
    Eine knappe halbe Stunde später trafen Phil und ich vor dem Hause ein. Vom zuständigen Revier war Leutnant Miller am Tatort. Er erstattete Bericht.
    »Der Polizist ist nicht vernehmungsfähig. Schwere Gehirnerschütterung, vielieicht sogar Schädelbruch. Ich habe Zeugenaussagen, daß etwa um dreiundzwanzig Uhr fünfzehn Minuten ein Lastwagen vor dem Haus stand. Unser Beamter wurde um halb zwölf von Passanten entdeckt.«
    »Also alles ziemlich frisch. Gehen wir ins Haus!«
    Die Tür stand auf. Es waren auch keine Zeichen von Gewalt zu entdecken. Lediglich ein Stuhl war umgestürzt.
    »Scheint nicht einmal eine ernsthafte Rauferei gegeben zu haben«, stellte Phil fest. »Hast du dich schon um Carrol Bender gekümmert?«
    »Ich rief in seiner Wohnung an. Es meldete sich niemand.«
    »Es wäre also möglich, daß er sich hier aufgehalten hat?«
    Auf dem Tisch standen zwei Gläser. Ich fischte einen der Zigarettenreste aus dem Aschenbecher.
    »Es ist wahrscheinlich bis zur Sicherheit. Das hier ist seine Zigarettenmarke.«
    »Dann wurde also nicht nur die Dame, sondern auch der Liebhaber gekidnappt?«
    Ich strich durch die Halle und schnitt ein mißmutiges Gesicht. »Du scheinst dir über diesen Fall durchaus nicht im klaren zu sein, lieber Jerry?« fragte Phil mit leisem Hohn.
    »Verdammt, nein«, knurrte ich. »Zweimal ist auf Eleonor Truster ein Mordversuch unternommen worden. Zweimal bemühte sich ein miserabler Schütze, sie hier an Ort und Stelle zu töten, kannst du einen Sinn darin sehen, daß als dritter Versuch ein Kidnapping unternommen wurde und daß man nicht nur die Frau, sondern auch unseren Kollegen Bender abschleppte, anstatt beide kurzerhand über den Haufen zu knallen?«
    »Nicht den geringsten«, antwortete Phil. »Es sei denn, die beiden Mordversuche wären keine Mordversuche gewesen, sondern nur die Vorbereitung zu dem Unternehmen, das heute abend gestartet wurde und ja offensichtlich auch glückte.«
    »Und welchen Sinn sollen diese vorbereitenden Mordversuche gehabt haben?«
    »Carrol Bender in diese Wohnung zu locken?« schlug Phil vor.
    »Und was sollen Gangster mit Carrol anfangen?«
    Darauf wußte auch Phil keine Antwort.
    »Unser guter Carrol scheint eine wichtige Rolle in dieser Geschichte zu spielen«, sagte er vorsichtig.
    »Eine so wichtige Rolle, daß ich mich manchmal frage, ob der gute Carrol wirklich ein guter G-man ist?«
    »Wenn er sich auf die andere Seite geschlagen hätte, dann hat sich die Auswahlkommission für den FBI. - Dienst aber gewaltig geirrt«, sagte Phil.
    »Unsinn«, brummte ich. »Der Junge ist goldrichtig, oder ich habe keine Augen mehr im Kopf«
    »Eine Frau kann auch von einem anständigen Mann eine Menge fragwürdiger Taten erreichen, wenn sie es nur versteht, ihm den Kopf zu verdrehen«, gab Phil eine schmerzliche Lebensweisheit von sich. »Was willst du unternehmen, um Benders Schicksal aufzuklären?«
    »Standwich«, sagte ich. »Wir müssen Standwich finden. Die Lösung des Rätsels liegt bei ihm.«
    »Hoffentlich brauchen wir unter acht Millionen New Yorkern nicht zu lange zu suchen, und wenn wir ihn finden, dann hat er hoffentlich nicht seine Meute von Totschlägern bei sich, sonst ist es sehr fraglich, ob du ihn aus der Mitte der Meute ausreichend lebendig herausholen kannst, daß er noch fähig ist, deine Fragen nach des Rätsels Lösung zu beantworten.«
    Mir zuckte ein Gedanke durch den Kopf. Ich wandte mich an Leutnant Miller.
    »Leutnant, lassen Sie Ihre Leute abrücken. Keine Nachricht über die Ereignisse an die Presse. Ich möchte, daß wir so tun, als wäre nichts passiert. Stellen Sie einen anderen Polizisten vor die Villa.«
    »In Ordnung, Cotton. Ich werde es sofort veranlassen.«
    Er ging und nahm an Cops mit, was herumstand.
    Ich nahm den Hörer vom Telefon. Phil sah mir aufmerksam zu.
    Ich rief die Zentrale an. »Geben Sie mir die Nummer von Ann Syler.«
    Ich erhielt die Nummer und wählte sie. Es dauerte lange, bis sich jemand meldete.
    »Ein anständiges Girl schläft um Mitternacht«, kommentierte Phil meinen anscheinend vergeblichen Versuch.
    Dann knackte es in der Leitung, und eine leicht verschlafene Frauenstimme sagte:
    »Syler. Was ist los?«
    »Ann, hier spricht Cotton. Wir befinden uns in dem Hause 11. Avenue, Nummer 2348 Es ist eine alte, ziemlich verkommene Villa. Ich möchte, daß Sie sofort kommen. Bringen Sie einen Schlafanzug, die'Zahnbürste, ein Kleid zum Wechseln und eine Pistole

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