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0140 - Schreie in der Horror-Gruft

0140 - Schreie in der Horror-Gruft

Titel: 0140 - Schreie in der Horror-Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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richtete sich die Gräfin auf. »Ich kriege dich!« keuchte sie. »Ich kriege dich, warte, du Biest.« Augenblicklich nahm sie die Verfolgung auf.
    Ilona hatte bereits einen Vorsprung herausgearbeitet. Leichtfüßig rannte sie über den Gang. Ihr Umhang flatterte zur Seite und gab einen Teil des Körpers frei. An Scham dachte das Mädchen nicht.
    Ilona wollte sich nur retten.
    Da war die Tür.
    Und die Gräfin hatte sie nicht abgeschlossen, dieses wußte Ilona genau.
    Wuchtig riß sie die Tür auf.
    Fast wäre sie ihr sogar noch gegen den Kopf geprallt. Ilona konnte im letzten Moment ausweichen und tauchte in das dahinter liegende Zimmer.
    Da sah sie Brunhilde.
    An die Stumme hatte sie gar nicht mehr gedacht. Es waren also zwei Gegnerinnen, denn daß Brunhilde ihr helfen konnte, daran glaubte sie nicht.
    Die Stumme war gerade dabei, Ilonas Kleidung zu sortieren. Als das Mädchen ins Zimmer stürzte, fuhr sie herum.
    »Gib her!« schrie Ilona und war mit einem gewaltigen Sprung bei Brunhilde, um ihr die Kleidung zu entreißen, doch die drehte sich, und Ilona faßte ins Leere.
    Da erschien die Gräfin.
    Das Zigeunermädchen hörte ihr Lachen und reagierte sofort. Es faßte einen Stuhl an der Lehne, hob das Sitzmöbel hoch, kreiselte herum und schleuderte der Untoten den Stuhl entgegen.
    Der krachte gegen ihre Brust.
    Aufhalten konnte Ilona die Gräfin mit dieser Waffe nicht, wohl aber ablenken und Zeit herausschinden, denn die brauchte sie, um an das Kreuz zu gelangen.
    Sie warf sich der Stummen entgegen und riß ihr die Kleider aus den Händen.
    Brunhilde stieß einige unartikulierte Laute aus und wollte nachgreifen. Ilona aber war schneller und wich zur Seite aus. Leider hing der Rock nicht so, daß sie direkt in die Tasche greifen konnte, er war ziemlich verknautscht, und Ilona mußte erst suchen, bis sie die Öffnung gefunden hatte.
    Das kostete Zeit.
    »Pack sie!« schrie die Vampir-Gräfin von der Tür her. »Los, Brunhilde, pack sie dir!«
    Die Stumme gehorchte und machte gegen Ilona Front. In ihren Augen war kein Leben, sie folgte nur den Befehlen der Gräfin, wie eine Marionette.
    Ilona wich zurück, während sie verzweifelt versuchte, ihr kleines Kreuz zu finden. Rückwärtslaufend durchquerte sie das Zimmer, gelangte an die Tür, die in den Nebenraum führte, wo der Waschzuber stand.
    Dann hatte sie das Kreuz.
    Sehr deutlich spürte sie das wertvolle Metall zwischen ihren Fingern, und ein Hoffnungsstrahl durchzuckte sie.
    Jetzt konnte ihr die Gräfin nichts mehr anhaben. Vor dem Kreuz fürchtete sie sich, das hatte Ilona gemerkt.
    Und die Stumme?
    Sie stand an der Tür und schaute Ilona entgegen, die zwischen sich und dieser Brunhilde den Waschbottich gebracht hatte, in dem noch immer das Wasser schwappte.
    Sie hatte das Kreuz. Zwischen zwei Fingern nur schaute es hervor, denn es war leider sehr klein.
    Da erschien auch die Gräfin.
    Hinter Brunhilde blieb sie stehen und schaute über deren Schultern in das Gesicht des Zigeunermädchens. Nichts mehr war von der kalten Überheblichkeit der Gräfin zurückgeblieben, sie war nur noch eine Furie, keuchte laut und fauchte wie eine Katze.
    »Nimm es ihr weg!« giftete sie. »Nimm ihr das verdammte Kreuz weg!«
    Die Stumme nickte, sie hatte den Befehl wohl verstanden.
    Auch Ilona vernahm die Worte, und plötzlich hatte sie wieder Angst. Diese Brunhilde war kein Vampir, sie konnte das Kreuz ruhig anfassen, und sie war kräftig, hatte Arme, die an Teigrollen erinnerten, leicht gebogen und speckig.
    Sie walzte vor.
    »Bleib mir vom Hals!« schrie Ilona. »Los, geh weg, verschwinde endlich!«
    Brunhilde schüttelte den Kopf.
    Sie ging weiter.
    »Ja, hol es dir!« kreischte Katharina. »Hol dir das verdammte Kreuz und vernichte es.«
    Brunhilde kam um den Zuber herum, während Ilona weiter zurückwich, den Wasserbottich aber stets zwischen sich und der Stummen ließ.
    Bis Brunhilde zupackte.
    Diese schnelle Bewegung war ihr kaum zuzutrauen. Ihre breiten Hände umfaßten den Bottichrand und hievten das Gefäß hastig hoch. Noch in der Bewegung kippte sie es um, und der Schwall Wasser ergoß sich dem Mädchen entgegen.
    Ilona kam nicht so rasch weg. Der größte Teil traf sie gegen Bauch und Beine. Klatschnaß blieb das Gewand an ihrem Körper kleben, und die Gräfin lachte wild auf, als Ilona mit einem Schrei auf den Lippen zurückwich.
    Brunhilde hechtete hinterher.
    Diesmal schaffte es Ilona nicht, auszuweichen. Die schwere Frau fiel gegen sie, warf sie einfach um und

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